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    40 JAHRE FORD CAPRI

    • Innovatives Konzept machte ihn zum Klassenbegründer und Topseller
    • Über 1,9 Millionen Exemplare wurden zwischen 1969 und 1986 gebaut
    KÖLN/ESSEN, 2. APRIL 2009 – Auf viele Zeitgenossen, getrieben von
    Jugendkult und Leistungsprinzip, scheint der vierzigste Geburtstag niederzugehen
    wie ein Schicksalsschlag – und dabei oftmals eine Mischung aus
    rückwärtsgewandter Melancholie und trotzig-sentimentaler Aufbruchstimmung
    auszulösen.
    Ein emotionaler Mechanismus, der im übertragenen Sinn auch beim Auto greift.
    Allerdings werden in diesem Fall Facelifts, die Verschönerung von Proportionen
    und der Austausch von Komponenten eher mit Beifall bedacht als mit
    Kopfschütteln. Da ist das Auto im Vorteil. Ebenso in dem Umstand, dass es – mit
    vierzigjähriger Vergangenheit quasi ein Relikt der Steinzeit – dennoch von der
    Tatsache zehren kann, dass Dinosaurier heutzutage Kult sind, ob sie nun blutige
    Schneisen der Verwüstung durch die Kreidezeit gezogen haben oder auf vier Rädern
    für Adrenalinattacken auf asphaltierten Straßen gesorgt haben.
    1969, vor vierzig Jahren, schuf Ford mit dem Capri in der an Highlights gewiss nicht
    armen deutschen Automobilgeschichte einen solchen Kult, den man heute – wenn
    diese leicht verklärte Retrospektive erlaubt ist – Mythos oder Meilenstein nennen
    darf.
    Zugegeben: Mythen und Träume auf vier Rädern hat es in gut 120 Jahren
    Automobilhistorie viele gegeben, die meisten allerdings auf ewig unerreichbar.
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    Träume, denen man als Normalverdiener bestenfalls in Hochglanzmagazinen
    begegnete, auf Messeständen oder beim Kartenspiel mit dem Auto-Quartett.
    Da war der Capri aus einem anderen Holz geschnitzt. Traumhaft und teuer können
    viele, aber Träume mit Bodenhaftung schaffen: Liegt darin nicht eine mindestens
    ebenso große, wenn nicht die größere Herausforderung?
    Mit seinen unnachahmlichen Formen gelang dem Ford Capri genau das:
    Begehrlichkeiten und Träume zu wecken, die sich nach dem Wachwerden locker
    erfüllen ließen. Wahrscheinlich entfachte er nicht einmal weniger Leidenschaft und
    Emotionen, die Aura von Exklusivität und den Geruch von Freiheit und Abenteuer,
    als manche Exotenflunder.
    Zugleich war er aber bodenständig und grundsolide, sozialkompatibel und
    neidresistent, für jedermann erreichbar, durch und durch bürgerlich. Wäre er kein
    Auto geworden – der Ford Capri hätte Politiker werden sollen!
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    Ford Capri I (1969-1973)
    Ein außergewöhnliches Fahrzeug für einen gewöhnlichen Markt …
    … lautete die Überschrift einer Pressemitteilung, mit der die Medien auf das
    Erscheinen der ersten Ford Capri-Generation eingestimmt wurden:
    […] Form, Größe und Fahrleistungen dieses Wagens vereinigen sich zu einem
    neuartigen Begriff der Sportlichkeit. Denn der Capri ist weder ein Kompromiss
    zwischen Sportwagen und Familienwagen, noch ist er eine abgewandelte Limousine.
    Er ist, vereinfacht ausgedrückt, ein mittelgroßes Fastback-Coupé von äußerst
    ansprechender, sportlicher Form. Dabei ist er, gemessen an Sportwagen-Standards,
    überaus geräumig – er bietet Platz für vier Personen und ihr Gepäck –, und hat
    dennoch viele der Eigenschaften, die einen echten Sportwagen auszeichnen. Bis auf
    den Preis […]
    Die Frage der Positionierung und Zielgruppendefinition wurde im gleichen Atemzug
    vorweggenommen …
    […] Schon wieder ein neues Modell! Wen soll dieser Wagen ansprechen, welche
    Marktlücke soll er schließen und welchem Konkurrenten soll er Paroli bieten? So
    mögen Konsumenten, Experten der Automobilpresse und Marktbeobachter fragen
    […]
    … und sodann präzise beantwortet:
    […] Nun, natürlich ist der Capri ein neues Modell. Aber es löst kein anderes ab.
