Beiträge von Capri84GT

Wir wünschen euch allen schöne Feiertage und ein frohes Weihnachtsfest!

    Endlich mal wieder Zeit um weiter zu schreiben, kurz vor Weihnachten haben wir immer so viel zu tun. Die einen haben kein Geld für Geschenke und rauben ne Tankstelle aus. Die anderen haben kein Geld für Geschenke und springen von der Brücke...

    Also Bilder hab ich keine mehr, die Freundin ist längst überholt, im Gegensatz zu manchen Roststellen am Auto... Hubraum ging in Richtung eines V8, das muss als Veranschaulichung nun aber auch reichen. ;)

    Kapitel 15, des Dramas zweiter und letzter Aufzug sowie eine neue Finanzministerin

    Beide Sättel sauber zerlegt und überholt waren nun die Bremsleitungen an der Reihe. Erst mal die von den Sätteln abgeschraubt und an der Werkbank aufgehängt. Linke Seite an der Wadn = linke Seite Bremssattel und umgekehrt, damit ja nichts durcheinder kommt, dachte sich Carsten. Die anderen Bremsleitungen auszubauen war nach Nachschau unterm Auto nicht ganz so einfach.
    Also erst mal Internet durchforstet nach Anleitung zum Ausbau sowie neuen Bremsleitungen. In gebogener Form fand Carsten lediglich gebrauchte bei Ebay. Allerdings sahen diese schlimmer aus als diejenigen an Carstens Auto. Bei vielen Anbietern sind Bremsleitungen offensichtlich das gleiche wie Bremsschläuche. Aber Bremsschläuche sollten ja auch neu, von daher passende Flexbremsschläuche geschossen (liegen immer noch in der Garage...).
    DIe Leitungen gab es nur in gerader Form zum selber biegen. Das war dann doch eine Herausforderung zu viel, also suchte er vorerst vergeblich weiter.
    Eine Anleitung zum Ausbau fand er rudimentär im Reparaturhandbuch.
    Allerdings folgte erst mal eine längere Schrauberpause. Aufgrund von Kohleabbau unter dem Wohngebiet zog sich mittlerweile ein großer Riss durch die Garage, in welcher der Capri schlummerte. Auto abgedeckt und die hilfsbereiten Eltern räumten die Teile auf die Seite. Was anfangs komfortabel klang entwickelte sich später als kleines Problem: Es waren anscheinend mehr Kleinteile verschwunden als bei ebay aktuell angeboten werden...
    In der Garage wurde dann durch die Saarberg AG (oder so ähnlich) der entstandene Schaden repariert. Dies sollte mehrere Wochen dauern.
    "Mal wieder Zeit um was mit der Freundin zu unternehmen", dachte sich Carsten.
    Allerdings teilte diese ihm bei der nächsten Gelegenheit mit, dass sie ja nun IHR Leben leben möchte, da sie ja vorher MEINES mitgelebt hätte. Nix mehr mit V8 Hubraum. Sie würde nun erst Mal lange Zeit für sich alleine brauchen. Komischerweise wurde sie einige Tage später mit dem Werkstattkollegen, welcher den Vergaser überholt hatte, auf dem Weihnachtsmarkt knutschend gesehen. Anscheinend half dieser beim alleine sein. Nachdem er den Vergaser überholt hatte überholte er nun auch die Freundin... Carsten wußte nicht ob er :rofl2: oder ;( sollte. Entschied sich aber dazu einen Kumpel anzurufen und erst mal einen zu bechern. Frauen kommen und gehen, kennt ihr ja denke ich.
    Mit der Freundin ging auch der Oberschrauber so dass Carsten sich vom Handlanger wieder zum Hauptschrauber beförderte.
    Erst hieß es mal in der Garage wieder für Ordnung zu sorgen. Nun muss man wissen, dass Carsten eher eine ungeordnete Ordnung bevorzugt aber trotz allem meist sehr schnell das findet, was er zu suchen gedenkt.
    Aber irgendwie waren einige Teile nicht mehr vorhanden bzw. nicht mehr auffindbar nach der Aufräumaktion der Eltern, was später zu sehr ausgedehnten Suchaktionen im Internet führte.

    Wie das bei einigen von euch wahrscheinlich auch mal zwischendurch passierte, vergingen ein paar Monate und Jahre bis Carsten wieder ernsthaft dran gedacht hatte, wieder am Capri was zu machen. Bevor Mißverständnisse aufkommen, auch zu dieser Zeit dachte er nie an aufgeben oder verkaufen.

    Die neue Freundin (und hoffentlich die für den Rest des Lebens) kannte sich und kennt sich zwar nicht sehr gut mit Autos aus, hat dafür aber auf den Capri bezogen ein ganz anderes Talent: Sie schaffte es tatsächlich, dass die Finanzen von Carsten derart in Ordnung waren, dass ernsthafte Investitionen durchgeführt werden konnten.

    Allerdings war sein Alltagsauto gerade dabei, Unsummen an Reparaturen für den TÜV zu verschlingen. Ein neues (gebrauchtes) mußte her. Einzige Bedingung waren mindestens 200 PS und Dreitürer.
    Zu Beginn hatte er einen Neuwagen im Blick. Irgendwann allerdings überlegte er, dass er einen Gbrauchtwagen kaufen könnte und das übrig gebliebene Geld in den Capri stecken könnte. Nun mußte er dies nur noch der Freundin beibringen.
    Diese reagierte erfreulicherweise mehr als positiv und gab als Finanzminister grünes Licht für eine schöne vierstellige Summe, um den Capri wieder flott machen zu können.

    Damals war Carsten der Meinung, dass der alte Schrauber aus dem Dorf nichts mehr in Richtung Autos machen würde. Daher fragte er mal in seiner Stammwerkstatt nach, ob sie sich den Capri mal ansehen würden. Am nächsten Tag nahm er die roten Schilder mit und setzte sich ins Auto. Capri gestartet und in die EInfahrt gefahren. Dann fiel ihm ein, er hatte ja die Bremssättel demontiert. Diese lagen mit allen anderen Ersatz- und irgendwann mal abgebauten Teilen im Kofferraum.

    Luftlinie waren es ca. 400 Meter bis zur Werkstatt und nur bergauf. Also wagte er die große Fahrt. Bremsen konnte er notfalls mit Handbremse, er fuhr trotzdem langsam. Und trotzdem war es eine geile Spritztour, zwar nur mit 20 km/h und voller Anspannung, aber es war so schön, mal wieder durch die Straßen (es waren genau zwei davon) zu fahren und einige neugierige Blicke zu ernten.

    Abgestellt an der Werkstatt und mit dem Meister geredet machte sich Carsten auf nach Hause und wartete auf den Anruf. und wartete, und wartete...

    In Kapitel 16, erfahrt ihr vom Anruf und von der ersten teilweise Restauration von Carstens Capri

    Allen Lesern nochmals Danke fürs Lesen und Frohe Weihnachten sowie eine schöne Bescherung!

    Also einige Kapitel hab ich noch auf Lager und bei jedem Schrauben kommt meistens auch eins dabei. Ich schreibe einfach geradeaus, macht Spaß da ich ja hier auf der Arbeit eher "Beamtendeutsch" schreiben muss, was nicht sehr spaßig ist,
    Würde auch gerne von euren Geschichten lesen ;)
    Ein Buch schreiben wollte ich immer schon mal, gute Idee eigentlich. Ihr als meine ersten Fans bekommt ein signiertes Exemplar geschenkt wenn es wo weit ist :) .
    Da hier gerade so was von überhaupt nix los ist auf der Arbeit, schreibe ich einfach mal weiter.

