Beiträge von ramto171

    Vor 15-20 J gabs wirklich nicht viel fuer einen Capri, das waren meist aber auch am Leben erhaltene Dinger. Inzwischen wurden zahlreiche dieser Autos stark verbessert, somit auch der Preis höher, passt zusammen. Wichtiger ist das positive Lebensgefühl dass der Capri Fahrer und Fan vermittelt, es freut sich fast jeder mal wieder einen zu sehen. Stellst Du einen Capri neben einen alten 911er Porsche auf einem Parkplatz, dann werden mit Sicherheit deutlich mehr Leute beim Capri hin schauen - der Wert ist nicht Alles!

    Wie eh schon anderswo mal angesprochen vergreifen sich die meisten in der Selbsteinschätzung des Vehikels. Daher nivellieren sich diese Wertangaben eh von selbst. Fast jeder Oldtimerbesitzer glaubt irgendwie einen "2er" in der Garage zu haben - klar er ist ja von seinem Auto meist angetan. Derweil ist's oft eher ein guter 3er, der aber auch jede Menge Spass macht. Auch wenn dann da mal ein Sprung im Lack ist oder der Sitzstoff ein kl. Loch hat, das Armaturenbrett feinrissig, der Chrom der Stosstangenecke pockig oder die Sitzschiene wackelig... (was bei einem 2er Zustand so nicht drin ist).

    Ein ECHTER 2er Zustand ist in jeder Hinsicht tadellos, entspricht zum Vergleich einem nur ca. 3-4 J. alten - richtig schön erhaltenen Gebrauchtwagen - Innen, aussen, unten, oben, Motor, Getriebe, Fahrwerk alles proper. Man kann ja mal zum Ford Händler fahren und sich ein tiptop gepflegten Bj. 2020 Focus / Mondeo ... anschauen, das ist dann ein korrekter Zustand 2. Ein immer noch sehr ordentliches, ca. 10 J. altes gebrauchtes Focus / Mondeo Modell Bj. 2013 entspricht einem Zustand 3.

    Einen Capri auf echtem Level 2 zu finden ist schon mal richtig schwer, davon gibts kaum welche - und die kosten berechtigterweise mehr.

    CAD / 3D Druck können halt nicht allzuviele der in der Capri Generation aufgewachsenen (so wie ich), drum muss gel. auch ne Bastelidee herhalten. Nichts gg. diese "Raketentechnik", gerade bei raren Plastikteilen kann es die Ideallösung sein diese nachzubauen. Scheinbar gehts auch in Metall und sogar ganze Wohnhäuser sollen inzwischen im 3D Druck gebaut werden!

    6 dünne Alublechplättchen (Kupfer, Messing, was halt so da ist) = weiches Material mit Blechschere zuschneiden und in die 6 Flächen einer größeren Nuss einlegen, je mit zB. Teppich-Doppelklebeband "anpappen" > es ginge auch ohne Digitalisierung. Oder im Bauhaus 1 mm Plexi Abfall-streifen holen und das mit Schere zuschneiden, mit Stanley Messer einritzen und dort 6x abkanten, das ginge vermutlich sogar am Stück. Aber auch ganz ohne sollte es bei einer gescheit verchromten Radmutter keine Abplatzungen abgeben, sofern man ohne Schlagschrauber arbeitet!

    Mit ner Nebelmaschine im Innenraum siehst zumindest wo es überall rausraucht auf ner Hebebhühne, hat bestimmt irgend ein "Partytiger" im Bekanntenkreis zum Ausleihen. Spitzmäuse sind so klein und flexibel, die quetschen sich durch einen wenig mm grossen Schlitz durch, leider auch schon erlebt dass sie mir einen Sitz anknabberten. Weil wenn sie sonst nix finden, dann beissen sie fast überall rein.

    Üblich: Einige male sachte Bremsen um die Klötze an die Scheiben anzuformen, dann ca. 3-4 x deutlich härter aus zB. 100 km/h Abbremsen mit etwas Abkühlungsphase zwischen diesen starken Bremsmanövern, danach erledigt. Gift ist für Klötze und Scheiben "schleifenlassen", man produziert unnötig Wärme, aber kaum Bremsleistung, im Extremfall bläuliche Farbe / Wurf an den Scheiben und Verglasen der Beläge. Furchtbar anzusehen, wenn ich hinter wen herfahre und der bergab 1 km lang die Bremslichter an hat anstelle einfach zurückzuschalten - Bremse kann nie abkühlen.