    Dieser Wagen ist einfach neuartig – konzipiert, um eine breitere Käuferschicht aus
    allen Einkommensklassen zu erfassen, die sowohl Wert auf Komfort als auch
    Sportlichkeit legt. Und, schließlich, soll er auch keinem Konkurrenten Paroli bieten
    – der Capri ist konkurrenzlos […]
    Nach eingehenden Marktforschungen kalkulierten die Ford Modellplaner mit einem
    deutlich überwiegenden Anteil junger Käufer in einer Altersspanne von 18 bis 29
    Jahren, beschwichtigten aber zugleich die reiferen Jahrgänge:
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    […] Ist deshalb ein 35-, 45- oder 55-jähriger Fahrer für den Ford Capri zu alt?
    Keineswegs! Auch oder vielleicht gerade vermittelt der Capri dem, sagen wir,
    gesetzteren Fahrer eine sehr persönliche Freude am Fahren. Der gereifte
    Autofahrer kauft heute einen Wagen, der schick, patent und sportlich – eben im Stil
    der Zeit – sein muss. Der Capri erfüllt diese Anforderungen gewissenhaft […]
    Natürlich vergaß man nicht, den Familien- und Nutzwert des Neulings gebührend
    herauszustreichen:
    […] Er tut noch ein Übriges: Er ist, bei aller Sportlichkeit, auch reisetüchtig. Vier
    Plätze, ein großer Kofferraum und eine komfortable Ausstattung zeugen davon […]
    Seine internationale Publikumspremiere gab der flotte Kölner im Januar 1969 auf
    dem Brüsseler Automobilsalon. Am 21. des gleichen Monats wurde er in der Bonner
    Beethovenhalle der internationalen Presse vorgestellt, bevor er am 5. Februar dort
    auftauchte, wo Verkaufserfolge gemacht werden: in den Showrooms der Ford
    Händler. Der Capri, der ursprünglich Colt hätte heißen sollen (der Name war von
    Mitsubishi besetzt), war im Volk angekommen.
    Capri 1300, Capri 1500, Capri 1700 GT, Capri 2000, Capri 2300 GT: Fünf Modellbeziehungsweise
    Motorvarianten standen zur Markteinführung zur Wahl, bis zum
    1700er-Format in V4-, darüber in V6-Bauart. Letztere identifizierten Kenner der
    Materie an einer charakteristischen Ausbuchtung in der Motorhaube, dem „Power-
    Buckel“. Die Triebwerke boten ein Leistungsspektrum von 50 bis 108 PS und ließen
    den Capri je nach Ausführung in verträumten 22,7 Sekunden (1300) bis sportlichen
    10,8 (2300 GT) Sekunden auf 100 km/h beschleunigen und Reisegeschwindigkeiten
    zwischen 133 und 178 km/h erzielen.
    Als atemberaubend erwies sich nicht nur die Optik des Autos, sondern auch sein
    Preis: 6.995 DM wurden für die Basisversion mit 1,3-Liter-Motor aufgerufen – eine
    glatte Sensation!
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    Im Herbst 1969 gesellte sich mit dem Capri 2300 GT ein Modell hinzu, das es mit
    „scharfer“ Nockenwelle, Doppelrohrauspuff sowie diversen Modifikationen an
    Zündung und Vergaser auf 125 PS brachte. Für damalige Verhältnisse war das ein
    ganz heißer Ofen, der es in der Sprintdisziplin auf sportwagenrelevante 9,8
    Sekunden und ein maximales Marschtempo von 190 km/h brachte. Zu Recht
    bezeichnete man ihn deswegen als Hochleistungsversion.
    Die Kombination von sportlichem Anspruch und automatischem Schalten stellte für
    die innovationsfreudigen Ford Ingenieure schon damals keine Grenzverletzung
    zwischen Macho-Land und dem Territorium der Turnbeutelvergesser und
    Kamillenteetrinker dar: Als Alternative zum standardmäßigen Viergang-
    Handschalter wurde für alle Ford Capri (einzige Ausnahme: der 1300er) ein
    automatisches Dreistufengetriebe offeriert.
