ZitatOriginal von EinserFan
Zitiere hier mal kommentarlos einen Artikel aus der aktuellen Motor Klassik. Und die Jungs sollten es eigentlich wissen:Leserfrage: "Sogenannte Fachleute empfehlen zum Teil, ich müsste für den Ventilschutz Bleiersatzmittel in den Tank kippen. Andere stellen das als überflüssig dar. Was ist Ihre Meinung?"
Antwort von MK: "Im Kraftstoff waren früher Bleialkyle zur Erhöhung der Oktanzahl enthalten. Als man in der 80ern begann, wegen der großen Umweltschäden diese Bleiverbindungen durch andere Stoffe zu ersetzen, stellte man fest, dass das Blei neben der Erhöhung der Klopffestigkeit noch einen anderen, bis dahin kaum bekannten Effekt hatte. Viele Zylinderköpfe waren aus sogenanntem Grauguss, einer speziellen Eisen/Kohlenstoff-Verbindung, die allerdings empfindlich auf den Verlust von Kohlenstoff, die sogenannte "Entkokung", reagiert. Die Dichtflächen der Ventile waren entweder direkt in den Kopf gefräst oder als Ventilsitzringe eingepresst - aber auch die eingepressten Ringe waren leider manchmal aus empfindlichem Stahl. Durch die hohen Temperaturen an den Sitzen der Auslassventile verloren nun einige, wenige Arten von Stahlguss mit der Zeit etwas Kohlenstoff und versprödeten dadurch.
Das Blei war nun erstaunlicherweise in der Lage, in der Grauguss-Struktur den Kohlenstoff zu ersetzen und das Verspröden zu stoppen. Wurden diese Autos dann ohne den Bleizusatz gefahren, verschlissen die Ventilsitze sehr rasch. Mit den Bleiersatzmitteln will man nun denselben Effekt erreichen.
Dazu ist zu sagen: Es sind im Endeffekt nur sehr wenige Grausguss-Stähle überhaupt von dem Problem betroffen. Und fraglich ist, ob Bleiersatzstoffe, die meistens zur (nicht benötigten) Oktanzahlerhöhung konzipiert sind, überhaupt den Effekt des Ventilschutzes erfüllen. Leider ist von den Herstellern dieser Mittel auch viel "Politik" gemacht worden. Da sich meist selbst in den Automobilwerken nicht mehr genau feststellen liess, welche Art von Sitz-Material verwendet wurde, hat man oft pauschal zu dem Mittel geraten. Manche Hersteller und Clubs gaben für ihre Fahrzeuge Listen heraus, in denen empfindliche Autos gelistet waren. Tatsache ist: Nach nunmehr fast 20 Jahren bleifrei gab es in der Praxis fast keine Schäden.
Mein Rat: Stellen Sie Ihr Ventilspiel exakt ein und fahren Sie ein halbes Jahr ohne Zusatzmittel. Dann kontrollieren Sie das Ventilspiel erneut. Sind keine grösseren Abweichungen zu vermelden, so sind Sie auf der sicheren Seite. Im schlimmsten Fall müssen Sie irgendwann einmal Ihren Zylinderkopf auf neue Sitzringe umrüsten lassen, was auch nicht die Welt kostet."
Irgendwas stimmt da aber nicht ganz denn ein höherer C-Gehalt lässt das Metall spröde werden nicht andersrum. Deswegen haben z.B. Hartmetall ja einen hohen C-Gehalt... (oder denke ich jetzt falsch?)
Denke das da eher Schwefel eine Rolle spielt..ach was weiß ich..keine Ahnung.... ich fahr mit Bleiersatz....