Wenn's eine ZF-Sperre ist, wird deren Deckel durch die Schrauben für die Tellerrad-Befestigung gehalten. Wenn ich mich recht erinnere, kann man den Deckel der Sperre 'raushebeln', wenn die Schrauben raus sind.
Beiträge von EinserFan
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Original von CAPRI3
Hi Steve, der Deckel vom Ausgleichsbehälter is wurscht! Da kanste auch nen Smily draufmalen!Der Anur die Flüssigkeit aufsammeln, die im Kühler bei Koch keinen Platz mehr hat!Quasi, dass der Kühler nicht explodiert, wenn du ihn ganz dicht verschliessen würdest!Das gilt nur dann, wenn der Kühler selbst einen Deckel besitzt, welcher bei Überdruck abbläst in den Behälter. Und diese Suppe ist dann futsch, d.h. kann ned zurück ins System gesaugt werden, weil der Deckel ja wieder zu ist.
Bei einem geschlossenen System dagegen steht auch der Ausgleichsbehälter unter Druck (sonst würde ja nix ins System zurückgehen). Daher ist am Kühler im Grunde kein Deckel mehr erforderlich oder ist nur ein Verschlußdeckel ohne 'Innenleben'. Der Druck entweicht quasi 'an ihm vorbei' durch den Schlauch am Stutzen in den Ausgleichbehälter.*klugscheissermodus aus*
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Ein Ausgleichsbehälter funktioniert wie ein Kühlerdeckel, der bei Überdruck einfach abbläst. Nur dass hier der Druck im System gehalten wird, weil er eben in den Ausgleichsbehälter entweichen kann.
Aus diesem Grund muss der Deckel des Ausgleichbehälters natürlich druckfest und auch dicht sein. -
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Original von carsten.meurer
...ich bewundere die zeitnehmer....
ich hätte mir einen anderen platz ausgesucht als gerade die schusslinie
auf dem weg ins ziel... :help:Da sagst Du was. Ich hatte ihn schon im Zielfernrohr, hab's mir dann aber noch anders überlegt...
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So, ein bissle was fehlte noch von der Story: Die Gegenwart...
1996
12. November. Die Telefonnummer von 1978 stimmt natürlich nicht mehr. Aber einen Franz B. aus Solingen führt die Telefon-Auskunft immer noch in Ihrem Register. Hatte eine ganze Weile überlegt, als ich den alten Kaufvertrag in aussortierten Unterlagen fand. Sollte ich wirklich? Doch dann siegte die Neugier. Und der vage Wunsch, zu wissen, was mit dem aussergewöhnlichen Auto seinerzeit passiert sein könnte...
Das Gespräch verläuft durchaus nett, doch leider wenig erfolgreich. An wen er den Wagen seinerzeit verkaufte, daran kann sich Franz B. nicht mehr erinnern. Er kann nur sagen, dass er ihn ein paar Jahre hatte, so bis in die frühen Achtziger hinein. Dass er einen neuen Motor eingebaut habe und häufig von der Polizei angehalten worden sei, wegen der nach Eigenbau anmutenden Anhängerkupplung. Und dass der Capri dann schliesslich nach Wuppertal verkauft worden sei. Ja, und in der Folge vom neuen Besitzer noch einmal umlackiert wurde, in die für die Capris so typische Weiss-Blau-Kombination.
Habe damals die Angelegenheit aufgrund dieses Misserfolgs leider nicht weiterverfolgen wollen. Ein schwerer Fehler, ich weiss, denn um diese Zeit hätten sich bestimmt erheblich leichter noch Spuren des Autos in irgendwelchen Registern finden lassen als heute. Aber zumindest wanderte der nostalgische Kaufvertrag mit der darauf notierten Fahrgestellnummer schnell wieder von 'zu vernichten' zurück in die Akten. Man weiss ja nie...2005
23. Juli. Verflixt noch mal. Wieso kann das bloss mit einem Mal so weh tun? Schliesslich handelt es sich doch nicht um einen auf immer verlorenen Menschen, sondern nur um ein dummes Auto. Aber vielleicht liegt die Ursache für das heftige Würgen in der Kehle ja auch ein wenig in dem unerwarteten Wiedersehen mit den alten Kumpels begründet. Rolf, Hardy, Wolfgang, alle seit bald zwanzig Jahren nicht mehr zu Gesicht bekommen. Irgendwann in den Achtzigern trennten sich unsere Wege. Und da war doch noch dieses uralte, fast vergessene Slalom-Video von 1977, mit meinem und Rolf's Capri drauf? Wäre doch eine nette Idee, dachte ich, das auf eine DVD zu brennen und es Freund Rolf zu übergeben, anlässlich dem bevorstehenden Wiedersehens-Treff unseres seinerzeitigen Motorsport-Clubs. Vielleicht war das aber doch gar keine so gute Idee...
