Beiträge von RS26RAOUL

    Vor einem halben Jahrhundert brachte Ford in Europa ein neues Coupé auf den Markt. Es war die Geburtsstunde einer

    automobilen Ikone. Der Ford Capri – „ein außergewöhnliches Fahrzeug für einen gewöhnlichen Markt“ – faszinierte die

    stilbewusste Käufergeneration mit seiner sportlich-eleganten Silhouette und dem Spirit von Freiheit

    Mit verschiedenen Ausstattungspaketen, Optionen und

    einer breit gefächerten Motorenpalette bot der Capri zu

    seinem Marktstart etwas für jeden Geschmack. Insgesamt

    standen 26 Varianten zur Auswahl – in der Industrie

    damals bahnbrechend.

    Im Januar 1969 wurde der Capri auf dem Brüsseler

    Autosalon der Presse vorgestellt und bis seine Produktion

    im Jahr 1987 endgültig eingestellt wurde, verkaufte Ford

    fast zwei Millionen Exemplare dieses Kultautos.

    Während seiner Entwicklung hieß der Capri übrigens

    noch Colt, doch diesen Namen hatte sich bereits Mitsubishi

    reserviert. Eine italienische Insel mit roter Sonne,

    Spielwiese der Hollywoodstars der 1960er Jahre, lieferte

    die vielleicht viel passendere Alternative, um den Glamour

    und den Anspruch des Autos einzufangen.

    1969 war Harry Carlton Pressesprecher für den Bereich

    Pkw bei Ford of Britain und in dieser Funktion eng in die

    Markteinführung des Capri in Europa eingebunden. „Zu

    dieser Zeit war der Mustang in den USA und Europa DIE

    Neuheit“, erinnert er sich. „Die Ankündigung, dass Ford

    eine europäische Version auf den Markt bringen will, wurde

    von der Presse und der Öffentlichkeit mit Begeisterung

    aufgenommen.“

    „Zum Auftakt des Presse-Launchs in Großbritannien

    organisierte Ford of Britain ein Abendessen im Londoner

    Hilton-Hotel, zu dem die Journalisten samt Ehegatten

    eingeladen wurden. Die Veranstaltung war ein Erfolg

    und die Rückmeldungen auf das Design des Capri fielen

    äußerst positiv aus.“

    Mit Begeisterung aufgenommen

    Neben glamourösen Gala-Events wollte Ford der Presse

    natürlich schnellstmöglich die Fahrqualitäten des Capri

    demonstrieren.

    „Anfang Januar 1969 luden wir britische und skandinavische

    Medien zu Fahrtests nach Zypern ein“, erzählt

    Carlton. „Jede Gruppe konnte den Capri zwei Tage lang

    fahren, unter anderem durch das Troodos-Gebirge mit

    Zwischenstopp in der Gipfelregion des Olympos. Die

    schneebedeckten Straßen dort waren für die Journalisten

    ein besonderes Extra.“

    In Großbritannien plante Ford die Einführung des Capri

    GT 3000 mit 3,0-Liter-V6. „Die Produktion sollte aber

    erst in zwölf Monaten anlaufen, also hat Ford Competitions

    für die Pressevorstellung kurzerhand sechs

    Fahrzeuge mit einem für den Rallyeeinsatz vorgesehenen

    BDA-Motor mit 16 Ventilen ausgestattet, damit die

    Journalisten einen leistungsstarken Capri Probe fahren

    konnten. Die Reaktionen waren hervorragend, auch wenn

    klar war, dass dieses Auto so niemals gebaut werden

    würde.“

    Für zusätzliche positive Berichterstattung sorgte im

    gleichen Jahr der Prototyp eines 3,0-Liter-Capri mit Vierradantrieb,

    mit dem Rallye-Legende Roger Clark beim

    Rallyecross-Lauf im englischen Croft antrat. Das Rennen

    wurde im Fernsehen übertragen.

    Im Motorsport sollte der Capri bekanntermaßen

    Legenden-Status erreichen: Zu seiner Erfolgsbilanz der

    1970er Jahre zählten die Deutsche Automobil-Rennsportmeisterschaft,

    die Europa-Tourenwagen-Meisterschaft,

    die Plätze eins und zwei beim 24-Stunden-Klassiker von

    Le Mans und ein Dreifachsieg beim 24-Stunden-Rennen

    im belgischen Spa-Francorchamps.