    Kapitel 14: Bremsen überholen, des Dramas erster Aufzug

    Da die Freundin ja meinte, dass für den TÜV die Bremsen überholt werden sollten, wurde dies in Angriff genommen. Also Auto aus der Garage gefahren und Werkzeug zusammen gesucht. Da zu dieser Zeit noch keine Böcke, hoffe das ist die richtige Bezeichnung, vorhanden waren, mußte jede Seite einzeln aufgebockt werden.
    Rad ab und Bremssattel abgeschraubt, Bremsleitung gelöst und noch Bremsscheibe runter genommen. Der Schrotthändler freute sich. Die Beläge zerbröselten beinahe als Carsten sie anfasste. Schwarze Finger da dämlich angestellt, mal wieder.
    Neue Bremssscheibe dran und fixiert und Rad wieder dran geschraubt.
    Danach die andere Seite bearbeitet, gleiches Ergebnis außer die Sache mit dem Bremsstaub.
    Hintere Bremsen sollten nach den vorderen gemacht werden. Klang bei den hinteren Bremsen nach Überfliegen des Reparaturhandbuches nach ziemlicher Fummelarbeit.
    Das Wetter war an diesem Tage nicht besonders, es nieselte. Und das Blechkleid mit einigen Rostflicken, dazu eigenes Kapitel, wurde dadurch nicht unbedingt besser.
    Also rein in den Capri, Motor an, dabei den Sound genossen, langsam rückwärts gefahren, die Werkbank am Ende der Garage fest im Blick. Noch einen halben Meter und bremsen. BREMSEN! BUMM, Treffer. Werkbank - Hintere Stoßstange 1:0. Schöne Beule bzw. Delle wie ich lernen musste. Beule hat man inner Hose, Delle im Blech. Oder halt in der Stoßstange.

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    (Den V6 Aufkleber bitte ignorieren und unter Jugendsünde abhaken. Danke ;) )

    Das einzig gute war nur, dass es keiner der anderen mitbekommen hat. Große Leistung, ohne Bremssattel bremsen wollen. Anscheinend waren die hinteren Bremsen alleine nicht stark genug. Wie auch immer...
    Carsten fuhr wieder einen Meter vor und atmete tief durch. Diesmal mit Handbremse gebremst.
    Raus aus dem Capri und erst mal ein Beruhigungsbier. Dann sich die Bescherung angeschaut. Außer einer Delle in der Stoßstange war Gott sei dank nichts passiert, sie hing noch gerade und der Kofferraumdeckel sah auch in Ordnung aus. Damit wird sich später rum geärgert. Es sollte bis 2014 dauern...
    Auto ganz langsam nach hinten rollen lassen. Die Delle sollte keiner bemerken. Vorerst. Am besten niemals, was das für Gespräch gäbe...
    Die Bremssättel mal mit ins Haus geschleppt und erst mal Internet hoch und runter gewälzt bezüglich Anleitung zum Auseinanderbauen und zum Reparieren der beiden DInger. Mit Hilfe aus dem Forum ein Reparaturset für die Bremssättel bestellt und selbige schon mal in Bremsenreiniger eingelegt.
    Ein paar Tage später klingelte unser damaliger Postbote mit einem Grinsen im Gesicht. "Wieder mal ne Bestellung von Oldcars (heute Motomobil für diejenigen, die es unter dem alten Namen nicht kennen sollten)."
    Der Capri war ihm auch immer aufgefallen und immer wenn Carsten ihn traf erzählte dieser von seinem Oldie. Ein Opel Commodore, der genauso im Schneewittchenschlaf lag, wie Carstens Capri.
    Sachen ausgepackt und ab in die Garage. Diesmal mit Glüwhwein, wirkt Wunder beim Schrauben in der Kälte.
    Vorher noch Anleitung aus dem Internet ausgedruckt und los gings. Prolematisch wurde es beim Herausbekommen der Bremskolben. Anleitung gelesen und siehe da, Kompressor anschließen und die Kolben kommen raus. Gesagt getan und mit gefühlten 10 Bar in den Sattel reingehalten. Es gab einen lauten Knall, die Ohren klingelten Carsten wie beim ersten Schuß in der Ausbildung. In der kleinen Garage klang das ganze noch etwas "besser". Der nächste Satz der Anleitung lautete sinngemäß, dass man Gehörschutz tragen solle, da es bei dem Vorgang zu einem gehörschädigenden Knall kommen könnte. Mal wieder über sich selbst geärgert (heute kann ich drüber lachen). Nur gut dass der Kompressor so laut war, niemand hatte etwas gehört.
    Beim zweiten Sattel funktionierte die Methode nicht wie gewünscht. Zwar kein Knall aber auch keine Bewegung beim Kolben. Tragische bzw. fehlerhafte Idee seitens der Freundin, "dann schrauben wir die Dinger (Sättel) auseinander."
    Wie sich später heraus stellte ein mehr als dämliche Idee. Allerdings ließen beide Sättel sich auf diese Art und Weise besonders komfortabel überholen. Das böse Erwachen folgte später bei der Nachschau hier im Forum. Merke: Auch bei der angeblich besten Idee lieber hier mal nachlesen und im Zweifel jemand von den "Profis" fragen. Aber all das wußte Carsten zu dem Zeitpunkt nicht und wähnte sich schon näher am Ziel die Bremsen zu erneuern.

    Ist ja Winterpause jetzt...
    Hab eine ähnliche Geschichte wie meine hier beim Stöbern gefunden hier im Forum, da lese ich nun auch. Leder ist die Geschichte nun mehr zwei Jahre alt.

    Kapitel 13: Der Fächer

    Da war er nun, sein eigener Fächerkrümmer. Ziemlich guter Zustand wie Carsten fand und Preis war, mit anderen Angeboten in der Bucht verglichen, auch mehr als in Ordnung. Nur noch ran das Ding. Die passenden Dichtungen hatte Carsten in weiser Voraussicht auch schon besorgt.
    Den alten Krümmer hatte er relativ schnell abgeschraubt wenn man bedenkt, dass er doch einige Jahre am Motorblock verschraubt war und die Schraubenköpfe mehr rund als eckig waren.
    Nachdem die Lambdasonde, oder das, was noch übrig war, demontiert war (was tun mit dem Kabel davon?), kam der kniffligere Teil der Demontage. Die Verschraubung an den Auspuffteilen nach dem Krümmer, sollte es lediglich nur verschraubt gewesen sein, bewegte sich keinen Millimeter.
    Zm Verständnis der folgenden Probleme sei gesagt, dass die Garage von Carsten Oma zwar trocken ist und man sie absperren kann, allerdings ist sie recht eng und es ist kalt, vor allem im Winter. Es war gerade Winter.
    Eine Grube hat die Garage ebenfalls nicht und um das Auto auf Auffahrrampen zu fahren fehlt esn Deckenhöhe.
    Dies ist die Erklärung, warum Carsten unterm Auto lag um den Auspuff zu demontieren.
    Hilfe von der Freundin war nicht zu erwarten.
    "Komm mal auch runter unters Auto, du musst halten, der Auspuff wackelt wie ein Kuhschwanz.", forderte er sie auf. Nachdem sie dies mit dem Umstand verneinte, dass sie nicht unters Auto kommen kann folgte die Anleitung seitens Carsten dazu.
    Er selber muss sich auf den Boden legen, den Kopf zur Seite neigen und dann auf dem Rücken oder auf dem Bauch unters Auto robben. So funktionierte es bei Arbeiten am Motor von unten.
    WIeder verneinte sie und verwies auf ihren Hubraum welche nicht am Schweller vorbei kam. Als Carsten endlich verstanden hatte haute er sich den Kopf am Schweller an vor lachen.
    Egal, dann musste er es halt alleine machen. Aufgrund des Platzmangels fiel seine Wahl auf ein Metallsägeblatt ohne Säge. Dies stammte noch von seinem viel zu früh verstorbenen Onkel, der unter Tage malocht hatte. Das Saarland war ja mal quasi der Ruhrpott in klein. Besagter Onkel fuhr früher auch einmal was? Richtig, nen Capri, wie sollte es auch anders sein. Leider ist nur noch ein Bild einer Geburtstagseinladung vorhanden, wo besagter Capri am Seil eines Kranes hängt...

