Endlich mal wieder Zeit um weiter zu schreiben, kurz vor Weihnachten haben wir immer so viel zu tun. Die einen haben kein Geld für Geschenke und rauben ne Tankstelle aus. Die anderen haben kein Geld für Geschenke und springen von der Brücke...
Also Bilder hab ich keine mehr, die Freundin ist längst überholt, im Gegensatz zu manchen Roststellen am Auto... Hubraum ging in Richtung eines V8, das muss als Veranschaulichung nun aber auch reichen.
Kapitel 15, des Dramas zweiter und letzter Aufzug sowie eine neue Finanzministerin
Beide Sättel sauber zerlegt und überholt waren nun die Bremsleitungen an der Reihe. Erst mal die von den Sätteln abgeschraubt und an der Werkbank aufgehängt. Linke Seite an der Wadn = linke Seite Bremssattel und umgekehrt, damit ja nichts durcheinder kommt, dachte sich Carsten. Die anderen Bremsleitungen auszubauen war nach Nachschau unterm Auto nicht ganz so einfach.
Also erst mal Internet durchforstet nach Anleitung zum Ausbau sowie neuen Bremsleitungen. In gebogener Form fand Carsten lediglich gebrauchte bei Ebay. Allerdings sahen diese schlimmer aus als diejenigen an Carstens Auto. Bei vielen Anbietern sind Bremsleitungen offensichtlich das gleiche wie Bremsschläuche. Aber Bremsschläuche sollten ja auch neu, von daher passende Flexbremsschläuche geschossen (liegen immer noch in der Garage...).
DIe Leitungen gab es nur in gerader Form zum selber biegen. Das war dann doch eine Herausforderung zu viel, also suchte er vorerst vergeblich weiter.
Eine Anleitung zum Ausbau fand er rudimentär im Reparaturhandbuch.
Allerdings folgte erst mal eine längere Schrauberpause. Aufgrund von Kohleabbau unter dem Wohngebiet zog sich mittlerweile ein großer Riss durch die Garage, in welcher der Capri schlummerte. Auto abgedeckt und die hilfsbereiten Eltern räumten die Teile auf die Seite. Was anfangs komfortabel klang entwickelte sich später als kleines Problem: Es waren anscheinend mehr Kleinteile verschwunden als bei ebay aktuell angeboten werden...
In der Garage wurde dann durch die Saarberg AG (oder so ähnlich) der entstandene Schaden repariert. Dies sollte mehrere Wochen dauern.
"Mal wieder Zeit um was mit der Freundin zu unternehmen", dachte sich Carsten.
Allerdings teilte diese ihm bei der nächsten Gelegenheit mit, dass sie ja nun IHR Leben leben möchte, da sie ja vorher MEINES mitgelebt hätte. Nix mehr mit V8 Hubraum. Sie würde nun erst Mal lange Zeit für sich alleine brauchen. Komischerweise wurde sie einige Tage später mit dem Werkstattkollegen, welcher den Vergaser überholt hatte, auf dem Weihnachtsmarkt knutschend gesehen. Anscheinend half dieser beim alleine sein. Nachdem er den Vergaser überholt hatte überholte er nun auch die Freundin... Carsten wußte nicht ob er :rofl2: oder sollte. Entschied sich aber dazu einen Kumpel anzurufen und erst mal einen zu bechern. Frauen kommen und gehen, kennt ihr ja denke ich.
Mit der Freundin ging auch der Oberschrauber so dass Carsten sich vom Handlanger wieder zum Hauptschrauber beförderte.
Erst hieß es mal in der Garage wieder für Ordnung zu sorgen. Nun muss man wissen, dass Carsten eher eine ungeordnete Ordnung bevorzugt aber trotz allem meist sehr schnell das findet, was er zu suchen gedenkt.
Aber irgendwie waren einige Teile nicht mehr vorhanden bzw. nicht mehr auffindbar nach der Aufräumaktion der Eltern, was später zu sehr ausgedehnten Suchaktionen im Internet führte.
Wie das bei einigen von euch wahrscheinlich auch mal zwischendurch passierte, vergingen ein paar Monate und Jahre bis Carsten wieder ernsthaft dran gedacht hatte, wieder am Capri was zu machen. Bevor Mißverständnisse aufkommen, auch zu dieser Zeit dachte er nie an aufgeben oder verkaufen.
Die neue Freundin (und hoffentlich die für den Rest des Lebens) kannte sich und kennt sich zwar nicht sehr gut mit Autos aus, hat dafür aber auf den Capri bezogen ein ganz anderes Talent: Sie schaffte es tatsächlich, dass die Finanzen von Carsten derart in Ordnung waren, dass ernsthafte Investitionen durchgeführt werden konnten.
Allerdings war sein Alltagsauto gerade dabei, Unsummen an Reparaturen für den TÜV zu verschlingen. Ein neues (gebrauchtes) mußte her. Einzige Bedingung waren mindestens 200 PS und Dreitürer.
Zu Beginn hatte er einen Neuwagen im Blick. Irgendwann allerdings überlegte er, dass er einen Gbrauchtwagen kaufen könnte und das übrig gebliebene Geld in den Capri stecken könnte. Nun mußte er dies nur noch der Freundin beibringen.
Diese reagierte erfreulicherweise mehr als positiv und gab als Finanzminister grünes Licht für eine schöne vierstellige Summe, um den Capri wieder flott machen zu können.
Damals war Carsten der Meinung, dass der alte Schrauber aus dem Dorf nichts mehr in Richtung Autos machen würde. Daher fragte er mal in seiner Stammwerkstatt nach, ob sie sich den Capri mal ansehen würden. Am nächsten Tag nahm er die roten Schilder mit und setzte sich ins Auto. Capri gestartet und in die EInfahrt gefahren. Dann fiel ihm ein, er hatte ja die Bremssättel demontiert. Diese lagen mit allen anderen Ersatz- und irgendwann mal abgebauten Teilen im Kofferraum.
Luftlinie waren es ca. 400 Meter bis zur Werkstatt und nur bergauf. Also wagte er die große Fahrt. Bremsen konnte er notfalls mit Handbremse, er fuhr trotzdem langsam. Und trotzdem war es eine geile Spritztour, zwar nur mit 20 km/h und voller Anspannung, aber es war so schön, mal wieder durch die Straßen (es waren genau zwei davon) zu fahren und einige neugierige Blicke zu ernten.
Abgestellt an der Werkstatt und mit dem Meister geredet machte sich Carsten auf nach Hause und wartete auf den Anruf. und wartete, und wartete...
In Kapitel 16, erfahrt ihr vom Anruf und von der ersten teilweise Restauration von Carstens Capri
Allen Lesern nochmals Danke fürs Lesen und Frohe Weihnachten sowie eine schöne Bescherung!