    Im Februar 1969 rollte der Ford Capri I zu den Händlern.

    6.995 DM kostete das 1,3-Liter-Basismodell in Deutschland

    – eine Preis-Leistungs-Sensation!

    Zum großen Verkaufserfolg, das meint auch Carlton,

    trugen vor allem die zahlreichen Individualisierungsmöglichkeiten

    bei.

    „Die Tatsache, dass es nahezu für jeden Geschmack

    und Zweck den passenden Capri gab, war ein starkes

    Verkaufsargument. Das Motorenangebot reichte vom

    1,3-Liter bis zur 3,0-Liter-Maschine, hinzu kamen zahlreiche

    Ausstattungsoptionen und eine breite Auswahl

    an Farben. Damit war der Capri im wahrsten Sinne des

    damaligen Werbeslogans ‚das Auto, das Sie sich schon

    immer gewünscht haben‘.“

    Außerdem, meint Harry Carlton, traf der Wagen stets

    den Nerv der Zeit. „Ich glaube, der Capri war deshalb

    über so lange Zeit ein so großer Erfolg, weil er Schritt

    mit den veränderten Geschmäckern hielt und Trends

    vorausahnte. Zu Anfang wurde beispielsweise häufig der

    Gepäckraum kritisiert. Dies wurde bereits mit dem Capri

    II adressiert, der einen variablen Innenraum mit umklappbarer

    Rücksitzlehne erhielt.“

    In den Jahren nach der Premiere flossen diverse Modifikationen

    und Modellpflegemaßnahmen in die erste

    Capri-Generation ein und auch das Motorenprogramm

    wurde überarbeitet. Highlights: der in Köln produzierte

    Capri 2600 RS und der 3100 RS aus dem englischen

    Halewood.

    1974 präsentierte Ford den Capri II mit modernisiertem

    Design und gestrafften Ausstattungsoptionen. Die dritte

    und letzte Modell-Generation des Ford Capri betrat im

    März 1978 die Bühne. 1981 reihte sich der Ford Capri 2,8

    Injection, eine Entwicklung des Teams „Special Vehicle

    Engineering“, in die Sportlerriege ein. 1984 leiteten die

    Modelle Super GT und Super Injection dann das Ende der

    Ford Capri-Ära ein.

    Ein brillantes Auto

    Europaweit stehen in diesem Jahr zahlreiche Veranstaltungen

    im Zeichen von „50 Jahre Ford Capri“, so auch ein

    Sonderrennen bei der Silverstone Classic, die im Juli in

    England stattfindet.

    Der schnellste Capri bei der Historic Touring Car Challenge

    erhält eine Trophäe aus den Händen von Motorsportlegende

    Gordon Spice. Der Brite fuhr zwischen 1976

    und 1980 mit einem Ford Capri 24 Siege bei der British

    Saloon Car Championship ein. „Der Capri war für mich

    ein besonderes Auto“, sagt er. „Er war mit Abstand das

    einfachste Auto, mit dem ich je Rennen gefahren bin.

    Absolut unkompliziert. Das Fahrwerk war einfach anzupassen

    und das Handling dadurch wirklich sehr gut.

    Einfach nur ein brillantes Auto

    Sorry aber die Janspeed hat nix mit der RS Anlage gemeinsam .. Ich besitze beide Anlagen und diese sind vom Aufbau den Mittel und Endtöpfen grundverschieden

    Der Klang ist auch anders ..

    Die Original RS Anlage ist dumpfen Bassklang

    Die Janspeed ist etwas Blechern sag ich mal

    Seine überzeugende Kombination aus Laufkultur, Temperament, moderatem

    Kraftstoffverbrauch und Zuverlässigkeit harmonierte nicht nur prächtig mit dem Charakter

    des Volkssportlers, sondern auch mit den Erwartungen seiner Käufer.