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    Nachdem der Krümmer mal "Probe" gehalten worden war wußte Carsten so ungefähr, wo er den Trennschnitt ansetzen musste. Vater durfte nochmal nachmessen, da bei einigen Arbeiten festgestellt wurde, dass Carsten einen Hang zum Vermessen hatte.
    Abwechselnd auf dem Bauch, damals sah der noch nicht wie ein kleines Faß BIer aus, und dem Rücken liegend sägte Carsten mit beiden Händen über dem Kopf mit dem bloßen Sägeblatt am Auspuffrohr herum.
    Wie anstrengend das war kann sich der ein oder andere eventuell vorstellen, der sich manchmal ähnlich ungeschickt anstellt.
    Die Finger taten weh ohne Ende und kribbelten nachher so stark und hatten keine Kraft mehr, so dass er noch nicht einmal mehr ein Bier mittels Öffner aufbekam.
    Während des gesamten Vorgangs des Sägens schimpfte Carsten wie ein Rohrspatz, ein Schimpfwortzähler wäre wohl heiss gelaufen. In Echtzeit dürfte es ca. eine Stunde gedauert haben, ihm kam es vor wie die berühmte Ewigkeit. Endlich war er durch und robbte mit blutigen Flossen unter dem Auto hervor. Nicht das erste und nicht das letzte mal dass er sprichwörtlich Herzblut in sein Auto investiert hatte.
    Der Fächer ließ sich einfach am Block fest schrauben, entwender passten die Schrauben vom alten Krümmer oder es wurden welche in Vaters Schraubenkramkiste gefunden. Die Erinnerung daran läßt mich irgendwie gerade im Stich.
    Ebenso bei der Verbindung des Krümmers mit dem Rest der Anlage.

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    Also war der Fächer nun komplett und einsatzbereit.
    Das Gefühl, kurz vorm Schlüsseldrehen, kennen wahrscheinlich alle hier im Forum. Man ist aufgeregt wie ein kleines Kind an Weihnachten wenn man gleich sieht, was unterm Weihnachtsbaum liegt.
    In diesem Fall allerdings galt dies eher für das Hören.
    Mit zittrigen Fingern Schlüssel gedreht und der Capri erwachte mit einem herrlichen "ROAAAR" aus dem Schlaf. Klasse Sound fand Carsten. Und das ohne Sportauspuff, jedenfalls noch. DIe Planungen gingen ja schon weiter.
    Wie gerne er gefahren wäre, aber es blieben wieder nur die 4 Meter in der Einfahrt.
    Ihm wurde mal gesagt, dass solche eine Kat- Anlage ca. 10 PS oder 10 %, so genau wußte er es nicht mehr, aber bei 101 PS kmmt das ja auch gleiche raus, von der Leistung wegnimmt. EIn Fächerkrümmer würde ca. 10 bis 15 PS zusätzlich bringen.
    Also rechnete er folgendermaßen: 90 PS vorher, 115 PS nachher. Sollte für einen guten Durchzug sorgen. Wie gut tatsächlich erfuhr er vor gerade 14 Tagen, aber ich greife sehr weit vor.

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    Im nächsten Kapitel, eventuell heute abend samt Bilderupdate, erzähle ich euch, wie es mit der Überholung der Bremsen lief.

    Danke fürs Lesen!

    Vielen Dank für das nette Feedback, damit habe ich gar nicht gerechnet. Gott sei dank hab ich noch weitere Erlebnisse auf Lager. Und fast jedesmal beim Schrauben kommt noch eine dabei. Heut abend gibts die nächste Story.

    Früher als erwartet das nächste Kapitel. Frau noch auf Arbeit, Katze auf Streifzug, Bier nicht kalt und der BVB stürzt grade Richtung Liga 2. Während diese Zeilen geschrieben werden steht es 2:0 für Bremen. Aber weiter gehts im Text:

    Kapitel 12, heiss.

    Wieder ein paar Schraubeinheiten später wurde (TOOOR, nur noch 2:1) noch einmal die Ventildeckeldichtung ersetzt. Irgendwie tropfte es da bei längerem Lauf des Motors da immer etwas. Die Dichtung diesmal bei Ford geholt, den Rest des kompletten Dichtungssatzes aus ebay in die Tonne gekloppt. Man lernt...
    Noch etwas von der Freundin aus der Werkstatt "ausgeliehenes" Hylomar (hoffe das ist die richtige Schreibweise) auf und unter die Dichtung geschmiert und es ist bis heute noch dicht. Jedenfalls an der Deckeldichtung...
    Testlauf gemacht und aufgrund der sommerlichen Temperaturen schon kurz an eine Kurzzulassung zwecks Spritzfahrt gedacht. Plötzlich die Frage der Freundin, warum er denn plötzlich so stark rauchen würde. Mit Gedanken voll bei der Spritztour hörte er seine Freundin wie aus der Ferne auf ihn einreden. Bis er selber es riechen konnte. Irgendwas brannte oder schmorte. Es kam unter dem Capri raus. Carsten kniete sich und schaute mal darunter.
    Der Vorschalldämpfer vom Kat, saß quasi am Übergang Krümmer zum restlichen Auspuff wenn ich mich entsinne, strahlte in hellstem orange. Sah fast wie lackiert aus. Schnell Kopf unter Auto raus, am Schweller angehauen und Capri ausgemacht.
    Nach Vater geplärrt von wegen "Hol mal Schlauch". Antwort vom Vater: "Wieso?" Carsten: "Das Auto geht gleich in Flammen auf." Vater wieder: "Wieso?" Carsten auf den Cappri zeigend: "Na Auspuff und Krümmer und Kat und so". Die Mutter schaltete schneller und schloss den Schlauch an um im Anschluss ganz abgeklärt unters Auto und an den Auspuff zu spritzen. Carsten mag Gegenfragen seines Vaters sehr. Meist bei Werkzeug: "Hast du mal nen 13er Schlüssel?" Eigentlich ne einfache Frage. Gegenfrage Vater: "Für was?" Was soll man antworten? "Für ne 13er Schraube?"
    Aber trotzdem klappt das Zusammenarbeiten am Capri ansonsten sehr gut. Bevor es noch so aussieht nach dem, was die Mutter immer fragt, wenn es in oder vor der Garage laut wird.
    Endlich war das Auto gelöscht und man konnte sich das Desaster anschauen. Der Schalldämpfer samt eingesetzter Lambdasonde komplett abgebrannt. Nur gut dass der Unterboden in Ordnung war.
    Damals war Carsten aufgrund einiger Aussagen der Meinung, dass der TÜV den Kat nicht austragen wird. Einmal bessere Abgase immer bessere Abgase. Welch Fehlinformation... Internetrecherche ergab, neuer Kat kostet mal eben rund 1000 Euro.
    Alternativen suchend im Internet kam er irgendwann mal auf die Idee, beim TÜV Saarland in Sulzbach Saar anzurufen. Ein netter älterer Herr, dem Anschein nach hatte dieser wirklich Ahnung, klärte Carsten auf. Kurzform: Fürn TÜV zählt nur, wie das betreffende Auto aus der Fabrik rollte. Der Capri hatte ja keinen Kat gehabt, wie der Mitarbeiter erzählte. Es folgte die bekannte "Ich hatte auch mal einen Capri" und "das waren noch Autos".
    Nachdem Carsten sich artig bedankt hatte machte er einen Freundensprung. Kat kann raus? Also könnte man ja nachschauen, was ein Fächerkrümmer kostet. Gesagt getan, ein paar Tage später lag das Paket zuhause als Carsten von der Arbeit kam.
    Beinahe erfürchtig packte er das Teil aus, doch dazu im nächsten Kapitel mehr.
    PS: Immer noch 2:1 und schon 91. Minute.