    Mit der Ur-Idee des Plattformkonzepts hantierten die findigen Capri-Entwickler
    ebenfalls zu einer Zeit, in der dieser Begriff wohl vorwiegend mit maritimer
    Ölförderung in Verbindung gebracht wurde. Denn die Fahrwerkstechnik mit
    McPherson-Federbein-Vorderachse und einer starren Hinterachse an Halbelliptik-
    Längsblattfedern übernahmen sie im Prinzip unverändert vom braveren Bruder, dem
    Ford Taunus.
    Zudem gerierte sich der Ford Capri schon damals, obschon ein „Spätsechziger“, als
    Europäer moderneren Zuschnitts. Gebaut wurde er nämlich nicht nur im Kölner
    Ford Stammwerk Niehl (wo 86 Millionen DM in neue Produktionsanlagen investiert
    wurden), sondern auch im englischen Halewood, wo ihm Motoren aus dem
    britischen Ford Programm eingepflanzt wurden. Laut Ford war die flotte Kölner
    Flunder damit „kein nationaler Wagen mit zusätzlichen Exporten, sondern ein
    kontinentaler Wagen unter Ausschöpfung aller nationalen Vorteile in Herstellung
    und Vertrieb.“
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    Der kontinentale Wagen mit den Kölschen Wurzeln stürmte binnen kürzester Zeit
    die Herzen seiner Zielgruppe, und schon zur Frankfurter IAA 1969 konnte Ford mit
    Stolz vermelden:
    […] Inzwischen sind in Köln rund 75000 Capris gebaut worden. Und obwohl die
    Produktion dieses Modells seit Januar ständig erhöht wurde, gelang es nicht, mit
    der ungewöhnlich lebhaften Nachfrage Schritt zu halten […]
    Das sollte so bleiben. Denn bis zum Ende ihrer fünfjährigen Laufzeit produzierte die
    Ford Capri „Serie I“ neben Fahrfreude auch imponierendes Zahlenwerk: Insgesamt
    784.000 Einheiten waren von 1969 bis einschließlich 1973 in Deutschland gebaut
    worden, von denen 244.000 auf dem Heimatmarkt einen Abnehmer fanden.
    1973, das letzte Jahr von Generation I, wurde zum erfolgreichsten Jahr der Capri-
    Historie überhaupt. Denn im August hieß es „Willkommen im Klub der Millionäre“:
    das 1.000.000-ste Exemplar war vom Band gerollt.
    Bis es aber soweit war, flossen noch diverse Modifikationen und
    Modellpflegemaßnahmen in die Serie ein – zum Beispiel optische Retuschen und
    der Ersatz der 125 PS starken V6-Variante 2300 GT (zum Modelljahr 1971) durch
    die PS-mäßig identische Ausführung 2600 GT.
    Der Capri schlechthin aus der Sicht von Enthusiasten, Puristen, Fans und
    Motorsportlern war jedoch der 1970 vorgestellte 2600 RS, das bis dato sportlichste
    Auto der Kölner überhaupt. Für 15.800 DM bekam man ein Fahrzeug an die Hand –
    gerüstet mit Kugelfischer-Einspritzung, Sportfahrwerk und 150 munteren Pferden
    unter der mattschwarzen Motorhaube –, dessen markantes Doppelscheinwerfer-
    Gesicht auf Augenhöhe der damaligen Porsche-Phalanx auftauchte. Eine
    Homologationsauflage von tausend Einheiten für den Motorsport, bestückt mit
    Magnesiumfelgen, Plexiglasscheiben und Kunststofftüren, legte denn auch den
    Grundstein für eine außergewöhnliche Rennkarriere (siehe: Der Ford Capri im
    Motorsport).
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    Zum Modelljahr 1973 gab es ein Facelift mit diversen Verfeinerungen,
    Verschönerungen und Verbesserungen wie neue Rechteck- und Doppelscheinwerfer,
    großflächige Rückleuchten, Änderungen bei der Innenausstattung und einer
    überarbeiteten Fahrwerksabstimmung.
    Durch das Motorenprogramm hatte man ebenfalls frischen Wind geblasen: Die V4-
    Motoren wurden durch 1,3- und 1,6-Liter-Reihenvierzylinder mit 55 und 72 PS
    beziehungsweise 88 PS aus dem Ford Taunus-Programm ersetzt. Und der 140 PS
    starke 3,0-Liter-V6, der bereits im Granada und Consul GT seine Feuertaufe
    bestanden hatte, war nun auch für die deutschen Capri-Modelle verfügbar.