    Viele lassen die Kühlmittel "ewig" drin. Der Frostschutz-Effekt bleibt schon erhalten - keine Frage, aber der ROSTSCHUTZ den die Mittel auch bieten sollen geht mit den Jahren verlustig, drum sollte man eigentlich alle paar Jahre mal die Brühe wechseln. Gerade bei den rostschutzgefährdeten Ford Stahlgussmotore, wo Kühlmittelkanäle im Kopf und dgl. eh gerne zuwachsen ist meist das alte, abgestandene Geschlatter drin Schuld. Was Gescheites wie Glysantin G48 von BASF ist genau richtig - geht sowohl für Stahl als auch Alu, daher universell für quasi jeden Oldy nutzbar.

    Jedes 10w60 ist halt immer vollsyntehtisch und diese gr. Spreizung von 10 auf 60 geht nur mit einer großen Menge an sog. "Viskositätsverbesserern". Ein Polymer die das Öl über einen gr. Temperaturbereich "verdickt" - quasi langkettig machen, sich aber sprichwörtlich verbrauchen, da diese extralangen Molekülketten im Motor "zerschlagen" und mit der Zeit immer kürzer werden, die Viskosität also deutlich nachlaesst. Drum sollte man ein stark legiertes 10W60 jetzt nicht ewig fahren, da es am Stärksten abbaut. Weniger breit ausgelegte Öle haben nicht so viele VI-Verbesserer drin, halten Ihre Nenn-Viskositaet drum laenger.

    Bei einem frisch gemachten Motor mit neuen Dichtungen ist Vollsynthetisches wohl kein Problem, bei einem gut abgelagerten mit Uraltdichtungen muss es nicht sein. Öle auf Mineralischer Basis (also auch teilsynthetische, die basieren immer auf Mineralöl das gecrackt und mit Additiven verfeinert wird) sind jedenfalls idR dichtungsverträglich bei Altmotore.

    Da im Wesentlich Zink und Phosphor "ZDDP" als klassische Verschleissminderer bei vielen moderen Motorölen aus Umweltgründen immer weiter reduziert worden sind - sicher ist das in einem 10W60 so, ist ein weniger raffiniertes Öl im Oldy oft gar kein Nachteil, siehe "Oil-Club" Analysen. Heutige "Classic Öle" sind leider sauteuere "Geldmacherei", waeren aber das was es an Additivmix fuern Oldy braucht. Da ich vom NSU Ro 80 Wankel bis zum 512 cui V8 Stroker "Extrem-Langhub"eine ziemlich grosse Motoren-Bandbreite in meiner Garage abdecken muss, war ich gezwungen mich mal selber naeher mit dem Thema zu beschaeftigen. Auch weil die Meinungen beim Öl meilenweit auseinandergehen, wie Bremsenkillers Popcorn Argument süffisant unterstreicht. Ich selber würde in einem Oldy kein 10W60 Vollsynthetisches nutzen wollen, beim V6 Ford der Mitte der 60er Jahre raus kam gewiss nicht von nöten.

    15W40, 10W40, 10W50, 15W50, 20W50 - Sprichwörtlich kannst eigentlich so gut wie JEDES Mineralische oder Teilsynthetische Motoröl (= alle auf mineralische Basis, gecrackt + mit Zusätzen) rein kippen in den Ford V6 Serien "Bauernmotor", es muss eigentlich nur genug drin sein. Heutige Öle sind ALLE deutlich besser als damals. 20W wäre fuer reinen Sommerbetrieb, 10W wenn wer auch weiter in den Spätherbst rein faehrt oder ihn bald im Fruehling schon aktiviert, 15W dazwischen. Wer ihn im Sommer gern über Berg und Tal oder mal am Ring schindet kann auch ein 20W60 rein tun, zB erhältlich von Millers Oils (Isa-Racing, Sandtler...), da hat er dann mehr als genug Hot-Lap Reserven.