    Der Capri S: ein Leistungssportler „frei von schillernder Zierde“

    Als Ersatz für die bisherige GT-Variante kam im Mai 1976 der Ford Capri S neu ins Spiel,

    laut Hersteller ein Leistungssportler mit der Vernunft eines Ford und frei von schillernder

    Zierde, der mit seinem Dreiliter-V6 doppelt so teure Sechszylinder-Coupés provoziert:

    Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 8,9 Sekunden, Spitze 198 km/h. Wobei die Werte

    selbst weniger beeindruckend sind als die Art, wie dieses großvolumige, aus dem Vollen

    schöpfende Triebwerk seine Leistung produziert … Neue Styling-Elemente wie der markante

    Frontspoiler und ein Beifahrer-Außenspiegel rundeten das Erscheinungsbild des Ford Capri

    S ab – der nicht nur mit dem Drei-Liter-Top-Triebwerk zu haben war, sondern auch mit den

    kleineren, 90 und 108 PS starken 2,0 l-V6-Motoren.

    Ein Auto mit derartigem Charisma drängte sich für Spezial-Editionen und für das Tuning

    geradezu auf – wovon auch reichlich Gebrauch gemacht wurde. So legte Ford 1975 zum

    Beispiel die limitierte, von Ford Capri-Kennern kurz „JPS“ genannte Sonderserie „John

    Player Special“ auf, die im Stil der damaligen Lotus Formel-1-Boliden ganz in Schwarz und

    Gold gehalten war. Dass dazu jeder Käufer ein nummeriertes Zertifikat erhielt, trug ebenfalls

    dazu bei, dieses Modell zum begehrten Sammlerobjekt zu machen.

    Auch in den USA konnte sich der Ford Capri souverän behaupten

    Auch auf dem US-Markt war der Capri seit der ersten Modell-Generation heimisch. Im

    Revier seines amerikanischen Vetters Ford Mustang, wo das Tempo zwar limitiert, die

    Möglichkeiten jedoch unbegrenzt sind, hatte sich der Capri souverän behauptet und war

    hinter dem VW Käfer zeitweise zum zweitbesten Importmodell aufgestiegen. Womit die

    zweite Ford Capri-Generation schwarz auf weiß nachweisen konnte, den Erfolg der ersten

    Generation fortgesetzt zu haben. Aber auch das sollte nur die Zwischenetappe einer

    Erfolgsgeschichte sein, der Capri „hatte noch nicht fertig“.

    Bei aller Glorie ist es auch für Helden der motorisierten Fortbewegung irgendwann Zeit, die

    Stube für einen Nachfolger besenrein zu fegen. Beim Ford Capri II war das 1976. Die

    Produktion in den englischen Werken Halewood und Dagenham wurde eingestellt, gebaut

    wurde der Volkssportler nur noch in den deutschen Werken Köln und Saarlouis/Saarland.

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    Capri II ´78, später allgemein Capri III (1978 - 1986)

    Die dritte Modell-Generation basierte auf der „Modular Aerodynamic“-Studie

    Die dritte und letzte Modell-Generation des Ford Capri stellte sich im März 1978 der

    Öffentlichkeit vor und reckte stolz eine neu gestaltete Bugpartie mit Halogen-

    Doppelscheinwerfern und einen Fronthauben-Überhang mit integriertem Spoiler in den

    Wind. Das war kein Imponiergehabe, sondern eine Maßnahme zur Verbesserung der

    aerodynamischen Effizienz. Wie der Versperrungs-Lamellenkühlergrill war diese

    Technologie von der Studie „Modular Aerodynamic“ mit „Droop-Snout“-Front abgeleitet

    worden, die Ford als Vorboten des Capri III auf dem Genfer Automobilsalon 1976 präsentiert

    hatte. Neu war auch die bis an die Radauschnitte herangeführte Stoßstange. Die wurde

    noch immer so genannt, der elegantere Begriff „Stoßfänger“ war noch nicht gebräuchlich.

    Mehr Sicherheit, mehr Fahrvergnügen und Servobremsen, die „solide Arbeit leisten“

    Dem Chassis des Ford Capri III hatten sich die Ingenieure ebenfalls umfangreich gewidmet,

    wie Ford Mitte 1977 in einer Pressemeldung mitteilte: Das Fahrwerk des Ford Capri, im

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    Rennsport mit Erfolg erprobt, ist auf vitale Motorleistung und hohe Geschwindigkeiten

    ausgelegt. Es besitzt eine Vorderachse aus Federbeinen, die durch Querlenker geführt und

    einen Querstabilisator zusätzlich versteift ist. Die Führung der Hinterräder übernimmt eine

    spur- und sturzkonstante Hinterachse, die bei allen Capri-Modellen neuerdings durch

    Gasdruckstoßdämpfer optimiert ist. In Verbindung mit einem Querstabilisator ergibt sich

    daraus ein deutlicher Zuwachs an Fahrsicherheit, Straßenlage und Kurvenstabilität.

