TEIL 1:
Die fiesen Tricks der Spammer
Wollten Sie nicht schon immer wissen, wie Ihre e-mail-Adresse in die Hände von Spammern gelangt? Hier steht's!
Manchmal könnte man schon verzweifeln: Da hat man gerade eine neue e-mail-Adresse angelegt, und schon flattert der erste Spam ins Postfach. Wie geht das denn? Die neue Adresse kannte doch wirklich noch niemand. Sollte sich da etwa der e-mail-Dienst Ihres Vertrauens ein kleines Zubrot durch den Verkauf von e-mail-Adressen verdient haben?
Eine naheliegende Vermutung, aber ganz sicher nicht die richtige. Vergessen Sie nicht: Spam ist kein Einzel-, sondern ein Massenphänomen. Big Business. Kein Wunder, dass die Versender von e-mail-Werbung keine Mühen scheuen, um an gültige e-mail-Adressen zu gelangen. Und ihre Methoden sind derart ausgefuchst, dass sie garantiert Ihre kühnsten Vorstellungen übertreffen ...
Methode 1: Jagen und Sammeln
Die Adress-Sammler schicken spezielle Software-Tools – bildlich gesprochen – wie Trüffelschweine auf die Reise durchs Internet. Deren Mission: Alles einsammeln, was nach einer e-mail-Adresse aussieht. Fündig werden die Robots fast überall: Im Impressum privater Homepages, in Gästebüchern, Diskussionsforen, Kleinanzeigen, Kontaktbörsen...
Methode 2: Schnüffeln
Beim Besuch so mancher Webseite machen Sie dem Betreiber ein ungewolltes Gastgeschenk: Ihre e-mail-Adresse. Mit fiesen, kleinen Java-Scripts oder das Provozieren eines sog. "anonymen FTP-Zugriffs" ruft der Adressjäger diese Information einfach aus Ihrem Browser ab.
Methode 3: Attackieren
Anders als ein gedrucktes Werbemittel kostet eine Spam-Mail den Versender nichts. Deshalb stört es diesen wenig, wenn einige der angeschriebenen e-mail-Adressen gar nicht existieren. Auf dieser Tatsache basieren die sogenannten "Wörterbuch-Attacken": Der Spammer arbeitet ein Namensverzeichnis, Telefon- oder Wörterbuch ab und generiert aus den enthaltenen Namen wahllos e-mail-Adressen. Diese werden dann auch noch nach Belieben mit Zahlen oder beliebten Endungen kombiniert. Die so entstandenen Adressen werden "auf Verdacht" angemailt; erhält der Absender keine Fehlermeldung, gilt die Adresse als existent.
Methode 4: Abluchsen
Was es im Internet nicht alles umsonst gibt: Gewinnspiele, Downloads, Informationen en masse! Aber Vorsicht: Oftmals bezahlen Sie, ohne es zu merken. Für viele Angebote ist eine Online-Registrierung notwendig. Und bei dieser muss zwangsläufig auch eine gültige e-mail-Adresse angegeben werden. Natürlich nur, damit der Gewinnspiel-Veranstalter Sie im Fall eines Gewinnes benachrichtigen oder der Anbieter Ihnen Ihre Zugangsdaten zumailen kann. Nur deshalb. Merken Sie was...?
Methode 5: Einfach kaufen!
Auch das ist mittlerweile leider kein Problem mehr: e-mail-Adressen einfach kaufen. Ist Ihre e-mail-Adresse erst einmal durch eine der beschriebenen Methoden auf einer Adressliste gelandet, so landet sie zumeist auch auf einer (oder auch mehreren) käuflich zu erwerbenden CD mit Millionen von anderen e-mail-Adressen. So genannte "List-Broker" vertreiben diese CDs – interessanter Weise werben sie oftmals auch per Spam-Mail dafür.