    Kapitel 11: Das Rad der Kurbelwelle

    Nach kleineren ereignislosen Arbeiten und einiger Ruhezeit sollte der Motor mal wieder etwas laufen, damit sich die neue Batterie nicht wie die alte verabschiedete.
    Auto angeworfen und aus der Einfahrt gefahren. Die einzigen Meter die Carsten immer fahren konnte. Das Heck noch nicht aus der Garage und eine 90 Grad Kurve nach links, um nicht die geradeaus liegende Begrenzungsmauer mitzunehmen, und es war auch schon vorbei. 4 Meter Freiheit im Capri, herrlich.
    Aus dem Auto raus und sich das ganze von draußen angeschaut. Es hätte so schön bleiben können wie in den zwei Minuten, in welchen Carstens Capri vor sich hin brummelte. Doch dann ein lauter Knall, etwas flog davon und der Motor erstarb laut protestierend.
    Carsten schwante böses. Erst mal ne Flasche Bier, ein Gußeisernes Teil war während der Explosion, oder was immer es auch war, nach draußen geflogen. Also war irgendwas kaputt lautete die erste Diagnose.
    Nach einem Schluck aus der Pulle hatte Carsten genug Mut zusammen, um sich die Bescherung anzusehen.
    Da er kein Zahnriemenblech am Motor hatte, wurde später schnellstens nachgeholt, sah er direkt, dass der Zahnriemen in etwa herum hing wie er selber im Bus nach dem letzten Derbysieg, etwas erschlafft und fertig mit der Welt. Halb durchgerissen und ziemlich zerschlissen. Schlimmer war allerdings der Zustand des Zahnriemenrades der Krubelwelle. Außer dem Kranz war nichts mehr vorhanden. Aha, die Schrappnelle waren wohl mal der Rest des Zahnrades gewesen.
    Wieder einmal stand Carsten vor der Befürchtung, dass es mit dem Capri endgültig vorbei war. Zahnriemen und Zahnrad im Eimer, Motor wahrscheinlich geschossen und so weiter und so weiter. Ein Blick ins Forum verhieß ebenfalls nichts gutes.
    Also Auto erst mal in die Garage geschoben und eine Pause von der Schrauberei gegönnt. Man muss ja mal Abstand haben wenn es nicht ganz rund läuft mit den Zahnrädern.
    Dann ging es irgendwann, ermutigt aus ähnlichen Fällen aus dem Forum, daran, ein neues Zahnrad zu finden. Mit Hilfe des Forums konnte äußerst schnell Ersatz gefunden werden. Und das noch zu einem absolut fairen Preis. Leider kann ich mich nicht mehr daran erinnern, wer der nette User war, daher leider keine namentliche Erwähnung, die er auf jeden Fall verdient gehabt hätte.
    Nachdem das Zahnrad angekommen war ging die Odysee los, das alte abzuschrauben. Es drehte sich jedoch immer die Kurbelwelle mit, was laut Expertenmeinung die Kolben auf die Ventile knallt, was diese nicht ganz so witzig finden.
    Es dauerte mehrere Monate, als Carsten auf der Autobahn bei einem Unfall mit dem Abschlepper, von dem er in einigen Kapitel weiter oben, die Winterräder bekommen hatte.
    "Tu einfach den fünften Gang rein Junge, da drehste die Welle so schnell nicht mit."
    Gesagt getan, Gang rein und Schraube ging beim ersten Versuch auf und das zerstörte Zahnrad konnte getauscht werden.
    Wieder mit Hilfe des Forum und seinem Reparaturhandbuch konnte der neue Zahnriemen, bei Ford gekauft, eingebaut werden.
    Lichtmaschine und co wieder an Ort und Stelle geschraubt und alles wieder heile.
    Auto angemacht und... nichts. Nachdem die Batterie dann mal angeschlossen war, sprang der Motor dann nach mehrmaligem Gurgeln an und lief, als ob er nie kaputt gewesen sei.
    Zufrieden betrachtete Carsten sein Werk immer darauf eingestellt, dass gleich wieder ein Schrappnell an ihm vorbei fliegt.
    Aber nichts passierte, jedenfalls noch nicht. Erst im Kapitel 11 sollte es heiss werden.

    Kapitel 10: Kleinere Schraubereien

    Nachdem die Frisur der Freundin wieder gerichtet worden war, ging es weiter beim Arbeiten am Auto. Laut der Freundin müssten für den TÜV neben dem Rost, den der Capri leider mittlerweile angesetzt hatte, die Bremsen komplett überholt werden. Beläge sowieso nicht mehr die neuesten, Scheiben ein Fall für den Schrottsammler und leicht angerostete Bremsleitungen.
    Bremsen zerlegen war nicht sehr schwer, Überholsätze im Internet bestellt und gewartet. In der Zwischenzeit machte sich Carsten daran, den Drehzahlmesser des 4 Zylinders wieder einzubauen. Während der V6-Phase hatte er bereits den passenden Drehzahlmesser eingebaut. Dies musste nun rückgängig gemacht werden. Da er um die ihm bevorstehende Arbeit wußte, hatter er biertechnisch vorgesorgt. Wer schon mal das Armaturenbrett ausgebaut hat, kann ein Lied davon singen, wie schwerfällig das von der Hand geht.
    Schwer unzugängliche Schrauben, Halterungen aus brüchigem Plastik, abdrehen der Tachowelle und heraushieven des Kombiinstrumentes, da man ja zu faul war, das Lenkrad abzumontieren.
    Irgendwann war dies auch geschafft und der passende Drehzahlmesser wieder an Ort und Stelle. Nun kam das Abenteuer, die Schrauben wieder mit ihren maroden Halterungen zusammen zu bringen. Tachowelle dran, alle Anschlüsse wieder angeschlossen und fertig.
    Irgendwie kam ihm aber das ganze Cockpit noch eine Spur wackliger vor, aber der Drehzahlmesser war nun wieder drin.
    Voller Vorfreude den Motor angeworfen und im Capri bei schönstem Wetter in der EInfahrt herum gestanden. Fühlte sich gut an, Drehzahlmesser funktionierte wie gewünscht, wie gerne wäre er doch gefahren. Aber ohne Zulassung und ohne Bremsen war das eine schlechte Idee.
    Irgendwann fühlte es sich jedoch an seinem linken Fuß merkwürdig warm an. In Gedanken einfach mal hingefasst stellte er fest, dass seine Hand voller Öl war. Kurz mal in den Fußraum geschaut und festgestellt, dass ein kleines Rinnsal ungefähr dort herauslief, wo sich der Haubenöffner befindet. Schnell Auto ausgemacht, Kübel untergestellt und sich gefragt, wieso denn da Öl rauskommt. Da einem Ölaustritt meistens eine ernste Ursache zugrunde liegt, war Carsten, wie schon oft, völlig verzweifelt.
    Einiges am Auto sowie dessen Funktionsweise hatte er sich ja schon selbst beigebracht, im Capribuch oder hier im Forum gelernt.
    Einen Geistesblitz später hatte er sich die Funktionsweise eines Öldruckschalters auch schon zusammen gereimt. Wohl vergessen beim Zusammenbau anzuschließen.
    Immerhin eine einfache Ursache, deren Beseitigung jedoch wieder den Ausbau des Kombiinstrumentes erforderlich machte.
    Der Aus- und EInbau funktionierte jedoch wie geschmiert (Schenkelklopfer) und danach war der Capri dicht. Und Carsten nach einigen zusätzlichen Bieren auch.

    Wenn er damals schon gewusst hätte, was noch alles schief laufen würde, hätte er wohl noch weiter getrunken.

    Weitere Basteleien morgen.

    Mit einiger Verspätung das neunte Kapitel, Carsten war gestern beim BVB und mußte erst das Spiel verdauen... Sind hier noch weitere Fußnallverrückte?