Ursprünglich in Super-Acht gefilmt, später auf Beta-Video konvertiert, dann auf VHS, unbekannte Male kopiert und nun auf DVD. Viele Details sind naturgemäß nur noch zu erahnen. Dennoch kann ich nicht umhin, mir den nur wenige Minuten kurzen Film wieder und wieder anzusehen, so lange, bis sogar meine Angetraute mich unverkennbar mitleidig ansieht. Warum zum Teufel habe ich eigentlich nie mit mehr Nachdruck versucht, dem Verbleib meines Autos nachzuforschen, bedauere ich. Und beschließe spontan, das umgehend nachzuholen. Eine Anfrage im zentralen Fahrzeugregister Flensburg verläuft leider nicht nach Plan: Man dürfe aus solchen Motiven heraus keine Halterauskunft geben, bekomme ich zur Antwort. Na wartet, in meiner Bekanntschaft gibt's doch diesen Detektiv. Der hat Connections überallhin, wie es heisst. Was zwar stimmt, aber seine Nachricht ein paar Wochen später ist deswegen nicht weniger niederschmetternd: Die Fahrgestellnummer GAECKL 44676 wird im zentralen Fahrzeugregister nicht mehr geführt, sagt er. Was bedeutet, dass mein Ex-Capri im Idealfall restauriert wurde und wenn überhaupt, dann nur mit einem 07er-Kennzeichen bewegt wird. Auf jeden Fall aber seit Ewigkeiten abgemeldet ist und möglicherweise in einer Scheune oder ähnlichem Etablissement vor sich hin gammelt.
Dass er auch schlicht als Teilespender gedient haben und verschrottet worden sein könnte, daran weigere ich mich zu glauben. Ich mag auch nicht daran denken, dass ich mit dieser Konstellation keinerlei realistische Möglichkeiten mehr habe, jemals noch etwas über das Auto zu erfahren...13. September. Allmählich entwickelt es sich zur fixen Idee, habe ich den Eindruck. Kaum was anderes hat noch in meinem Kopf Platz. Habe übrigens doch noch eine vage Möglichkeit aufgetan: Ich muss mich öffentlich machen. Ein Forum suchen von ähnlich Gesinnten, die von anderen Capri-Besitzern wissen und meine Geschichte kennen. Vielleicht auch eine Page finden, auf welcher man Fotos veröffentlichen kann. Wenn mein ehemaliges Auto noch existieren sollte, wird es nur in diesem Bereich und auf diese Art zu finden sein. Natürlich auch fleissig Verkaufs-Plattformen abgrasen und Fotos von Treffen begutachten. Dennoch mache ich mir keine Illusionen mehr. Überwiegend wird es wohl vom vielzitierten 'Kommissar Zufall' abhängen, ob ich in der Historie meines Capri irgendwann weiterkomme oder nicht...
2006
10. Mai. Soll ich oder soll ich nicht? Ist ja kein Capri RS. Aber das war mein damaliger anfangs auch nicht. Immerhin hat er nagelneue, eckige Verbreiterungen dran, ungespachtelt, also auch noch nichts versaut. Ein Automatikgetriebe....naja, kann man umbauen. Ein grösserer Motor ist kein Problem, und die Einspritzungs-Teile sind ebenso noch zu bekommen, wie man hört. Eine ausgiebige Besichtigung des Capri vor Ort mit freundlicher Unterstützung lässt zumindest erkennen: Die Basis stimmt und lohnt den Aufbau. Sicher, ist jede Menge Arbeit dran, aber keineswegs eine Voll-Restauration erforderlich. Wahrscheinlich ganz im Gegensatz zu meinem ehemaligen Auto, es sei denn, er wäre bereits restauriert worden und damit sicher weder verkäuflich noch zu bezahlen. Und geschätzte acht- bis zehntausend Euronen werden ebenso noch draufgehen, bis er wieder dasteht wie 1978. Fuck You, denke ich, so ein Auto muss her, sonst drehe ich irgendwann noch durch. Der Verkäufer ist beeindruckt von soviel hartnäckigem Interesse und lässt sich auf Verhandlungen ein. Und so kann ich heute um ein paar Tausender ärmer, aber dennoch frohen Mutes nach Hause fahren, einen maisgelben 71er Capri mit schwarzen Kotflügeln und einer sehr soliden Blechsubstanz auf dem Hänger hinten dran... :]
"Hey,.." sage ich zu Freund Rolf, der es sich nicht nehmen lassen wollte, mich bei dieser Fahrt zu begleiten, "...welcher Spinner hängt uns denn da hinten mit seinem aufgemotzten Capri auf der Stoßstange?" Ich blicke in den Rückspiegel und muss schmunzeln. Das sieht wirklich so aus. Und mehr noch: Durch die unterschiedlich angerosteten Reflektoren der Scheinwerfer scheint der Capri mir sogar zuzuzwinkern...Nur eine einzige Frage bleibt zum guten Schluss noch offen: Was tue ich, sollte mein Ex-Capri gegen alle Erwartung doch noch aus irgendeinem Verschlag gezogen werden und sogar zum Verkauf stehen? So wie ich mich kenne, spricht vieles dafür, als hätte ich dann zwei...