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    Ford Capri II (1974-1977)
    Ein starker Auftritt in schwierigen Zeiten
    […] Mit dem jetzt vorgestellten Capri II demonstrieren Fords Konstrukteure, dass
    sich auch Bestseller noch verbessern lassen. Der Capri II ist eleganter, sicherer,
    komfortabler und auch noch praktischer als sein erfolgreicher Vorgänger, von dem
    in fünf Jahren über eine Million Exemplare gebaut und in alle Welt verkauft wurden.
    In ihm verbinden sich bewährte, millionenfach ausgereifte Technik mit modernem,
    funktionellen Design […]
    Den besten Zeitpunkt, mögliche Kunden mit einem gezielten Herzschuss zu erlegen,
    hatte die Göttin der Jagd in Gestalt des Capri II (Projektname „Diana“) im Februar
    1974 weiß Gott nicht erwischt. Die Ölkrise hatte im Jahr zuvor Sonntagsfahrverbote
    und Geschwindigkeitsbeschränkungen mit sich gebracht und ließ einen Wagen
    seines Stils fast wie eine Verirrung wirken. Dass ihm trotz des autofeindlichen
    Klimas Kundenherzen zuflogen, lag einfach daran, dass sich Autokäufer zu jener
    Zeit gern an Vernunftbeispielen orientierten, von denen der Capri II unbestritten eins
    war.
    Wie die eingangs zitierte Presseinformation beschrieb, waren die Idee des
    sportlichen Familienfahrzeugs konsequent zu Ende gedacht, bewährte Techniken
    und funktionelles Design entsprechend weiterentwickelt und perfektioniert worden.
    Unschlüssige Verbraucher schlugen sich endgültig auf die Seite des Capri, als dieser
    mit einem umfangreichen Sicherheitspaket ausgerüstet wurde: Stahlgürtelreifen,
    Stabilisatoren, Scheibenbremsen, Bremskraftverstärker, heizbare Heckscheibe und
    elektrische Scheibenwischer befanden sich serienmäßig und an Bord.
    Die Ford Capri Originalrezeptur, die der ersten Modellgeneration Ruhm, Ehre und
    Erfolg eingebracht hatte, zeichnete auch die Zweitauflage aus, schließlich lag in der
    betörenden Komposition aus Form und Funktion der Schlüssel des Erfolgs: die
    geschmeidige „Körpersprache“, charakterisiert durch eine lange Motorhaube,
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    niedrige Dach- und Gürtellinien, die würzige Kürze des Heckabschlusses – und den
    Umstand, trotzdem ein vollwertiger Viersitzer zu sein.
    Das Gesicht des „Capri zwo“ prägten Sachlichkeit und Klarheit. Großflächige, in die
    Karosserielinie einbezogene Rechteckscheinwerfer mit integrierten Blinkleuchten,
    glatte Flächen, eine kleine Erhebung in der Motorhaube, der schwarze Gittergrill
    und die geradlinig durchgezogene Stoßstange gaben der Wagenfront sportlichen
    Pfiff. Schlanke, noch weiter nach hinten gezogene Seitenfenster sorgten zudem für
    eine optische Streckung und ließen den Aufbau noch graziler wirken.
    Und: Die Verkäufer in den Ford Autohäusern hatten jetzt ein weiteres
    schlagkräftiges, weil familientaugliches Argument parat:
    […] Was gleichermaßen auf Autofahrer Anziehung ausübt, ist die dritte Tür im
    Heck, die – von Gasdruck-Federbeinen gelupft – eine respektable Ladeluke öffnet,
    durch die sperriges Gut Einlass findet. Und weil zudem die Rücksitzlehnen nach
    vorn umzuklappen sind, lässt sich das Wort „Gepäckproblem“ aus dem Vokabular
    von Capri-Fahrern streichen […]
    Capri-Fahrern, die „nicht eigenhändig im voll synchronisierten Getriebe
    herumrühren“ wollten, stand ein neues Automatikgetriebe („C3“) zur Wahl, das
    speziell auf „Wagen im Europaformat“ zugeschnitten war. Der Selbstschalter war
    leichtgewichtig, zeichnete sich durch einen hervorragenden Wirkungsgrad aus und
    machte den Capri II um einiges temperamentvoller als das entsprechend
    ausgerüstete Vorgängermodell – ohne mehr Benzin zu schlucken.
