Probleme mit Rechts
Einparken habe ich ja schon angesprochen - ein Problem mit dem Rechtslenker, weil der Winkel, mit dem man die Straße und den Bordstein sieht, einfach ein ganz anderer ist.
Richtig stand der Laser, wenn der Bordstein mittig über dem rechten Scheinwerfer erschien.
Aber Capri ist ja nicht nur parken, sondern auch fahren. Um genauer zu sein, schnell fahren.
Will man schnell fahren, kommt es ab und an zu Interaktivitäten mit anderen Verkehrsteilnehmer. Oder um es anders auszudrücken - es gibt so rollende Hindernisse, wenn man mit 170 km/h über die Landstraße cruist.
Wir leiten also einen Überholvorgang ein.
Ein kurzer Blick in den Rückspiegel, ob nicht von hinten ein schnelleres Fahrzeug kommt (tut es nicht), Blinker setzen und den Capri Richtung Mittellinie bringen, um an dem zu überholenden Vehikel vorbei zu schauen, ob nicht etwa Verkehrsteilnehmer entgegen kommen.
Und dann stellt man fest, daß man schon mit dem kompletten Capri auf der Gegenfahrbahn ist. Besonders bei Lastkraftwagen, Sprintern oder ähnlichem ist das besonders ausgeprägt.
Mit der Zeit entwickelt man also eine besondere Technik des Überholens. Man fährt äußerst rechts und wartet auf eine Rechtskurve, beobachtet also quasi auf der anderen Seite des LKW den Gegenverkehr, um dann nach ganz links zu ziehen und die heilige Beschleunigung wirken zu lassen.
Ein psychologisches Problem ist, daß wir Mittel-, West-, Ost-, Südeuropäer... also alle außer diesen Briten darauf sozialisiert sind, uns beim Autofahren rechts zu orientieren. Beim Parken sowieso, beim Fahren orientieren wir uns am Seitenrand, nicht der Mittellinie usw.
Das wird auch durch einen Rechtslenker nicht anders. Der linke Scheinwerfer ist irgendwo da vorne auf der linken Seite.
Das ist besonders spaßig beim Überholen eines LKW in einer Autobahnbaustelle. Immer schön den rechten Außenspiegel 5 Zentimeter von dem riesigen Reifen entfernt halten. Und hoffen, daß der LKW nicht zu weit nach links kommt. Weil das würde man gar nicht merken, wenn man da der Mauer zu nahe kommt.
Zum Schluß kommen wir noch zur Königsdisziplin:
Drive-In ohne Beifahrer, festgeschnallt durch einen 4-Punkt-Gurt.
Na, wer weiß, wie man trotzdem zu seinem Burger kommt?