    Freilich geht auch das 75W140, hat wie angesprochen etwas mehr Reserven nach oben - Hitze und unten - Kälte, zb bei Trackdays. Gabs damals halt noch nicht, aber gewiss kein Problem zu nutzen. Ist halt immer Vollsynthetisch und nicht mehr auf Minaeralbasis wie 75 od 85W90, kann bei "Uraltdichtungen" ggf. unverträglich sein (aber meist eh nicht). Es gäbe auch noch ein 85W140 LS... und die Amis haben auch sogar noch ein 75W250 (zb von Redline), das ist dann für extreme Heissbelastungen wenn sie im Sommer in Florida Ihre V8 Tröten im Nudeltopf von Daytona oder Homestead schinden. Im normalen Straßenbetrieb reicht beim Capri locker 75W90 oder 85W/90 (85W etwas dicker als das 75W, drum bei ohnehin schon schwitzigen Diffdichtungen empfehlenswert eher das 85W zu nehmen). Heutige Öle sind sicher ALLE deutlich besser als damals, drum kann man kaum was falsch machen.

    Wer mehr wissen will dem sei das "Ölclub" Forum empfohlen, da werden Öle uA. auch von Clubleuten analysiert in prof. Chemielabors um zu sehen was die Hersteller alles beimischen, recht interessant.

    Warten wir mal wie das weitergeht. Irgendwie habe ich das ungute Gefuehl dass es nimmer so lang dauert bis sie auch uns Oldtimer Fahrern die CO2 Nagelkette vors Auto werfen wollen. Dann ists mit dem Preisauftrieb eh vorbei, weil viele "Garagengold-Leute" die Nerven gleich mal wegschmeißen werden. Gottlob ist das eher die SL od 911er Fraktion, wo sich schon vor J. die Preise in kurzer Zeit dadurch verdreifacht haben. Da sind wenig echte Oldy-Fans darunter, eher Investoren.

    Meist vergreifen sich die Leute in ihrer Zustandseinschätzung und verlangen zu viel. Ein ECHTER 2er Zustand entspricht de facto einem gepflegten Gebrauchtwagen mit kleinen Nutzungsspuren, der erst 3-4 Jahre alt ist. Also eigentlich in jeder Hinsicht Tip-Top, was aufgrund der Ersatzteilsituation beim Capri schon schwer zu schaffen ist weils zB. gewisse Innenausstattungsteile nicht mehr fuer gutes Geld in Topzustand zu kaufen gibt. Ein ECHTER 3er Zustand entspricht im Erhaltungszustand einem 8-10 Jahre altem Gebrauchtwagen, der darf dann schon mal ne kl. Schramme, leichtes Rostbläschen, leichten Ölverlust oder dgl. haben aber immer noch ein sehr ansehnliches, unverbasteltes Auto bei dem man sofort & zuverlässig fahren kann. Die meisten vergreifen sich bei der Einschätzung um ne ganze Note. Fast jeder geglaubte "2er" ist meist näher bei einem 3er Zustand, wenn wir mal ehrlich sind und die rosa Brille ablegen - das ist bei allen Oldies so, nicht nur beim Capri.

    Wirklich gute, realistisch gepreiste V6 Capri gehen fast immer zuegig weg da ich immer wieder mal ein Auge drauf habe wie lange sie inseriert sind. Mein 90 PS 2 Liter 3er Capri war innerhalb 1 Wo. abgeholt und mehrere die sich interessierten berichteten dass sie schon laenger einen V6 suchen aber kaum was Vernuenftiges finden, drum sei denen die Kubatur nicht so wichtig, Hauptsache 6-Zyl. Beim 4-Zyl kenne ich mich zu wenig aus da er fuer mich nicht in Frage kommt, denn fuer viele ist wohl das Sounderlebnis des V6 ein Bestandteil Ihres Begehrens, da eben der Nachbar oder Onkel mal einen hatte und das sich irgendwie ins Hirn eingebrannt hat.

    Ja, die kl. Email Döschen sind ideal für sowas, kosten auch fast nix. Habe noch 20-30 aus den 1970er Jahren als ich div. Modellbausätze bastelte und wenn sie gut verschlossen waren (Rand abwischen bevor man den Mikro-Deckel aufdruckt), halten sie quasi ewig! Meiner Erfahrung nach vertraegt sich die Emailfarbe mit jedem Untergrund, egal ob Kunstharzlack oder Acryl... Mit etwas Geschick mischt man sich sogar seinen eigenen Farbton als Austupflack zusammen um "Altlackstatus" zu erreichen, weil der Originallack ist oft nachgedunkelt oder etwas ermattet und die kl Döschen gibts auch in halbmatt und matt und man kann damit den Glanzgrad etwas reduzieren, wenn man ein paar Tropfen dazumischt.