    Kapitel 9: Eine neue Liebe

    Man kann ja über ebay sagen was man will, aber ab und zu macht man auch dort mal ein Schnäppchen. Wie Carsten bei seiner Rückrufaktion von OHC - Capri - Teilen. Eine Ansaufbrücke mitsamt Vergaser für 65 Tacken. Kann man sich nicht beschweren glaub ich. Weitere Teile wurden gekauft, einige einfach nur, weil sie billig waren. Was brauch Carsten eigentlich 5 Ersatzrückleuchten? Egal, waren günstig.
    Ein paar Jahre passierte beim Capri nichts, eine Freundin aus Südtirol machte Schraubzeitquasi nicht möglich. Also schlief der Capri von Carsten weiter in der Garage seiner Oma ein Haus nebenan.
    Es sollte sich jedoch einiges ändern, als ein örtlicher Hobbyfußballverein (Ruhe in Frieden "Unnerdorfser Buwe"), in welchem Carsten schon ewig Mitglied war, bei einem Hobbyhandballturnier teilnahm. In einer Bierlaune, wie es einige gab und immer noch gibt, sagte er zu, mitzuspielen. Sein einziges Mal, dass er Handball spielte. Zu brutal und hart, dabei hatte er ja bereits Fußball gespielt und später Eishockey. Aber Handball ist für ihn bis heute der härteste Sport, den er je betrieben hatte.
    Nachdem er äußerst schmerzhaft gelernt hatte, dass auch Frauen Bälle werfen können, er hatte einige Spiele im Tor bestritten, lernte er sie kennen. Da ja mittlerweile Carstens Mutter und Frau mitlesen werde ich weitere Einzelheiten zu ihr nur per PN beantworten.
    Jedenfalls fing diese an, KFZ-Mechatronikern zu lernen. Ergo konnte sie auch jede Menge dazu beitragen, den Capri mit Hilfe der ganzen Teile wieder zum Laufen zu kriegen.
    Mit Hilfe eines Kollegen aus der Werkstatt, aufmerksame Leser wissen bereits, worauf es hinauslaufen wird, sollte einiges bewerkstelligt werden.
    Zylinderkopf geplant bekommen, Vergaser komplett überholt und drauf gemacht und und und.
    Zylinderkopf auf Motorblock geschraubt mit millimetergenau eingestelltem Drehmomentschlüssel, Carsten kam sich vor wie ein Herzchirurg. Ein Meilenstein seiner Meinung nach.
    Es ergab sich allerdings ein Problem. Die Freundin, nennen wir sie mal A., hielt einen Ring hoch. Allerdings keinen Verlobungs- oder gar Ehering, sondern ein Nockenwellenlager. Kopf schon mit Dehnungsschrauben festgeschraubt und laut Caprihome konnte ermittelt werden, dass die Nockenwelle nur Richtung Fahrzeugheck raus geht.
    Was tun? Carsten hatte einen seiner Geistesblitze. (Bitte verzeiht, wenn nun Werkzeug- bzw. Ersatzteilbegriffe kommen, die eventuell nicht dem Hochdeutschen entsprungen sind).
    Die Nockenwelle also Richtung Cockpit rausgedrückt. So weit so gut. Nockenwellenlager reingepfrimmelt und Nockenwelle wieder zurück gezogen, Lager wieder zu 90 Prozent draußen.
    Dann der Geistesblitz. Eine Spannrolle vom Zahnriemen auf das Lager aufgesetzt und mittels Abzieher laaangsam reingeschraubt und es hatte tatsächlich funktioniert. Das Lager saß an Ort und Stelle und sitzt immer noch.
    Es folgte das große Probieren mit gefühlten 200 Schläuchen und Kabeln. Zur Erklärung, in Carstens Capri war ein Nachrüstsatz G-Kat der Firma GAT verbaut. Übrigens eine Firma mit sehr guten Service, ein angefragter Schaltplan wurde einen Tag später per email zugesandt. Nachdem mehrere Steuergeräte und Schläuche sowie Kabel demontiert waren, ergab das Wirrwarr immer mehr einen Sinn. Schläuche von gleichem Durchmesser zusammen, Drähte von gleicher Farbe... Fertig. Anlassen? Mist, Batterie im Eimer.
    Nach Neukauf sowie Umtausch, da Batterie kaputt verkauft (Danke Hela Autopark), war der Moment gekommen. Schlüssel gedreht, nix passierte. Zwei - dreimal aufs gas, Freundin mit Kopp überm Vergaser und an der Düse rumschrauben und plötzlich sprang der Capri seit vielen Jahren mit einem großen Getöse an. Und einer riesigen Stichflamme aus dem Vergaser.
    Man stelle sich an dieser Stelle eine Cartoonfigur vor, welche etwas verbrannt aussieht. So ähnlich sah die Freundin damals aus.
    Aber der Capri lief. Die kleineren Probleme damit erzähle ich euch morgen im nächsten Kapitel.
    Danke fürs Lesen!

    Kapitel 8: DIe verhängnisvolle Fahrt

    Es sollte dann die verhängsnisvolle Fahrt von Carsten im Capri folgen, welche das Auto nahezu 11 Jahre in zwei Garagen schlummern ließ bis er endlich im Jahre 2014 von den Toten zurück kehrte. Aber ich greife vor.

    Wie im Leben von fast jedem Fußballer war es Carsten leider nicht gelungen, in der Fußball Bundesliga Fuß zu fassen. Normalerweise nur Bezirksklasse B (was niedrigste damals im Saarland) und ein Testspiel in der Bezirksklasse A. Immerhin gelang ihm da ein Pfostenschuß.

    Trotz allem spielte er weiter Fußball. Zusammen mit einem Kumpel der gleichen Einstellung beim Trachtenverein Grün - Weiß wurden so einige Turniere im Bundesland Hessen, der Großteil der Mannschaft kam von da, absolviert.
    Nach dem 2. Platz bei einem solchen Turnier in Bruchköbel war Carsten auf dem Nachhauseweg und mußte unterwegs tanken. Durchschnittlich 10 Liter gönnte sich sein Auto, egal ob sparsam oder etwas schneller.

    An der Tanke sprach ihn mal wieder jemand auf sein Auto an. Leider hauptsächlich wegen eines großen Ölflecks unter dem Auto. Kurz drunter geschaut und er sah, dass da Öl auslief und lief und lief.

    Mittels Bordwerkzeug mal Ölablassschraube nachgezogen, zwei Liter Öl an der Tankstelle gekauft und reingeschüttet. Noch schnell den Tankwart auf den "kleinen" Fleck aufmerksam gemacht und schnell nach Hause.

    Von Kaiserslautern aus war es nicht mehr weit. Auto abgestellt und mal nachgesehen. Offensichtlich war der Motor sehr heiss geworden, die Temperaturanzeige funktionierte nicht (mehr).

    Die Diagnose, welche im Nachhinein nicht falscher hätte ausfallen können, Zylinderkopfdichtung hin und vermutlich noch mehr.

    Für Reparatur war kein Geld da, Verkaufen kam nicht in die Tüte. Gott sei dank konnte er das Auto bei der Oma inne Garage stellen.

    Von nun wußte Carsten, was ein Projekt ist.

    Kurze Zeit später zog der Capri in eine andere Garage um, da Carsten umgezogen war. Große Schraubergarage und so.

    Die letzte offizielle Fahrt, mit entstempelten Kennzeichen und einem Streifenwagen mit Kollegen im Schlepptau, nicht dass ihn noch die Raubritter (=Verkehrspolizei) auf das nichtzugelassene Auto aufmerksam machen.

    In der Garage folgte nach der Fehldiagnose eine weitere Fehlentscheidung hinsichtlich des weiteren Verfahrens mit dem Capri. "Freunde", die auch Ahnung hatten und helfen wollten brachten ihn auf die Idee, da der Motor ja eh hinüber wäre, einen anderen einzubauen. Damals hielt Carsten das für eine gute Idee.

    Ein paar Wochen später war der zylinderkopf demontiert, die Teile wie Vergaser und Co verkauft und der Rest sollte auch noch weg. Neuer Motor, 2.3 V6 stand bereit.

    Einer der Helfer, eigentlich der Haupthelfer, verfügte über eine Autowerkstatt.

    Leider kümmerte er sich anscheinend mehr um die damalige Freundin und nicht um das Auto...

    Ausgezogen, Capri in Omas Garage gestellt, wieder eine Lektion vom Leben gelernt. Es sollte nicht die letzte in dieser Richtung bleiben.

    Es folgten mehrere Schraubversuche, Teile zurück kaufen bei ebay und hier im Forum aber Carsten hatte irgendwie das Gefühl, sich rein Caprimäßig im Kreise zu drehen. Jedesmal wenn er etwas fertig machte, stellte er dafür zwei neue Baustellen am Auto fest.

    Doch aufgrund des Forums hier, Leute die er noch nie gesehen hatte, welche ähnliche Probleme hatten, hielt er immer an seinem Traum fest, seinen Capri wieder auf die Straße zu bringen.

    In Kapitel 9 lernt Carsten eine neue Liebe kennen, die beim Capri eine große Hilfe war. Aber auch diese Liebe endete dramatisch.