E N D E - oder doch nicht??
Übrigens, wer die Capris von Rolf und mir anno 1977 mal in Aktion sehen will, kann sich das Video, welches alles ins Rollen brachte, hier ansehen:
http://www.youtube.com/watch?v=puNzpRPXpkk
Nicht wundern über die etwas 'verschwommene' Schärfe, das ist immerhin 29 Jahre alt. Und leider hatte Freund Hardy keine Tonfilm-Kamera, daher gibt's keine Motorgeräusche, sondern nur einen später unterlegten Soundtrack. -
Na, das ist ein kontroverses Thema und daher reicht die Spanne der Arbeitszeit von 3 Stunden bis 3 Tage...
Ich persönlich habe seinerzeit die Sache eher 'burschikos' gesehen und beim recht häufigen Wechsel der Übersetzungen eigentlich nur auf ein brauchbares Tragbild der Zähne und ein nicht zu geringes Flankenspiel geachtet und mit dem Capri in den drei Jahren dennoch rund 50.000 km ohne Hinterachs-Schaden zurückgelegt. Dazu braucht man nichts weiter als etwas dunkles Fett oder eine Paste und eine Meßuhr.
Man kann es aber auch akribisch (und damit wahrscheinlich besser) machen, indem man nach Handbuch verfährt. -
Und das dumme 500 Euro-Angebot ist sowieso keines, sondern ein Fake... :kopfschlag:
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Mit der Telefonnummer ist's eine eigene Geschichte. Da hatte die Zeitung Mist gebaut und ein paar Ziffern einfach weggelassen. Natürlich mit dem Erfolg, dass niemand anrief. Mussten sie dann eine Woche später kostenlos und in korrekter Form nochmal nachholen...
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Nein, er hat seinen RS auch noch im gleichen Jahr (1978 ) verkauft. Sich dann einen Simca Rallye 2 geholt und mit dem etliche Jahre Rundstreckenrennen gefahren. Das hab' ich aber erst voriges Jahr erfahren, weil ich ihn Ende der Siebziger aus den Augen verlor.
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So langsam neigt sich meine Capri-Zeit dem Ende entgegen:
1978
10. Januar. Mit der Kraft purer Verzweiflung krallen wir die Absätze unserer Schuhe in die spiegelblanke, festgefahrene Schneedecke. Immer wieder bückt sich Verkäufer-Kollege Peter R. neben mir und reibt sein schmerzendes Knie. 'Selbst schuld..', denke ich, ein wenig herzlos. Aber wer wird sich denn auch mit einer schneebedeckten, ledernen Schuhsohle auf die fettige Kugel einer Anhängerkupplung stellen, um die Antriebsachse zu beschweren? Völlig klar, dass er nach etwa zwei Zehntelsekunden davon abrutschen musste und mit dem Knie deutlich hörbar auf der Kupplung aufschlug. Konnte doch schliesslich den Kofferdeckel öffnen und sich auf die Kante setzen oder einfach nur schieben. Dabei hätte aber auch das wenig bis nichts genützt. Unten in Gemünd, da war es noch so leidlich gegangen. Sicher, mit den 235er Pirellis auf frisch fallendem Schnee - das war kein Fahren, sondern Schwimmen. Dennoch, praktisch ohne Gas-Einsatz Driftwinkel jenseits von Gut und Böse zu erzeugen, das machte sogar Laune. Aber Gemünd liegt im Tal, und alle Straßen zurück in die Heimat führen bergan....
Die ersten Kurven waren kein großes Problem gewesen. Hauptsache, die Fuhre blieb rollen. Dann jedoch, mit zunehmender Steigung, wurde es zum Schrittempo, sodass der mitreisende Peter R. sogar während der 'Fahrt' aussteigen und sich als Hinterachs-Gewicht versuchen konnte. Dennoch hatten die Hinterräder bizarre Zickzack-Muster in den Schnee gezeichnet, so lange, bis uns das Schicksal in Form eines weiter oben querstehenden LKW gnädig gewesen war...