    Auch im Innenraum hatten die Designer und Ergonomen Hand angelegt. Sportlich
    konturierte „Schalensitze“, wie sie damals genannt wurden, gewährten bei
    entsprechender Fahrweise zusätzlichen Seitenhalt. Auch ins Fahrwerk waren die
    Erfahrungen aus der ersten Capri Generation Gewinn bringend eingeflossen: Eine
    Spurverbreiterung an der Hinterachse sowie überarbeitete Feder- und
    Dämpferabstimmungen verbesserten die Straßenlage und mit ihr den Spaßfaktor.
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    Das Motorenprogramm der Zweitauflage entsprach weitgehend dem der Generation
    I. Den Part des gemütlich temperierten 1,3-Liter-Einsteigers übernahm nun
    allerdings das aus dem Ford Escort bekannte OHV-Triebwerk. Darüber rangierten in
    der Leistungshierarchie die bekannten 1,6-Liter-Allrounder mit 68, 72 und 88 PS.
    Der 2600 GT wurde aus dem Programm genommen.
    Wohldosierte Leistungsüberschüsse im Verein mit der V6-typisch federnden
    Gangart verschafften die beiden Sechszylinder mit 2,3 Liter Hubraum und 108 PS
    sowie der 3,0-Liter-„Essex“-Motor, der nun 138 statt 140 PS entwickelte. Bei allem
    Enthusiasmus kam der Ford typische Kundennutzen nicht zu kurz: Als erster und bis
    dato einziger Autohersteller auf dem deutschen Markt verdoppelte man die
    Neuwagengarantie auf ein Jahr oder 20.000 Kilometer, was den Eindruck von
    Qualität, Solidität und Verlässlichkeit des Angebots untermauerte.
    1976 wurde die Capri II-Modellpalette grundlegend neu aufgestellt. Neben
    Modifikationen an Ausstattungsstruktur und verschiedenen Innenraumdetails
    ersetzte ein 2,0-Liter-V6-Motor mit 90 PS die 1600er-Version mit 88 PS und erwies
    sich als Volltreffer. Seine Kombination aus Laufkultur, Dynamik, akzeptablem
    Verbrauch und hoher Zuverlässigkeit harmoniert nicht nur prächtig mit dem
    Charakter des Capri, sondern auch mit den Erwartungen der Käufer.
    Als Ersatz für die bisherige GT-Variante kommt außerdem der Capri S neu ins
    Programm, ein „Leistungssportler mit der Vernunft eines Ford“, der die
    spezifischen Reize des Capri Konzepts fokussiert und auf den Punkt bringt:
    […] Mit seinem Dreiliter-Sechszylindertriebwerk provoziert er doppelt so teure
    Sechszylinder-Coupés: Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 8,9 Sekunden, Spitze
    198 km/h. Wobei die Werte selbst weniger beeindruckend sind als die Art, wie dieses
    großvolumige, aus dem Vollen schöpfende Triebwerk Leistung produziert […].
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    Das sportlich gestraffte Fahrwerk des Capri S verfügte über speziell abgestimmte
    Gasdruckstoßdämpfer sowie weitere Verfeinerungen, die auf den jahrelangen
    Rennsporterfahrungen von Ford aufbauten.
    Markante Stylingänderungen wie der markante Frontspoiler und diverse
    Stylingzutaten rundeten das sportliche Profil des „S“ ab. Der übrigens nicht nur mit
    dem Dreiliter-Toptriebwerk zu haben war, sondern auch mit den beiden kleineren,
    90 und 108 PS starken V-„Sechsern“.
    So setzte die zweite Capri Generation den Erfolg der ersten fort und präsentierte am
    Ende ihres Modellzyklus eine Zwischenbilanz, die sich sehen lassen konnte: Über
    1,5 Millionen Ford Capri der Generationen I und II waren im Zeitraum 1969 bis
    1977 gebaut worden.
    1976 wurde die Produktion des Ford Capri in England eingestellt und das Fahrzeug
    vom amerikanischen Markt genommen. Selbst im dortigen Stammrevier des
    amerikanischen Vetters und „Mit-Inspirators“ Ford Mustang, wo das Tempo zwar
    limitiert, die Möglichkeiten jedoch unbegrenzt sind, hat er sich bewährt.
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