    Kapitel 7: Wintereinbruch und Radio - Einbau

    Die Suche nach Rädern für den Winter lief nur schleppend. Einerseits aufgrund des überschaubaren Angebotes und andererseits aufgrund des eingeschränkten Budgets von Carsten. Aber wie so oft half der Zufall.
    Eines Tages auf der Arbeit rief der örtliche Abschlepper, per Du mit allen auf der Arbeit an und gab an, dass jemand gerade dabei sei, Felgen von seinem Betriebsgelände zu klauen.
    Als noch Auszubildender mit Tatü-Tata hingerast und tatsächlich waren zwei Kerle dabei, ihren Lieferwagen mit allerlei Felgen zu beladen.
    Ende vom Lied, es war abgemacht, dass alte Reifen abgeholt werden durften. Aber daneben lagen ja Berge von Felgen, die beim Schrotthändler viel mehr Geld bringen.
    Also alles unter unserer Aufsicht ausgeladen.
    Ein paar Felgen erregten Carstens Aufmerksamtkeit. Hatte er die Dinger nicht schon mal gesehen? Im Caprihome - Forum vielleicht?
    Auf die Frage an den Abschlepper, was denn das für Räder seien gab dieser an, "die sind von nem Ford Capri, dat Auto kennst du eh nicht."
    "Ich hab nen Capri.", das Gesicht vom Abschlepper sprach Bände, und das erste Mal (seit mittlerweile 14 Jahren) erlebte Carsten den alten Schwätzkopp sprachlos.
    Es folgte eine weitere Ausüführung eines ehemaligen Capribesitzers über seine Capri - Karriere. "Natürlich ein V6" hieß es meistens.
    Am Ende sagte er beiläufig:" Samma, kannste die Dinger brauchen? Ich schenk sie dir. Kann dir noch Gummis druff ziehn."
    Klar dachte Carsten sich, am nächsten Tag konnte er die Räder abholen, sogar das Ersatzrad. Gummis waren nicht all zu teuer und Felgen für lau, konnte man sich nicht beschweren.
    Wenn mal jemand von euch im Saarland nen Abschlepper braucht, ruft den Dagobert aus Friedrichsthal an. Ok, genug Werbung.
    Eine weitere Baustelle war die Musikanlage im Capri. Kassettendeck, zwei kaputte Boxen im Kofferraum, eine mit Wackelkontakt in der Tür und überhaupt kein Bumms beim Abspielen der Musik. Dies sollte geändert werden. Sein bester Freund seit dem Kindergarten und seit nunmehr fast 30 Jahren sollte helfen, der hatte damals Elektriker gelernt.
    Kasten Bier hingestellt, Fußallreportage (BVB olé und das als Saarländer) angestellt und los gings. Hinten alte Boxen raus, das war Carstens Job. Vorne Lautsprecher raus, so weit so gut.
    Das Radio raus zu bekommen war etwas schwieriger. DIN - Rahmen Marke Eigenbau vs. Capri - Einbauschacht. Ne schöne Narbe an der Hand von Carsten kann davon ein Liedchen singen.
    Endlich das alte Ding ausgebaut und zur Seite gelegt konnte man anfangen die Komponenten, die Carsten auf Anraten des Kumpels für kleines Geld angeschafft hatte, einzubauen.
    Lautsprecherkabel hinten noch intakt, also war es sogar für Carsten ein leichtes, diese einzubauen.
    Vorne in den Türen war es schon komplizierter, aber nach einiger Fummelarbeit wars dort auch getan.
    Radio passte nach "Bearbeitung" des neuen DIN - Rahmens auch rein. Eigentlich fertig. Aber Kumpel meinte, Endstufe muss rein.
    Also, wie oben schon mal angedeutet, einen Weg von der Batterie zum Radio gesucht. Durch den Gummipfropfen, durch welchen eine Menge Kabel ins Auto führten, sollte es gehen.
    Kumpel rief vom Kofferraum: "Endstufe geht!".
    Carsten vom Motorraum: "Scheibenwischer auch!".
    Scheibenwischer durch Stromkabel vonner Endstufe angemacht, Gott sei Dank war nichts kaputt gegangen.
    Mit allem fertig kam die Erkenntnis, dass man nun ja nicht mehr fahren konnte. Kasten war fast leer, Borussia hatte verloren und Kumpel mußte zu Fuß tappen.
    Kollegial wurde er begleitet bis zur ersten Kneipe, wo man richtig versackte... War das schön, als man noch jung war...

    Weiter gehts in Kapitel 8: DIe verhängnisvolle Fahrt

    Danke für die Blumen, Nachtschicht war ereignisreich, daher jetzt die Fortsetzung:

    Kapitel 6: Erste Basteleien und Entdeckung von Caprihome

    Nachdem Carsten alle Hürden gemeistert hatte, um seinen Ford als Alltagsauto zu fahren, machte er sich mal daran seine Schrauberkenntnisse, Schraube links auf und Schraube rechtszu, zu erweitern. Also mal Motorhaube aufgemacht und gestaunt. So viele Kabel und Schläuche, au weia. Ein kleines ein mal eins vom Vater und er konnte immerhin Motorblock, Zylinderkopf und Luftfilter auseinander halten.
    Was war das? Ein Abblendlicht hatte seinen Geist aufgegeben und Carsten sein erstes Erfolgserlebnis als Schrauber, eine Glühlampe gewechselt. Heute kann er darüber nur lächeln, hat er doch mittlerweile schon weitere und tiefere Eingriffe vorgenommen.
    Carsen verschwand nun in den Weiten des Internets um Tuningseiten oder ähnliches zu entdecken. Was er fand sollte sein Caprifandasein endgültig verbessern. "Caprihome.de". Hmmm, einfach mal angemeldet, denn man gehörte ja durch den Besitz des Autos irgendwie dabei.
    Erster Forumeintag, natürlich ohne Vorstellung, was ist schon Nettiquette, natürlich "Tuning für Vierzylinder". Posten natürlich entgegen den Regeln ohne mal die Suchfunktion zu benutzen, aber aller Anfang ist schwer.
    Auf Antworten wartend mal das Forum durchgeblättert und gelesen, mit Begeisterung Restaurationsberichte samt Fotos quasi eingesogen und noch mehr über Technik gelernt. Und viele verschiedene Leute, Männer und Frauen, Alt und jung, kennen gelernt, die allesamt das Hobby Capri verband.
    Zurück zum Tuning, die Antworten gingen allesamt in eine technische Richtung, in welcher er sich (noch) nicht auskannte. Fächerkrümmer, Ansaugbrücke mit 44 IDF Vergaser, scharfe Nockenwelle, Luftfilter...
    Luftilter? Das war doch das Plastikdings auf dem Zylinderkopf. Luftfiltereinsatz aha.
    Kurz mal ebay bemüht und einen K&N Luftfiltereinsatz ersteigert. Mehr Leistung, besserer Durchzug, weniger Verbrauch und noch mehr stand in der Beschreibung. Carsten kam sich vor wie ein Tuner aus The fast&the furios. Ganz nebenbei noch auf Anraten seines Vaters ein Reparaurbuch ersteigert, was für lange Zeit ein guter Gefährte werden sollte bei den Schrauberarbeiten, die noch folgen sollten.

    Geplant waren nun unter anderem Winterräder, da der Winter vor der Tür stand.

    Dazu mehr im Kapitel 7: Wintereinbruch und Einbau vom Radio

    Also wir sind in der Story grade Ende 2003, da existieren leider keine Fotos. Werde allerdings immer mal wieder welche einstellen, wie die original Polaroids vom 1500er meines Vaters etwas weiter oben. :D

    Kapitel 5: Zulassungsstelle und endlich fahren

    Endlich TÜV und nun nur noch Zulassen und dann endlich die Ford Langnase fahren. Also ging der Escort auf seine vorletzte Fahrt zur Zulassungsstelle. Angekommen alle Förmlichkeiten erledigt und den Escort entstempelt. Beim Anmelden fragte der Mitarbeiter, was denn das für ein Fahrzeug sei. Dabei studierte er angeregt den Fahrzeugbrief.
    Nachdem Carsten ihm mitgeteilt hatte, dass es sich um einen Ford Capri handelt, folgte mal wieder das, was in Zukunft noch öfters passieren sollte: Wildfremde Menschen erzählten, dass sie auch mal einen Ford Capri hatten und wie toll und schön sie das Auto war. Ende der Gechichte war meistens eine "Waren das noch Zeiten" - Floskel in verschiedensten Ausführungen.
    Ein Wunschkennzeichen gab es für Carsten nicht, die alten OTW (Ottweiler, Gemeinde im Saarland) - Kennzeichen, wie sein Vater auf seinem Capri hatte, gab es ja schon einige Jahre nicht mehr. Daher per Zufallsprinzip zum Kennzeichen NK-EA 755. Immerhin erhielt der Capri die Buchstaben EA. Die gleichen, die der Vater auf seinem Capri hatte (siehe Bild oben).
    Nur noch schnell nach Hause, diesmal ohne Verkehrskontrolle, und Schilder an Capri schrauben. Natürlich vorderes Kennzeichen schief gebohrt vor Aufregung.
    Schon Tage zuvor eine Kassette zusammengestellt, ein CD - Radio war noch in Planung, und reingeworfen. Angeschnallt, Capri angeworfen und los geschippert.
    Was ein Gefühl, klassisches Auto, klassische Rockmusik auf den Ohren und dann die erste Querstraße und Carsten hatte Vorfahrt. Hätte gehabt, wenn da nicht die Omma von drei Häusern weiter mit ihrem Hasenkasten (=kleines Auto) ihm so die Vorfahrt nahm, dass er die neuen Räder wunderbar abradieren musste, um einen Unfall zu verhindern.
    Der Rest der Fahrt verlief dann eher ruhiger.
    Überall bewundernde Blicke und mehrmals Daumen hoch. Schönes Gefühl. Dabei waren auch Tuner von anderen Fabrikaten dabei. Keine blöden Sprüche oder ähnliches wie die Manta Fahrer ertragen mussten.
    Legendär wurden die Fahrten in Carstens Capri zur Fachhochschule als Fahrgemeinschaft. Zu viert im Capri und die hintern Passagiere auch so um 1,85 Meter.
    Carsten saß nie hintem im Capri, den roten vom Vater hatte er noch nicht erlebt.
    Das erste bewußt erlebte Auto war ein silberner 1er Golf GTI, den er mal erben sollte. Wie fast alle 1er wurde dieser allerdings vom Rost gefressen und machte noch Karriere beim Stockcar in Frankreich.