Und nun stehen wir in dieser elend steilen Serpentine mitten in der Eifel, lassen uns Haare, Klamotten und Schuhe von dicken Schneeflocken durchnässen und stemmen uns, so gut es geht, gegen die linke Wagenflanke, um den Capri vor dem langsamen Abrutschen zum gegenüberliegenden Straßenrand zu bewahren. Nur ganz kurz durchzuckt mich der fatalistische Gedanke, den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen, so sauer bin ich. Doch die Aussicht, den sicher übel demolierten Wagen später erheblich weiter unten aus der Rur zu fischen, ist auch nicht verlockender. Endlich, nach etlichen Stunden Schiebens und Frierens, erreichen wir dank der Hilfe anderer, ebenfalls liegengebliebener Autofahrer und dem soliden Trecker eines Bauern die Anhöhe. An diesem Tage haben wir mal gerade zwei Kunden besucht, der Umsatz tendiert gegen null. Und auch die vorwurfsvollen Blicke unserer Helfer angesichts der für solche Einsätze völlig ungeeigneten Bereifung meines Autos habe ich nicht vergessen...Schön, dann soll es eben so sein. Natürlich musste unser winterliches Abenteuer bei der Vertreter-Tagung vorige Woche auf den Tisch kommen. Und völlig unnötigerweise musste mich der Gebietsleiter danach unter vier Augen darauf hinweisen, dass ich mich zwischen Job und Hobby schon entscheiden müsse. Und als ob der Capri mir meinen Entschluss zum Verkauf obendrein leichter machen wolle, scheint seit ein paar Tagen die Einspritzpumpe zu kränkeln. Vielleicht ein Hängenbleiben des Raumnockens oder sowas, denn gelegentlich verschluckt er sich heftig beim plötzlichen Beschleunigen. War ich sonst an ein spontanes Losstürmen beim Tritt aufs Gaspedal gewöhnt, kommt da nun erstmal herzlich wenig, wie bei einem viel zu großen Turbolader. Auch hat das Klackern der bereits erneuerten Unibal-Gelenke in der letzten Zeit wieder merklich zugenommen. Und erst gestern registrierte ich die recht deutlichen Wölbungen im Blech zwischen den drei Verschraubungen an den Federbein-Domen als das, was sie sind...
So, die Annonce ist raus. Es haben auch bereits ein paar Leute angerufen. Franz B. aus Solingen zeigt ernsthaftes Interesse, will am Samstag vorbeikommen und das Auto gleich mitnehmen, wenn man sich einig wird. Hin und her habe ich überlegt. Behalten und wegstellen? Nur wohin? Unsere Doppelgarage fasst nur zwei Autos. Und Daddy würde mich für übergeschnappt halten, wenn ich seinen Mercedes unter freiem Himmel parken wollte. Und wovon überhaupt ein vernünftiges, anderes Auto bezahlen? Schon wieder die Bank bemühen? Wollte ich damals nicht. Vielleicht Dummheit, natürlich, aus heutiger Sicht. Für wenig Geld eine kleine Garage mieten, irgendwo, hätte wohl die richtige Entscheidung gelautet. Das Auto da rein und erstmal wegstellen, gut konserviert. Und irgendwann, wenn es Alter, Freizeit und Kontostand zulassen würden, rausholen und eine gemütliche Komplett-Restauration beginnen. Das wär's gewesen. Aber leider kann man ja nicht in die Zukunft schauen...
EPILOG
18. Februar 1978. Franz B. sieht nicht sonderlich begeistert aus. Kann ich ihm nicht verdenken. Zu unfertig wirkt der Capri ohne Frontspoiler, aber mit den dicken Backen. So, als wenn einer will, aber nicht kann. Doch zum Glück habe ich ein paar Fotos von meinem Auto zur Hand, die seinen bisherigen Zustand belegen. Und so kann ich ihm wenigstens glaubhaft erklären, dass mir gerade justament in der vergangenen Nacht so ein orientierungsloses Karnickel vor den Wagen lief und dem recht tief reichenden Frontspoiler den Garaus machte. Und dass der nun zwecks Reparatur beim Lackierer sei...
Franz B. hat den Capri an diesem Tag natürlich nicht mitgenommen. Den Kaufvertrag machten wir aber dennoch, er leistete eine Anzahlung und ich versicherte ihm hoch und heilig, den Spoiler wieder ordnungsgemäß anzubringen. Er holte den Wagen dann eine Woche später ab. Dass ich den GFK-Spoiler mit ein paar Harzmatten, Spachtel und einer Sprühdose selbst repariert hatte, fiel nicht weiter auf und ich sah auch keinen Grund, es an die große Glocke zu hängen. Ich erzählte ihm ebenso nichts davon, dass derselbe Spoiler nun bereits zum dritten Mal auf genau die gleiche Art und Weise zu Schaden gekommen war...Ein bissl was fehlt noch, deshalb - TO BE CONTINUED
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Nuja, wenn diese Geräusche definitiv weder im ersten noch im vierten Gang zu hören sind, sondern nur im zweiten und dritten, kann man das Klingeln sicher ausschließen. Das wäre im vierten, wenn dem Motor Zunder gegeben wird, er aber aufgrund der Übersetzung erst langsam hochdrehen kann, am deutlichsten hörbar.
