So ähnlich Probleme mit Kaltstart, Warmlauf und Volllasanreicherung beim Turbo hatte ich auch.
Über viele Jahre habe ich am Steuerdruck, Systemdruck Geometrie vom Mengenteiler optimiert.
Der beste Kompromiss hat sich bei mir eingestellt, nachdem ich die Volllasanreicherung abgeklemmt hatte, die Kaltstartanhebung deaktiviert hatte und den Trichter vom Luftmassenmesser mit Segmenten, ähnlich wie Suhe angepasst habe.
Ab 0,9 Bar Ladedruck wird noch zusätzlicher Kraftstoff zur Vollasanreicherung eingespritzt.
In den meisten Lastfällen läuft er recht gut damit.
Danke für Deinen Beitrag, das bestätigt auch meine bisherigen Erfahrungen / Befürchtungen, was das Gemisch angeht.
Das sind ja schon mehr als kleine Eingriffe, um gemischtechnisch in die richtige Richtung zu kommen.
Die Segmente für den Lufttrichter habe ich leider noch nicht live gesehen...
Die "Zusatzeinspritzung" in Form einer oder mehrerer zusätzlicher Einspritzventile, die je nach Anfettungsbedarf öffnen, hab ich schon mehrfach gesehen, ich meine, beim Sierra Xr4i Eichberg Turbo (Marco D. / Halle 77) gibts dazu auch ein interessantes Video auf YT, mit Lambdamessung auf dem Prüfstand.
Mein Ziel/ meine Hoffnung ist momentan noch, mit den gegebenen Komponenten einen gut fahrbaren Kompromiss herzustellen.
Grundsätzlich steht ja geschrieben, dass die Form des Lufttrichters für die Anpassung des Gemisches ( Leerlauft, Teillast, Vollast) maßgeblich ist. Und sicherlich ist die Form auch ein Resultat, um spritsparend und effizient unterwegs zu sein...
Meine ganzen Messungen zeigen auf, dass ich im Drehzahlbereich bis 2000/2500 U/min teilweise von den Werten her gut unterwegs bin, dann folgt eine Magerstrecke bis 3500/4000 U/min, und danach wird wieder mehr angefettet.
Natürlich alles in Abhängigkeit von Systemdruck/ Steuerdrücken/ CO- Schraubenstellung.
Eine Änderung der Geometrie des Lufttrichters wird demnach bestimmt für einen weit besseren Gemischverlauf förderlich sein, gerade beim Turbo sicherlich eine lohnenswerte Sache.
Ich für meinen Teil möchte als Saugerfahrer einfach den besten Kompromiss herstellen, sprich sauberer Leerlauf, halbwegs vernünftige Werte in Teillast und eine vernünftige Anreicherung.
Ich hatte ja geschrieben, dass ich aktuell eigentlich sehr zufrieden mit dem Motorlauf bin, allerdings war es für mich kein Zustand, dass die Leerlaufdrehzahl kalt immer niedrig (750-800 U/min) war und bei Betriebstemperatur auf bis knapp 1000 U/min gestiegen ist...
Jetzt, mit der Innovate, sehe ich, dass der Lambdawert beim Start kalt im Standgas (je nach CO- Einstellung bzw. Steuerdruckeinstellung) teilweise bei 0.78 beginnt und bis Betriebstemperatur auf max 0.90 ( alles Maximalwerte je nach momentanem Testlauf ) ansteigt, also viel zu fett ist und deshalb wohl nicht im Kaltstart die Drehzahl erhöht, sondern erst mit steigendem Steuerdruck/ Motorabwärme und dadurch bedingtes Abmagern des Gemisches.
Deshalb taste ich mich gerade langsam heran, d.h. per CO- Einstellung und Senkung des Steuerdruckes zu einem vertretbaren Kompromiss zu kommen.
Mit der bisherigen Einstellung bin ich gefühlt gut unterwegs gewesen, jetzt, wo ich die Lambdawerte sehe, macht mir das schon ein wenig Sorgen.
Hätte ich versucht, warm im Stand Richtung Lambda 1 zu kommen, wäre ich im Teillastbereich bei Konstantfahrt sicher Richtung Lambda 1,15- 1.20 unterwegs gewesen und unter Last über 1.10...
Somit taste ich mich gerade langsam in die (hoffentlich richtige) Richtung.
Geschrieben/ dokumentiert habe ich dazu schon ein halbes Buch
, ich bin gerade dabei, das Ganze übersichtlich zusammenzufassen, um es hier die Tage zu posten. Und ein paar Testfahrten stehen auch noch auf dem Plan, das Ganze muss ja auch Spaß machen
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