    Heute Abend das Kapitel 6, erste Basteleien und Entdeckung Caprihome. Sofern ich auf der Nachtschicht dazu kommen sollte ;)

    Bitte sehr :D

    Kapitel 4: TÜV Prüfung

    Vom Onkel (Ruhe in Frieden) wurde Carsten zum örtlichen Schrauber geschickt, welcher sich der notwendigen TÜV Arbeiten annehmen sollte.
    Außer neuen Reifen sollte ein Radbremszylinder ausgetauscht werden. Da Carsten damals noch nicht wußte, um was es sich dabei handelt, schrieb er sich das lieber auf.
    Im großen Auktionhaus wurde sodann zugeschlagen, Caprihome, Peter Wade oder Oldcars waren ihm noch nicht bekannt. So weit so gut, fehlten nur noch die Reifen.
    Im großen Reifenhandel des Globus-Marktes, übrigens ein saarländisches Unternehmen, war man sich sicher, dass man alle Arten von Reifen hat bzw. bestellen kann. Dem netten Herrn die Dimensionen der Reifen diktiert und dieser suchte im Computer. Und suchte, und suchte...
    Sind sie sich sicher mit den Angaben? Kurz mal Fahrzeugbrief rüber gereicht.
    "Hmmm, hamm wa nicht und gibts nicht mehr."
    Na toll. Wo sollte er die nun her bekommen?
    Zurück in der Werkstatt machte sich der Schrauber gleich ans Werk. Nachdem diesem die Sache mit den Reifen erläutert worden war, brummelte dieser vor sich hin, dass er die Reifen dann besorgt.
    "Ich kenn da jemanden, der jemand kennt.", alter Spruch im (kleinen) Saarland.
    Zwei Tage später war der Capri dann fertig für den großen Auftritt beim TÜV. Den Termin hat auch der Schrauber abgemacht. Er kannte ja dort auch einen... Das Auto sei dort angemeldet und die wüßten Bescheid. Was das heißen sollte wußte Carsten noch nicht.
    Also rote Nummer drauf und los gefahren.
    Unterwegs Verkehrskontrolle durch die Polizei. Aber da er selber beim Trachtenverein arbeitete, war dies auch kein echtes Hindernis. Außerdem wollten die Herren sich eigentlich nur das Auto anschauen...
    Beim TÜV angekommen und angemeldet wurde ihm gesagt, er solle sich mit seinem Auto einreihen. Es handelte sich um einen Lkw - TÜV.
    Also standen ca. 15 Lkw in Reih und Glied, dazwischen Carsten im Capri. Muss lustig ausgesehen haben. Kurz nach Carsten tuckerte noch ein 3er Golf auf den Hof. Der sollte noch eine Rolle spielen.
    Dann war ER an der Reihe.
    Also in die Halle und bloß nicht in die Grube fallen beim reinfahren.
    Der Prüfer war direkt begeistert und begann nebenbei den Capri zu prüfen. Dabei erzählte er, dass er auch ml mehrere davon hatte. Aber den "Essex". Um nicht dumm da zu stehen, da Carsten sich noch nicht sehr mit anderen Motorisierungen auskannte, nickte er nur und sah weiter zu, wie die Prüfung lief.
    Bremsen ok, Lichter funktionierten, Hupe auch... Bremsentest auch mit Bravour bestanden.
    Blech auch sehr gut für das Alter.
    Dann der Abgastest.
    "Ob er den besteht?" Carsten wurde mulmig.
    Testgerät an der Batterie angeschlossen. Leerlaufdrehzahl 722. Interessant. Was neues gelernt, an der Batterie kann man die Drehzahl abgreifen. Das merkte er sich um später irgendwo den Schlaumeier zu spielen.
    Dann die Sonde in den Auspuff.
    Ojee, das Gesicht vom Prüfer sprach Bände. Auf dem Bildschirm erschien eine rote Zahl. Rot sah nicht gut aus, alles andere war grün.
    Nebendran wurde gerade der Golf auf Rost untersucht.
    Der Prüfer von Carsten nachm die Sonde heraus und startete den Messvorgang neu. Dabei schob er die Sonde in den Auspuff vom Golf hinein.
    Nun waren alle Zahlen grün. Zufrieden nickte der Prüfer in Richtung seines Kollegen, welcher etwas irritiert drein blickte.
    Bezahlt und TÜV war ohne Mängel bestanden!
    Nach Hause gefahren, Kennzeichen in der Werkstatt abgegeben und auf das nächste Abenteuer, die Zulassungsstelle vorbereitet.

    Dazu mehr in Kapitel 5: Zulassungsstelle und Endlich fahren

    Kapitel 3: Bestandsaufnahme

    Nach Gewinnen der Auktion war es dann so weit. Per Eltern-Express nach Hanau an die bekannte Landstraße, wo ein Autohändler neben dem anderen residiert.
    Ein typischer Schotter - Autohandel mit einem Container als Büro und verblichene, einst bunte, Girlanden am Metallzaun. Fehlten nur noch die Kettenhunde und ein Typ mit Flinte und fertig wäre der Klische-Gebrauchtwagenhändler aus einem zweitklassigen Film aus Amerika.
    Egal, schon bei dem Einfahren auf das Gelände sah Carsten sein neues Auto mitten auf dem Hof stehen. In weiser Voraussicht hatte er den Umschlag mit dem Geld vorher seinem Vater in die Hand gedrückt um vor Ort alles zu regeln.
    Somit konnte er gleich zum Auto hin und alles in Augenschein nehmen.
    Der Capri war noch schöner als er es sich gedacht hatte. Nach mehreren Runden um das Auto kamen der Verkäufer und die Eltern dazu.
    "Ob ich denn mal einsteigen wolle?" wurde er gefragt.
    Das erste Mal aufsperren mit einem mechanischen Geräusch erzeugte bereits die erste Gänsehaut. Im Auto sitzend wollte er nur noch eines: Den Motor anlassen.
    Direkt sprang er an und brummelte ruhig vor sich hin. Kurz noch mit den etwas unkonventionellen Schaltern und Hebeln vertraut gemacht und die Kurzkennzeichen dran geschraubt. Fertig.
    Nach Verabschiedung der Eltern und des Verkäufers tuckerte er erst einmal zur gegenüber liegenden Tankstelle. Ohne Abwürgen des Capris. Ehrlich...
    An der Tanke direkt von mehreren anderen Kunden auf das wunderschöne Fahrzeug angesprochen worden. NIemand achtete auf den kurz nach Carsten mit seinem Porsche auftauchenden Yuppie im teuren Anzug.
    Ganz neue Erfahrungen für beide wahrscheinlich.
    Nach Volltanken dann über die Landstraße und das Fahren mit dem neuen Fahrzeug genießen. Was ein Fahrgefühl. Toller Sound, guter Anzug und vibrierendes Lenkrad. Erste Ampel und fast ein Auffahrunfall. Ok, das nächste Mal etwas fester und das von Beginn an auf das Bremspedal drücken.
    Zwei Stunden Autobahn und endlich zu Hause und erste Bilder fürs Familienalbum schießen.
    Was ein Tag.