Schon mal in Richtung Getriebe 'ermittelt'? Weiss in dessen Innenleben leider ned soo genau Bescheid, um zu sagen, ob sich darin auch mal was drehen kann, das nur mit 2./3. Gang zu tun hat... :nixweiss: -
Nun denne, aller guten Dinge sind drei:
1977
05. März. Das neue Jahr fängt ja gut an. Erst gut zwei Monate alt, und schon ein demoliertes Auto... Bis in den frühen Abend hatten wir an diesem regnerischen Samstag an unseren Stockcars geschraubt, Hardy, Rolf und ich. Nun rasch nach Hause, duschen, denn wir wollten noch ins Kino. 'Scheiss-Matsch..' schimpfe ich in mich hinein und lenke den Capri in die Straßenmitte, um dem gröbsten Schmutz auf der schmalen Straße auszuweichen. Warum mussten sie ausgerechnet in unserer unmittelbaren Nachbarschaft dieses dumme Naherholungsgebiet anlegen? Tag für Tag donnerten die Lastwagen mit dem Aushub für den Teich durch den Ort, verwandelten die Straßen ringsum in australische Staub-Pisten oder bedeckten sie mit einer hellbraunen Brühe wie in einem brasilianischen Regenwald. Gut, ab und zu quirlte eine Kehrmaschine den ganzen Mist durcheinander, doch sauber wurde der Asphalt dadurch nicht...
Was zum Teufel ist mit der Lenkung los? Die erst wenige Tage alten Vorderreifen weigern sich partout, dem Verlauf dieser Linkskurve zu folgen. Ich trete heftig auf die Bremse, doch scheint der Capri keine Vorderachse mehr zu haben, denn auch das bleibt ohne jede Wirkung. Unser Haus, eben noch da vorne links in Sichtweite, verschwindet aus dem Sichtfeld. Irgendwie geht es abwärts, ein unterdrücktes Krachen erklingt, gleich darauf Tanzmusik. Wo kommt nur auf einmal die Musik her? Und warum steht der verdammte Wagen derart schief? Verdattert raffe ich mich auf, finde mich, quer über der Mittelkonsole liegend, mit Kopf und Oberkörper im Beifahrer-Fußraum wieder. Ein bohrender Schmerz in der linken Schulter macht mir klar, dass ich soeben mit meinem Körper das Radio unsanft in die selbstgebaute Konsole hineingedrückt habe. Na, wenigstens spielt das Teil noch. Mühsam öffne ich die steil nach oben stehende Fahrertür, klettere förmlich ins Freie und die kleine Böschung hoch. Seit wann ist hier eigentlich ein so tiefes Loch? Der Capri liegt mehr als dass er steht, ist von der Straße aus kaum zu sehen. Mann, Mann, Mann. Die immer noch eingeschalteten Scheinwerfer beleuchten ein solides Buschwerk, vom Frontblech nach vorne geknickt...
Selbst der klotzige Opel Diplomat mit immerhin 5,4 Liter V8-Maschine hat Schwierigkeiten, den lädierten Wagen an der Anhängerkupplung aus dem Graben zu ziehen, so glitschig ist die Straße. "Geh' doch dagegen an..." fordert Hardy mich auf, "...wir bezeugen auch, dass die Fahrbahn total zugematscht ist..." Dass sich in der Folge noch drei weitere Zeugen für den Dreck auf der Straße fanden und ich durch die anschließende Klage gegen die Tiefbaufirma trotz Komplett-Umbau meines Autos und einer Ganzlackierung sogar noch ein kleines Geschäft machte, ist eine andere, durchaus erfreuliche Geschichte...Freund Rolf scheint traurig. "Mach' das nicht..." meint er, "...dann müsste ich meinen ja auch umbauen..." Aber mein Entschluß steht fest. Frontschürze und Spoiler sind nicht zu retten, ebenso die beiden GFK-Kotflügel vorn. Und ohnehin werden bereits seit gut zwei Jahren bei den Renn-Capris nur noch die eckigen Kotflügel eingesetzt. Hätten weniger Luftwiderstand, heisst es. Doch das ist mir herzlich egal, denn diese Zender-Dinger beispielsweise mit dem dazu passenden Frontspoiler sehen für meinen Geschmack einfach viel besser aus, besonders in Verbindung mit dem obligatorischen Schweller dazwischen. Und da da vorne ja ohnehin alles neu muss...
