@ IlKo:
Danke für die Aufklärung mit dem Bild, ich wusste bisher nicht, wie diese Segmente aussehen .
Ich denke, ich habe langsam genug Probe- und Einstellfahrten gemacht, und muss auch sagen, dass ich momentan vom Gefühl her mit der bisher besten Einstellung fahre, auch wenn das Ganze noch ausbaufähig ist.
Ich habe vielfach mit der Co- und Warmlaufregler- Einstellung justiert, was teilweise zum Bocken, schlechtem Motorlauf, Sägen und Standgasproblemen bis zum Ausgehen beim Kupplung treten geführt hat.
Da ich denke, dass es nicht von Nutzen sein wird, alle Testreihen hier zu posten, füge ich als Anhang die letzten 4 Testfahrten ein, die meiner Meinung nach schon ziemlich aussagekräftig sind.
Grundsätzliches zum Motor bis dato (Zusammenfassung bisheriger Postings in diesem Thema):
- Kompression gut & gleichmäßig 10,0- 10,5 Bar;
- Zündgeschirr und Kerzen sind Top, Kerzen AGR12C;
- Neue Bosch- Pumpe, Kraftstofffilter und Luftfilter neu;
- Zusatzluftschieber getestet (3 Stück verglichen) und Ok, ist kalt geöffnet und schließt bis auf einen kleinen Spalt in 2min 50sek;
- Thermoschalter getauscht;
- Systemdruckregler überholt/ gesäubert/ Neueinstellung;
- Kaltstartdüse geprüft, neue Dichtung;
- Drosselklappe und Warmlaufregler ultraschallgereinigt, WLR überholt mit neuem Dichtsatz;
- Mengenvergleichsmessung/ Kontrolle Sprühbild gemacht;
- neue O- Ringe Einspritzventile, Dichtung Luftsammler neu;
- System/ Leitungen gespült, Filtereinsätze im MGT gesäubert (waren aber ok);
Mit diesem Setup habe ich meine Testfahrten gemacht.
Das Kerzenbild war vor den Tests für meine Begriffe stets Anzeichen für zu mageres Gemisch und von rehbraun noch ein gutes Stück entfernt.
Ich habe sowohl die linke Bank als auch die rechte Bank getestet und die Ergebnisse notiert, beide Bänke liefern gleiche Ergebnisse, von Minimaltoleranzen abgesehen.
Systemdruck war bei allen Tests 5,55 Bar (5,5- 5,6 Bar)
Die Schraube zur Justierung der WLR- Membran ist immer noch nicht mit Schraubensicherung versehen, verstellt sich aber nicht. Position habe ich vorsichtshalber mit Foto (Position des Schlitzes der Schraube) und jeweiliger Tiefe zum Gehäuserand des WLR dokumentiert.
Durch das Regelgewinde der Verschraubung sinkt der Unterdruck beim Ansaugen mit dem Mund, was im Fahrbetrieb meines Erachtens nach keine Rolle spielt.
Die Aufzeichnungen und alle bisherigen Tests zeigen mir immer mehr, dass eine vernünftige (oder wünschenswerte) Gemischaufbereitung in ALLEN Drehzahlbereichen/ Lastzuständen durch die Gestaltung des Lufttrichters und der verbauten Komponenten der Einspritzanlage anscheinend unmöglich ist.
Also wollte ich den besten Kompromiss herstellen.
Bei allen Testfahrten stellte sich heraus, dass das Gemisch bei Konstantfahrt immer magerer wurde, je höher die jeweilige (für den Test konstant gehaltene) Drehzahl war.
Durch ein Heruntersetzen des Streuerdruckes am WLR oder eine CO- Verstellung in Richtung fetteres Gemisch kann man zwar eine Anfettung in bestimmten Drehzahlbereichen erreichen, allerdings verbunden auch mit fetterem Gemisch in Drehzahlbereichen, in denen man dann eher magerer werden möchte.
Weiterhin reichert die Vollastanreicherung mit steigender Drehzahl immer weiter an, so dass ich in Drehzahlbereichen ab 4000/4500 U/min teilweise mit Lambda 0.80, teilweise sogar noch fetter, unterwegs war.
Eine derartige Anfettung mag zur Kühlung vielleicht von Vorteil sein, aber bei Sauger wohl nicht für gute Leistung/ Drehmoment förderlich sein.
Eine Einstellung bei Standgas (warm) um Lambda 1.00 bei Steuerdrücken wie vorgegeben (3,9+- zu 2,9+- Bar) führt zu schlechter Anfettung unter Volllast und teilweise Werten von Lambda >1.20 bei konstanter Drehzahl.
Ich habe übrigens bei meinen Messungen kaum Gewichtung in den „Steuerdruck kalt“ gelegt, einerseits, weil sich der Steuerdruck ja in sehr kurzer Zeitspanne nach oben verändert, andererseits, weil Ich bei Justierung des Steuerdruckes kalt dann im warmen Bereich wieder bei Werten angelangt war, die ich dann sowieso wieder verändern musste.
Maßgeblich waren für mich der Steuerdruck warm mit und ohne Unterdruck, alle Werte gemessen bei laufendem, betriebswarmem Motor, testweise warm ohne Unterdruck auch bei kaltem Motor, dieser Wert liegt bei mir immer ca. 0,4 Bar unter dem Wert bei warmem Motor (Abwärme/ Motortemperatur??).
Momentan läuft er mit der 4. Testeinstellung.
Er ist absolut fahrbar, dreht bissig hoch und auch in niedrigen Drehzahlen kein „Konstantfahrruckeln“ (mehr).
Das Standgas bei Betriebstemperatur steht mal etwas höher, mal etwas niedriger (keine Drehzahlschwankungen).
Was mir nicht gefällt, sind die „Konstant- Lambdawerte“ von über 1.05.
Die Anreicherung beim Beschleunigen bis 4000 U/min finde ich in Ordnung, darüber und fetter als Lambda 0.90 sehe ich eher kontraproduktiv.
Und weiterhin nervt mich, dass mein Standgas sich mit steigender Motortemperatur erhöht und nicht umgekehrt.
Sollte es am zu fetten Anfangsgemisch um Lambda 0.80 liegen? Fall ja, wie könnte ich dem entgegenwirken, ohne wieder in anderen Bereichen zu mager unterwegs zu sein?
Gibt’s weitere Erfahrungen zu dieser Thematik / Lambdawerten beim 2,8i?
Und, wie immer, ich beschreibe hier nur meine bisherigen Erfahrungen.
Ich freue mich über jedes Feedback, jede Anmerkung/ Einwände und Kritik dazu.
Vielleicht bin ich bei manchen Sachverhalten völlig auf der falschen Spur, auch da freue ich mich natürlich über jeden Hinweis .
Messuhr für Steuer- und Systemdruck sind momentan noch verbaut, Lambdasonde und Innovate noch angeschlossen, somit kann ich auch momentan noch herumexperimentieren.
20230815_221850.jpg
20230815_221927.jpg