    Sämtliche Capri besitzen an der Vorderachse servounterstützte Scheibenbremsen, die beim

    Verzögern solide Arbeit leisten …

    Der 1,3-Liter-Basismotor fiel der sportlichen Akzentuierung des Ford Capri III zum Opfer.

    Das gestraffte Motorenprogramm umfasste nun zwei 1,6-Liter-Reihenvierzylinder sowie drei

    V6-Triebwerke mit 2,0, 2,3 und 3,0 Litern Hubraum und einem Leistungsspektrum von 68 bis

    138 PS. Weitere Änderungen zum Modelljahr 1979 konzentrierten sich auf technischen

    Feinschliff an der Antriebspalette, wobei die Zwei- und Drei-Liter-Sechszylinder auf mehr

    Wirtschaftlichkeit und Leistung getrimmt wurden. So ließ sich die Zwei-Liter-Version bei

    unveränderten 90 PS nun mit Normal- statt mit Superbenzin betanken, während der „Zwo-

    Dreier“ mit nunmehr 114 PS (vorher: 108 PS) das damalige Reglement der Kfz-Versicherer

    konsequent ausreizte. Auch der Drei-Liter hatte etwas vorzuweisen: Er machte die

    19.607,53 DM teure Capri S-Version zu Deutschlands günstigstem Angebot im Klub der 200

    km/h schnellen Automobile.

    Im weiteren Verlauf des Jahres 1978 vergrößerte sich die Capri-Antriebspalette um einen

    Zwei-Liter-Vierzylinder mit 101 PS, der sich durch besondere Kraftstoff-Askese auszeichnete

    und zugleich mit seinem Temperament zu flotten Kurvenküren animierte.

    Der 2,8 Injection: eine Entwicklung des Teams „Special Vehicle Engineering“

    Ein wahrer Knaller reihte sich 1981 in die Sportlerriege ein: der Ford Capri 2,8 Injection. Es

    handelte sich dabei um eine Entwicklung des Teams „Special Vehicle Engineering“. Der

    „Injection“ ersetzte die Drei-Liter-Version und wurde von den Marketing-Experten als Erbe

    des legendären 2600 RS positioniert.

    Die motorische Umsetzung erfolgte über einen neuen 2,8-Liter-V6-Einspritzmotor, der dank

    einer Leistung von strammen 160 PS in anspruchsvoller Dosierung Dynamik und

    Fahrerlebnisse erzeugte. 210 km/h lautet die Tempoansage, die Beschleunigung aus dem

    Stand auf 100 km/h erledigte der „Injection“ in gut acht Sekunden. Mit ihm konnte man sich

    auf dem Sportfahrer-Parkett blicken lassen, zumal die gebotene Power von einem

    modifizierten S-Fahrwerk mit verstärkten Querstabilisatoren, 205/60 VR 13-Breitbereifung

    auf Leichtmetall-Siebenzöllern und Bremsdruck-Regelventil an der Hinterachse auch

    sportgerecht inszeniert wurde. Auch Design- und Ausstattungsdetails wie ein betont

    expressiver Spoilersatz, markante Zierstreifen und ein entsprechend akzentuiertes Interieur

    ließen an dem bevorzugten Bewegungsprofil dieses Ford Capri keinen Zweifel aufkommen.

    Der Ford Capri Turbo: bis zu 215 km/h schnell

    „Einer geht noch“, mochten sich die Modellstrategen gedacht haben, als sie ebenfalls noch

    1981 (Juli) den Ford Capri Turbo in einer limitierten Stückzahl von 200 Exemplaren aus der

    Taufe hoben. Unter der Haube pumpte das per KKK-Turbolader auf 188 PS aufgeblasene

    2,8-Liter-Herz des „Injection“, auf Wunsch war ein Sperrdifferenzial lieferbar. Von seinen

    zahmeren Brüdern unterschied sich der „Turbo“ außerdem durch muskulöse 235-Millimeter-

    Bereifung unter aerodynamisch geformten Kotflügelverbreiterungen sowie durch eine Frontund

    Heckbeflügelung, die den Fahrtwind in die gewünschten Bahnen lenkte. Das Ergebnis

    war schon in nüchternen Zahlen imponierend: Lediglich acht Sekunden vergingen vom

    stehenden Start bis Tempo 100 km/h, bis zu 215 km/h war der Ford Capri Turbo schnell.