Wolken von hellem Staub hüllen unsere heimische Doppelgarage ein und lagern sich auf schlichtweg allem und jedem ab. Wer konnte denn auch ahnen, dass irgendjemand gut anderthalb Zentimeter Spachtel benötigte, um den Übergang von der hinteren Verbreiterung zur C-Säule glatt zu kriegen? Daddy knirscht mit den Zähnen, sagt aber nichts. Wahrscheinlich sieht auch er ein, dass ein Auto ohne Kotflügel ja noch weniger taugt als so ein straßen-zugelassener Rennwagen...
Das darf ja wohl nicht wahr sein! Die gebrauchte Motorhaube aus dem Fundus von Freund Hardy ist die falsche, was aber leider erst bei der Montage der Scheinwerfer in die fix und fertig lackierte Karosse auffällt. Was tun? Scheiss drauf, entscheide ich, kommt trotzdem dran. Durch die zu schmalen Sicken in der Haube werden fortan die innenliegenden Fernscheinwerfer etwas verdeckt, was der Front ein leicht zorniges Aussehen verleiht. Irgendwie gefällt's mir gar nicht schlecht. Auf jeden Fall besser, als eine neue Haube zu kaufen und diese erst wieder neu lackieren zu lassen, womöglich mit einer deutlichen Farb-Abweichung...
Überhaupt die Farbe....alle Mühsal und Frust sind vergessen, als das Auto fertig ist. Sehr grob ist das silber ausgefallen, bei Sonnenlicht scheint der ganze Wagen in flüssiges Aluminium getaucht. Die vielen, rot abgesetzten Partien bilden immer wieder einen Gegenpol zu der übrigen, fast blendenden Oberfläche. Ein richtiger Traum....nur Rolf schaut ein wenig betreten drein. Er hat es nie gesagt, aber ich glaube, in diesem Augenblick reifte in ihm der Entschluß, seinen eigenen Capri früher oder später zu verkaufen...
01. November. "Mit diesem Auto?" Der Gebietsleiter blickt ungläubig drein, erst auf meinen Wagen, dann auf die klobigen Musterkoffer. Doch ich bleibe optimistisch. Zu lange hatte mich dieses endlose Tippen von Gewährleistungs-Anträgen auf der Schreibmaschine schon gelangweilt. Nur kurz war daher das Überlegen gewesen, als der regelmäßig im Ersatzteillager auftauchende Vertreter für Schrauben und Befestigungsteile eine Ablöse suchte für sein Verkaufsgebiet. Bis in die Eifel reichte der Bezirk, über Aachen und Düren nach Schleiden, Gemünd, Monschau, Hellenthal und noch weiter. Genau die Gegend, die ich ohnehin regelmäßig aufzusuchen pflegte, vorzugsweise Sonntags, um die dahinschleichenden Holländer aufzumischen. Warum nicht das Angenehme mit dem Geldverdienen verbinden, frohlockte ich naiv, und verdrängte leichten Herzens Dinge wie Jahreszeiten oder Stop-And-Go in der Stadt...
Irgendwas stimmt nicht. Jeden Morgen, wenn ich den Capri aus der winkligen Garage des kleinen Hotels im Badischen zirkele, läuft der Motor nicht auf allen Töpfen, sondern schüttelt sich wie ein nasser Hund. Habe ich dann die paar Kilometer zu dem imposanten Bürogebäude mitten im Grünen hinter mir, in welchem ich seit ein paar Tagen die Verkäufer-Schulung absolviere, ist die volle Leistung wieder da. Naja, werde ich mich zu Hause mal um Kerzen und Zündung kümmern müssen. Mit einem unguten Gefühl trete ich die Rückreise an, lasse es auf der Autobahn bei 130 km/h bewenden, um den Motor mit der kurzen Achse nicht in Drehzahlen oberhalb von viertausend zu treiben. Erst in der heimischen Garage werde ich mit Schrecken bemerken, dass der obere Wasserkasten des Kühlers deutlich in die Breite gegangen ist. Dass die Zündkerze des morgens so unsauber laufenden Zylinders offenbar über nacht mit einer leichten Dusche aus eingedrungenem Kühlwasser versehen wurde. Und dass der Motor munter einen Teil seines Kompressionsdruckes in den Kühler entlassen hatte, erstaunlicherweise, ohne dabei nennenswert wärmer zu werden. Über sechshundert Kilometer habe ich mit einer defekten Kopfdichtung zurückgelegt...TO BE CONTINUED
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Einfälle gibt's, den Leuten die Knete aus der Nase zu ziehen... :kopfschlag:
Mein Rat: Die 95 Euronen (zähneknirschend) zahlen und es als Lehrgeld verbuchen. Anwalt, Gericht, Schriftverkehr - wird alles viel teurer, wenn es daneben geht und auch so. Hast Du denn notfalls eine Rechtsschutzversicherung? -
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Original von Flodder
...die Dinger sind halt auch nur MenschenNa, wenn Du mit HBZ den Herzbeutelzentrierer meinst, könnte das stimmen mit dem Entlüften...