    Im nächsten Kapitel, TÜV Prüfung, erfahrt ihr vom Abenteuer von Carstens Capri beim TÜV.

    Danke fürs Lesen und das nette Feedback :)

    Kapitel 2: Die Autkion

    15 Jahre waren vergangen und nun hatte Carsten schon längere Zeit sein erstes Auto. Einen schwarzen Ford Escort 1,4 CLX. Neben der Schule in der Wurstfabrik geschuftet und etwas Geld angehäuft dachte er sich, ein neues Auto müsse her. Mit 2000 Euro fand sich allerdings damals nichts "passendes" wie er dachte. So wurde der Autokauf erstmal auf Eis gelegt.
    Bis zu dem Tage, an welchem er nach einem Fußballturnier und ein paar Bier (oder eher ein paar mehr) zu seinen Eltern kam und auf Gut Glück in Ebay reinschaute. Irgendwie landete er auf einer Auktion eines schwarzen Autos. Es war das gleiche, was er damals (im ersten Kapitel) vor dem Haus hat stehen sehen.
    Ein schwarzer Ford Capri 3 mit Reihenvierzylindermotor und 101 PS, was gegenüber den 75 PS des Escorts, die er irgendwie nie gespürt hatte, nach sehr viel klang.

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    Die Auktion lief noch rund eine Stunde. Also mit zitternden Händen mitgeboten und gebangt...
    Irgendwann kurz vor Ende der Auktion die Ernüchterung, das Gebot lag mittlerweile bei 2150 Euro.
    Schnell bei den Eltern nachgefragt, ob man das denn subventionieren würde, was jedoch abgelehnt wurde. Vielmehr mußte er sich eine Standpauke über die Wahl seines zukünftigen Autos anhören.
    Auktion vorbei, verloren.
    Egal, von der Welt und den Eltern unfair behandelt, begab Carsten sich auf das Dorffest im Nachbarort. Dort traf er sich mit ein paar Freunden und trank auf die Niederlage bei der Auktion. Und auf die Niederlage seine Eltern für seine Idee zu überzeugen.
    Mit schwerem Schädel und ohne Geld machte er sich nun zu später Stunde zu Fuß nach Hause auf. 7 Kilometer Landstraße...
    Zuhause angekommen noch ein Absackerbier und PC angemacht. Emails gecheckt, doch halt: Was war denn das? Eine Nachricht vom Auktionhaus, welche mit "Herzlichen Glückwunsch" begann? Was sollte denn das?
    Die Nachricht angeklickt und gelesen breitete sich ein fettes Grinsen auf seinem Gesicht aus. EIn Spaßbieter hatte mitgeboten, welcher nach Auktionsende gelöscht wurde. 1950 Euro ärmer aber dafür seinen Ford ersteigert.
    Ob der Verkäufer selbst das Spaßgebot abgegeben hatte, um den Preis in die Höhe zu treiben, wurde konsequent ignoriert.

    Im dritten Teil, Bestandaufnahme, folgen die Beschreibung des Zustandes sowie erste Erfahrungen...

    Kapitel 1: Die erste Begegnung

    Es muss im Jahre 86 oder 87 gewesen sein, als klein Carsten das erste Mal einen Ford Capri bewußt wahrgenommen hatte. Gerade in den verhassten Nachbarort umgezogen, Rivalitäten gibts auch im kleinsten Bundesland, führte der Weg zu einem Abenteuerspielplatz immer an einem alten Haus vorbei. Daneben stand er. Ein grauer Ford Capri 3, wie sein Vater ihm auf Nachfrage mitteilte. Damals konnte Carsten mit dem Wort "Projekt" in Bezug auf ein nicht fahrbereites Auto noch nichts anfangen.
    Die Zeit verging und jedes Mal auf dem Weg zum Spielplatz blieb klein Carsten stehen und bestaunte das wunderschöne Auto.
    "So einen will ich später mal haben" erzählte er seinen Freunden. Die hatten als Traumauto den Knight Rider oder das Auto von Batman und lachten ihn aus, dass er sich solch ein Vehikel ausgesuchtedanke hatte.
    Auch sein Vater winkte immer ab, als er damit anfing. Zu alt, dauernd kaputt und säuft zu viel. Außerdem alle total verrostet. Er sprach angeblich aus Erfahrung, besaß er doch einst selbst einen 1500er Ford Capri 1 in gelb. Später in rot, nachdem er bei Glatteis eine Mauer mitgenommen hatte. Zwei alte Polaroid zeigten das Auto vorm Elternhaus seines Vaters. Nicht ganz mein Modell aber immerhin.

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    Der Gedanke blieb, der erste Capri verschwand eines Tages. Offenbar war der Projektleiter verstorben und der neue Hausbesitzer hatte den Wagen verkauft oder noch schlimmer vielleicht verschrottet.
    Es sollte noch weitere 15 Jahre dauern bis es so weit war... Mehr im zweiten Kapitel: Die Auktion.

    Hallo liebe Forum - Gemeinde!

    Ich wollte mal all denen hier danken, die mir in den letzten 11 (in Worten "Elf") Jahren dabei geholfen haben, dass mein geliebter Capri gestern anstandlos seine TÜV - Plakette bekommen hat. Viele hatten immer gute Tipps und Tricks, andere gerade die fehlenden Ersatzteile oder mal etwas Aufmunterung auf Lager. Dafür wollte ich einfach mal Danke sagen!

    Weiterhin werde ich hier die Geschichte meines Capris in Fortsetzungen beschreiben, die Geschichte hält doch einige lustige Anekdoten bereit wie ich denke.

    Teil 1 erscheint sehr bald :)

    Carsten (ausm Saarland der)

    Hallo!
    Habe zu meinen Fragen schon die Suchfunktion benutzt aber nicht alles gefunden. Daher bitte ich schon mal um Entschuldigung, wenn ich was übersehen haben sollte.

    1. Mein Capri läuft nachdem ich ihn angelassen habe ganz normal bzw. mit leicht überhöhter Drehzahl (ca. 1000 Umdrehungen). Wenn ich Gas gebe nimmt er das ganz gut an. Wenn dann die Drehzahl dann wieder zurückgeht dann leider runter bis ca. 300. Dann wieder hoch bis 600 und so weiter bis er sich schüttelt und ausgeht.
    Einiges hab ich schon gemacht bzw. wurde gemacht:

    - Da ich dachte, dass die Zylinerkopfdichtung hinüber ist wurde diese gewechselt, hab ich machen lassen
    - Zündkerzen gewechselt (Motocraft)
    - Zahnriemen gewechselt und Markierungen beachtet (stimmen immer noch)
    - Vergaser wurde auseinander genommen, gereinigt und Dichtungen gewechselt. Grundeinstellung wurde vorgenommen
    - Ventile wurde eingestellt
    - Verteilerfinger und Unterbrecherkontakt gewechselt (auf blinden Verdacht hin)
    - Werkstatthandbücher gewälzt...

    - Zündung würde ich noch in Werkstatt abblitzen lassen
    - Gibts irgendwo eine Explosionszeichnung oder ähnliches, wo alle Schlauchverbindungen gezeigt werden? Hab alles nach meinen Büchern zusammengesteckt und evtl. hab ich was falsch gemacht. Hab nen zweiten Vergaser, da sind einige Anschlüsse anders (der verbaute ist MADE IN BOLOGNA, der andere MADE IN SPAIN, sind unterschiedlich).

    sonst fällt mir nichts ein, habt ihr eine Idee?

    2. Die Bremsen werden erneuert, hab nun schon gelesen, dass man die Leitungen in der Werkstatt biegen lassen sollte. Hat das jemand mal machen lassen und kann mir sagen, was er ungefähr für die 7 Teile bezahlt hat?

    3. Kotflügel: Ich würde gerne wissen, was eurer Meinung nach die beste Lösung ist beide Kotflügel zu ersetzen. Beide sind ganz vorne am Frontscheinwerfer durch.
    Der rechte darüber hinaus verbeult und untem am Schweller rostig. Würd demnächst Bilder hier reinstellen, evtl. würde eine Reparatur in Frage kommen, aber da vertrau ich mal auf eure Erfahrung.

    Grüße

    Carsten