    Salzfrei im Winter ist relativ. Bei uns in den Alpen gibts das kaum, weil es sich trotzdem auf der Straße wieder ablegt auch wenns draussen gerade trocken ist, das kann trügerisch sein, wie ich leidvoll am 4-4-2 erfahren musste. In Regionen wo nicht gesalzen wird kann mans freilich tun im Winter ne Runde zu drehen, sonst würde ichs mir aber gut überlegen. Meist halbwegs gut einzuschätzen am weissen "Schmauch" ausserhalb der Fahrlinie, den Salzreste hinterlassen.

    Ja aber nur wenn kein Salz auf der Straße war. Auch wenns gerade trocken ist, wenn gesalzen wurde legt sich das Salz in den Asphaltritzen ab und wirbelt sich schön unters Auto bis in die letzten Ritzen rein, dann ist das Fahren kontraproduktiv. Hatte mal bei einem '68 Olds 4-4-2 diesen Fehler gemacht und im Frühjar waren div. Zinkdruckgussteile pockig, die als Replikateil nur einen Hauch Chromschicht drauf haben. Dann wusste ich worans lag, denn die Jahre vorher war das nicht so als er in der Garage blieb.

    Sehe ich auch so, Benzinstabilistaor bei letzter Fahrt rein, dann eigentlich kein Winterbetrieb nötig. Aber wenn wer warmlaufen lassen will, min. solange bis Motor kompl. warm ist und Auspuff idR. kein Kondensrauch mehr kommt. Und mit dickem 20W50 Öl drin jetzt auch nicht den kaeltesten Wintertag dafür aussuchen.

    Ausbauen wollte er ja urspr. nicht. Aber klar, so wärs am sinnvollsten, auch wenns etwas Arbeit macht. Beim Capri kommt man noch schön ran an die Batterie, bei heutigen Autos sind sie oft irgendwo in den Tiefen vergraben und man flucht erst mal.

    Mit nem halbwegs neuwertigen, voll geladenen Batteriebooster (18Ah denke ich min. sollte der schon drin verbaut haben, also nicht die kleinen Lithium-Dinger im Taschenformat), den du anklemmst bekommt eine Batterie ständig etwas "Saft" aus der AGM 18Ah Boosterbatterie rüeber, 2-3 Mal im Winter Booster zuhause aufladen und dann wieder dran. Damit solltest über den Winter eigentlich gut durchkommen, auch ohne Strom in der Garage.

    Länger unter 12.4V kriegt sie jedenfalls einen Knacks! Und jede Batterie die einen "Bauch" macht kann man getrost entsorgen, die erfängt sich nimmer. Sprich die äusseren Wände sind wellig oder leicht 2-3 mm nach aussen gebogen, dann wegwerf! Wer sie nicht zum Alststoffzentrum sondern direkt zum Schrotthändler bringt, kriegt Bares auf die Hand, genug um ein paar Biere zu stemmen. Blei wird derzeit ziemlich gut bezahlt!

    5 oder 10 ml Plastikspritze aus Apotheke um 50 cent, kleines Schläuchlen vorne dran, vor Bremsklotzwechsel nen Teil der Bremsflüssigkeit absaugen und dann wieder damit auf Soll auffuellen. Dann kann das Überlaufen net passieren, wenn man die Kolben zurück drückt. Aus Spritze kannst den Drückerteil danach rausziehen, danach 1x mit Bremsreiniger ausspritzen, das Ding hast ewig.

    Wennst weiter unsicher bist ob dicht. BKV mit Putzpapier umwickeln, dann siehst wo es raus saftelt, ohne dass es auf den Lack runtertropft. Beim Motorrad gebe ich uebern Winter immer unter der HBZ-Pumpe am Lenker eine Putzapierelage rundum (gscheites "blaues" Putzpapier ist stabil, kann man sogar übern Lenker verknoten), damit nicht - falls undicht würde - am Lenker runterläuft und der orig. Tanklack ruiniert wird. Vorsichtsmassnahme, weil ich auch schon mal Pech hatte.

    "Springalex" Steering wheels baute diese tiefen 3-Speichen Lenkraeder auch und hab sie mal auf einer "Rallye" Ford Tuning Webseite in GB gefunden, der diese anbot, kann mich aber nicht mehr erinnern welche Site es war - ist 5 J. her. Glaube war fuer 1er Escort Tuning, da er auf seiner Website sehr viele Rallye Sonderteile anbot - aber es sollte wohl auch f. 1er Capri passen. Bin nicht sicher ob nicht Springalex auch der Orig. Ausstatter seinerzeit war, das wissen aber bestimmt Andere hier im Forum.