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Original von Dirk
Es hört sich an wie ein Klappern oder Nageln und es hört sich an als käme es aus der Nähe des Handschuhfaches....Na, die Kardanwelle ist aber doch schon 'ne Kleinigkeit vom Handschuhfach entfernt, oder? :nixweiss:
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Genau. Heute nachmittag geht's weiter mit der Story. Dann weisst Du auch, wie es dazu kam...
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Klingeln heisst das nur. Ist aber ein handfestes Klappern. Ist doch leicht zu prüfen. Einfach mal den Verteiler pi mal Daumen in Richtung spät drehen, dann muss das sofort aufhören (wenn's das war). Ablagerungen im Brennraum, die Glühzündungen verursachen, können auch die Ursache dafür sein. Aber wohl ned, wenn der Motor erst vor ein paar Tausend km zerlegt war.
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Nur diesen einen. Deswegen geht er mir ja auch ned ausm Kopf... :]
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Original von Tim1978
Sag mal, wie oft hast Du den Capri eigentlich umlackieren lassen?Och, das war doch 'nur' zweimal. Einmal, weil mir das uni-blau ned gefiel. Und das andere Mal wegen meines unrühmlichen Crash...aber das kommt ja erst noch, hehe...
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Freut mich, dass das so gut angekommen ist.. Und damit's keine Entzugserscheinungen gibt, kommt hier Kapitel 2:
1976
01. Mai. Grande Casino vor dem „Las Palmas“. So eben reicht der breite Bürgersteig unmittelbar vor dem Eingang der Discothek für die beiden Capris aus. Hälse recken sich, beeindruckte Blicke, Getuschel bei den Pärchen, die sich an unseren Autos vorbeidrücken. Hey, Rolf, jetzt nur cool bleiben oder zumindest so aussehen. Doch auch mir fällt es beim Blick auf die beiden identischen, blitzblanken Renner nicht leicht, ein stolzes Grinsen zu unterdrücken. Zugegeben, bei dem Gold hat der Lackierer Mist gebaut. Das geht mehr ins ocker, viel zu wenig Metallpartikel reingemischt. Aber dennoch versteht jeder die schwarz-rot-goldene Botschaft. Und für die ganz Unverständigen haben wir es zur Vorsicht noch auf den Frontspoilern verewigt: ‚German Racing Team’ steht da geschrieben, zusammen mit je zwei kleinen Deutschland-Flaggen. Und auch die Türen wurden mit je einem auffälligen, selbstentworfenen GRT-Logo verziert. Noch nie vorher und auch nie mehr danach haben Rolf und ich uns so eins mit unserem Land gefühlt...
Leider teilten gewisse, missgünstige Elemente diesen Patriotismus nicht. Danny, der Disc-Jockey, erzählte uns später, dass aufgrund miesen Denunziantentums die Obrigkeit schon ihre Tickets für falsches Parken gezückt hatte, nur wenige Minuten, nachdem wir mit quietschenden Reifen den Schauplatz unserer kleinen Show wieder verlassen hatten...11. Juli. Verdammt. Die Bullenhitze an diesem Sonntag in der Eifel lässt den Schweiss munter in die Polsterung des Helms sickern. Verdammt noch mal. Heinz-Dieter H. mit seinem infernalisch gehenden Taunus 17m hat auch den Weg auf den Truppenübungsplatz hoch über dem Rursee gefunden. Na, da wird es für mich wohl wieder nur zweite Plätze geben. Immerhin hat der einen reichlich bearbeiteten 2,8er mit einer Batterie offener, orangefarbener Ansaugtrichter in dieser Badewanne drin, darüber hinaus ist das Auto kompromisslos aufgebaut, natürlich ohne Straßenzulassung, komplett ausgeräumt und mit extrem fetten Slicks ausgestattet. Ich dagegen bin mit meinem Street-Racer auf eigener Achse, mit Serien-Motor und angejahrten Pirellis unterwegs. Mach Dir keine Sorgen, meint Freund Wolfgang, der tut sich bestimmt wieder von der Fahne. Gut, er lässt es häufig zu wild angehen und schmeisst dann alle rot-weissen Hütchen um, die noch stehen. Aber er kann’s auch anders...