    Im August 1981 wurde der 2,8 Injection „entlimitiert“ und ins reguläre Modellprogramm

    aufgenommen, die Zwei- und Drei-Liter-V6-Varianten traten dafür in den Ruhestand. 1983

    wurde das Antriebsprogramm noch einmal nachjustiert. Neues Einstiegsmodell in die Ford

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    Capri-Welt war nun der 2,0 GT mit dem 101-PS-Vierzylindermotor, die goldene Mitte

    markierte der 114 PS starke 2,3 S, an der Spitze thronte der „Ober-Capri“ 2,8 Injection. Drei

    Jahre später, 1984, leiteten die Modelle Super GT und Super Injection dann das Ende der

    Ford Capri-Ära ein.

    Insgesamt wurden rund 1,9 Millionen Ford Capri-Exemplare produziert – ein überaus

    erfolgreiches Kapitel deutscher und europäischer Automobilgeschichte. Einen wirklichen

    Nachfolger erhielt der Ford Capri nicht.

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    Mit großflächigen, in die Karosserielinie einbezogenen Rechteck-Scheinwerfern samt

    integrierten Blinkleuchten sowie glatten Oberflächen und einer geradlinig durchgezogenen

    Stoßstange vermittelte der Ford Capri II noch mehr Sachlichkeit und Klarheit. Schlanke, weit

    nach hinten gezogene Seitenfenster streckten zudem den Aufbau und ließen ihn graziler

    wirken, während hübsche Details wie die kleine Erhebung auf der Motorhaube oder ein

    schwarzer Frontgrill die Baureihe mit sportlichen Akzenten weiter aufwerteten.

    Die Coolness blieb erhalten: lange Motorhaube, knackig-kurzes Hinterteil

    Die Coolness der ersten Ford Capri-Generation, ihre Formensprache und Proportionen

    blieben vom Evolutionsschub unberührt: lange Motorhaube, niedrige Dach- und Gürtellinien,

    knackig-kurzes Hinterteil – dies waren Kennzeichen auch des Ford Capri II. Ford-

    Chefdesigner Uwe Bahnsen hatte ganze Arbeit geleistet, das Werk seines Vorgängers mit

    Know-how und Fingerspitzengefühl weiterentwickelt. Auch bei der Interieurgestaltung, für die

    Ford in England verantwortlich zeichnete, hatten Designer und Ergonomen Hand angelegt

    und entsprechend den äußeren Formen Cockpit und Armaturenträger optisch geglättet. Für

    mehr Komfort und Seitenhalt waren zudem sportlich konturierte „Schalensitze“ – so nannte

    man die dezent skulpturierten Sessel damals tatsächlich – eingebaut worden.

    Technisch hatte der Ford Capri II ebenfalls nachgelegt. Fahrern, die nicht eigenhändig im

    voll synchronisierten Getriebe herumrühren mochten, konnten ein neues, speziell auf Wagen

    im Europaformat zugeschnittenes Automatikgetriebe wählen. In das Fahrwerk waren zudem

    die Erfahrungen aus der ersten Modellgeneration gewinnbringend eingebracht worden: Eine

    spurverbreiterte Hinterachse sowie überarbeitete Feder- und Dämpferabstimmungen

    verbesserten mit der Straßenlage auch den Spaßfaktor. Bis zur 2,3-Liter-Version musste

    sich der Ford Capri allerdings mit einer eher schmächtigen 165 SR 13-Besohlung begnügen,

    beim Drei-Liter waren immerhin 185/70er-„Breitreifen“ aufgezogen.

    Das Motorenprogramm der zweiten Capri-Generation entsprach weitgehend dem der ersten.