War ja zu erwarten: Heinz-Dieter H. legt einen blitzsauberen Vorlauf hin, ohne jeden Fehler. Mein Herz hämmert mindestens ebenso laut wie der V6, als die am Start durchdrehenden Räder das Heck leicht zur Seite versetzen. ‚Sah bestimmt geil aus...’ denke ich noch, und visiere die Pylonen an, hinten, wo der Parcours auf der elend glatten Betonfahrbahn, auf der sonst die Panzer rollen, scharf nach rechts abknickt. Verflucht eng, die Ecke, ganz verflucht eng...
Jäh wischt das Heck zu weit nach links weg, ein dumpfes Plopp von hinten sagt mir, dass das dumme Plastikhütchen diesmal nicht stehenblieb. Doch leider bleibt das nicht das einzige Problem. Beim Versuch, den tanzenden Wagen zu bändigen, geht mir nach rechts die Piste aus. Ich schubse einen Strohballen in Richtung Absperrung, gönne mir jedoch kein Grinsen, als ich aus dem Augenwinkel sehe, dass man dort hektisch auf die Seite springt, finde mich mit den rechten Rädern in einem flachen, furztrockenen Graben wieder. Staub steigt auf, nebelt die Zuschauer neben der Strecke in dichte, helle Wolken ein. Reflexartig bleibe ich auf dem Gas, lege eine kurze Strecke im Graben zurück, lenke wieder auf die Fahrbahn...
Ein Klopfen gegen die Seitenscheibe lässt mich zur Besinnung kommen. „Hey, ist ja gut...“, meint der bärtige Typ, der mich durch die Scheibe fixiert, über beide Ohren grinsend. Endlich lasse ich den Fuß vom Gas. Längst hatte der Wagenboden mittig auf der Grabenkante aufgesetzt, die gesperrten Hinterräder nur weiteren Staub aufgewirbelt, aber keinen Vortrieb mehr erzeugt. Später, nachdem viele helfende Hände das Heck meines Capri einfach wieder auf die Straße gehoben hatten, sagte man mir, der durch das geöffnete Visier des Helms erkennbare Teil meines Gesichts sei schneeweiss gewesen...
Nun ja, hätte schlimmer kommen können. Die Verbreiterung vorn links ist eingerissen, von dem Kontakt mit dem Strohballen. Hinten rechts zeugen anständige Kratzer von der kurzen Cross-Einlage. Der Auspuffstrang rechts scheint etwas aus der Form zu sein, ansonsten ausser jeder Menge Dreck nichts gewesen. Sogar einen Pokal gibt’s noch, für den zweiten Platz, sinnigerweise in einem matten Tiefschwarz. Der Legende, ich hätte noch einen weiteren, angebotenen Pokal für die beste Show-Einlage abgelehnt, habe ich übrigens nie widersprochen...
02. September. Ich bin skeptisch. Eine Anhängerkupplung an einem straßentauglichen Rennwagen? Wie mag das bloss aussehen? Aber dennoch: Die ewige Bettelei um einen Zugwagen und Trailer nervt auf Dauer ungemein. Und da ich mein Hobby Auto-Speedway vorerst nicht aufgeben will, ist nun eben Autarkie geboten. In einem Kaff im Westerwald erstehe ich einen fast neuen Schmidt & Goerke-Hänger, der sich als Glücksgriff erweist. Geradezu stoisch ruhig liegt das Teil, trotz nur einer einzigen Laufachse, sogar mit einem Auto oben drauf und 120 km/h auf dem Tacho. Und auch die Anhängerkupplung der Marke Oris ist erfreulich dezent. Wird lediglich an vier Schrauben mitten auf dem Heckblech fixiert, ohne sichtbare Streben außen, nichts. Eigentlich sieht sie mehr nach einer etwas in der Breite verkürzten Stoßstange aus. Dennoch bleibt sie natürlich ein exotisches Ausstattungs-Feature am Wagenheck und zu keiner Zeit habe ich einen weiteren Breitspur-Capri mit einer Anhängerkupplung zu Gesicht bekommen.
Im Grunde zu Unrecht, denn der Wagen entpuppt sich als geradezu prädestiniert für schwere Lasten: Völlig unbeeindruckt zerrt der drehmomentstarke 2,6 Liter Einspritzer die Anderthalb-Tonnen-Fracht hinter sich her und die breiten Reifen in Verbindung mit dem mehr als straffen Fahrwerk ersticken jedes beginnende Pendeln des Anhängers im Keim. Niemals wieder habe ich ein derart angenehm und narrensicher zu bewegendes Zugfahrzeug besessen...TO BE CONTINUED