    Den Part des 1,3-Liter-Einsteigers übernahm zunächst das aus dem Ford Escort bekannte

    OHV-Triebwerk mit 55 PS, das aber kurz darauf gegen eine Normalbenzin konsumierende

    Version mit 54 PS ausgetauscht wurde. Die nächsthöheren Stufen in der

    Leistungshierarchie besetzten die bekannten 1,6-Liter-Allrounder mit 68, 72 und 88 PS,

    während der 2600 GT aus dem Programm genommen wurde. Leistungshungrige wurden

    jetzt von zwei Sechszylinder-Modellen bedient: einer 108 PS starken 2,3-Liter-Version und

    dem Drei-Liter-„Essex“-Motor mit 138 PS.

    Alltagstauglichkeit ins Lastenheft geschrieben

    Den Ford-Ingenieuren waren auch bei der zweiten Capri-Generation Alltagstauglichkeit ins

    Lastenheft geschrieben worden. Ergo verfeinerte eine schluckfreudigere Federung den

    Fahrkomfort, während größere Fensterflächen für mehr Übersichtlichkeit sorgten und eine

    größere Heckklappe das frühere Kofferraum-Deckelchen ablöste. Die zugehörigen

    Scharniere hatten die Ford-Ingenieure dabei so clever versteckt, dass die fließende Linie der

    Karosserie keinen Schaden nahm.

    Wer angesichts dieser unwiderstehlichen Mischung aus Vernunft und Verführung immer

    noch unschlüssig den Geldbeutel knetete, gelangte womöglich zur Kaufentscheidung, als

    der Ford Capri noch ein umfangreiches Sicherheitspaket obendrauf packte:

    Stahlgürtelreifen, Stabilisatoren, Scheibenbremsen, Bremskraftverstärker, heizbare

    Heckscheibe, elektrische Scheibenwascher, alles ab Werk dabei. Auch das Vertrauen des

    Kunden in Marke und Produkt wurde nachhaltig gestärkt. Als erster und bis dato einziger

    Automobilhersteller auf dem deutschen Markt verdoppelte Ford die Neuwagengarantie auf

    ein Jahr oder 20.000 Kilometer.

    Im Mai 1976 ordnete das Unternehmen die Ford Capri II-Modellpalette grundlegend neu.

    Außer Modifikationen an der Ausstattungsstruktur und bei Innenraumdetails ersetzte ein 2,0-

    Liter-V6-Motor mit 90 PS die 88 PS starke 1600er-Version und erwies sich als Volltreffer.

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    DER Ford Capri schlechthin aus Sicht vieler Enthusiasten, Fans und Motorsportfreunde war

    und ist bis heute der Ende 1970 vorgestellte 2600 RS – das bis dato sportlichste Modell der

    Marke überhaupt. Für schlanke 15.800 DM erhielten sportlich ambitionierte Fahrer ein Auto

    mit sechs Zylindern, Kugelfischer-Einspritzung, tiefergesetztem Sportfahrwerk und 150

    munteren Pferden unter der mattschwarzen Motorhaube, dessen markantes

    Doppelscheinwerfer-Gesicht in Motorsport-Konfiguration schon bald auf Augenhöhe mit der

    erfolgsverwöhnten Porsche-Phalanx auftauchen sollte. Die Homologationsauflage von 1.000

    Einheiten, kräftig nachgeschärft mit Leichtbauzutaten wie Magnesiumfelgen,

    Plexiglasscheiben und Kunststofftüren, legte nämlich den Grundstein für eine

    außergewöhnliche Rennsportkarriere (siehe: Der Ford Capri im Motorsport).

    *****

    Ford Capri II (1974 - 1977)

    Eleganter, sicherer, komfortabler, praktischer – die zeitgemäße Fortsetzung

    der Idee vom sportlichen Alltagscoupé

    Mit dem jetzt vorgestellten Capri II demonstrieren Fords Konstrukteure, dass sich auch

    Bestseller noch verbessern lassen, verkündete Ford zum Start der zweiten Modellgeneration

    im Jahre 1974. Die Baureihe sei die zeitgemäße Fortsetzung der Capri-Idee, ein

    Vernunftbeispiel in dieser sportlich-funktionalen Klasse … eleganter, sicherer, komfortabler

    und auch noch praktischer als sein erfolgreicher Vorgänger, von dem in fünf Jahren über

    eine Million Exemplare gebaut und in alle Welt verkauft wurden. In ihm verbinden sich

    bewährte, millionenfach ausgereifte Technik mit modernem, funktionellem Design.

    Die Nachwirkung der Ölkrise ließ Fahrzeuge wie ihn fast wie Verirrungen erscheinen

    Den günstigsten Zeitpunkt, mögliche Kunden mit einem Schuss ins Herz zu „erlegen“, hatte

    Diana, die Göttin der Jagd, in Gestalt des Ford Capri II (Projektname: „Diana“) im Februar

    1974 nicht wirklich erwischt. Im Jahr zuvor, 1973, hatte die sogenannte Ölkrise mit

    Sonntagsfahrverboten und Geschwindigkeits-Beschränkungen ein politisches Klima

    heraufbeschworen, das sportliche Fahrzeuge fast wie Verirrungen erscheinen ließ. Dass der

    zweiten Generation des Erfolgsmodells trotzdem die Herzen zuflogen, lag wohl auch daran,

    dass sie Vernunft-Argumente noch lässiger zu bedienen vermochte als der Vorgänger.

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    Die straffen Formen dieses automobilen Kulturguts, seine klaren Flächen und Konturen

    waren nicht etwa das Werk deutscher Kreativkunst. Verantwortlich zeichnete vielmehr der

    amerikanische Designer Philip T. Clark, Schöpfer des ebenfalls kultigen Ford Mustang. Clark

    war auch der eigentliche Inspirator für eine Art deutscher Mustang – der Capri eben.

    Nach ausführlichen Marktforschungen rechneten die Modellplaner mit einem deutlich

    überwiegenden Anteil junger Käufer in der Altersspanne 18 bis 29 Jahren. Die

    Marketingexperten vergaßen natürlich nicht, auch reifere Jahrgänge ins Sportcoupé zu

    holen. Und weil die Älteren meist doch mehr von Vernunft gelenkt werden als von

    Adrenalinstößen, wurden auch Familienkompetenz und Nutzwert des Capri herausgestellt.

    Versinkende Sonne statt rauchender Colts – wie der Capri zu seinem Namen kam

    Im Januar 1969 gab das neue Auto seine internationale Publikumspremiere auf dem

    Brüsseler Automobilsalon und wurde noch im gleichen Monat in der Bonner Beethovenhalle

    der deutschen Fachpresse vorgestellt. Im Februar 1969 schließlich betrat der Capri die

    Arena, in der Erfolge gefeiert und Niederlagen erlitten werden: die Showrooms der Händler,

    den Markt. Ursprünglich hätte der Capri übrigens Colt heißen sollen. Aber wie sich

    herausstellte, führte bereits ein fernöstlicher Hersteller diesen Namen in seinem

    Modellportfolio.

    Fünf Modellvarianten zur Markteinführung

    Capri 1300, Capri 1500, Capri 1700 GT, Capri 2000, Capri 2300 GT: Insgesamt fünf

    Modellvarianten standen zur Markteinführung zur Wahl – bis 1,7 Liter Hubraum in V4-,

    darüber in V6-Formation. Kenner identifizierten die Sechszylindermodelle übrigens am

    „Power-Buckel“, einer verräterischen Ausbuchtung in der Motorhaube. Das zugehörige

    Leistungsspektrum reichte von eher defensiven 50 bis zu 108 PS – damals ein durchaus

    respektabler Wert. Je nach Ausführung ließ sich der Ford Capri damit in verträumten 22,7

    (1300) bis sportlichen 10,8 Sekunden (2300 GT) Sekunden auf 100 km/h beschleunigen, die

    maximale Reisegeschwindigkeit lag zwischen 133 und 178 km/h – Werte, die ein halbes

    Jahrhundert später jeder halbwegs gut aufgelegte Ford Fiesta erreicht. Der Ford Capri

    sorgte damals jedenfalls für Aufsehen, und das nicht alleine mit rassiger Optik und

    sportlichen Fahrleistungen, sondern auch mit seinem Preis: 6.995 Deutsche Mark wurden

    für das 1,3-Liter-Basismodell aufgerufen – eine Preis-Leistungs-Sensation!

    Im Herbst 1969 rückte eine „Hochleistungsversion“ des 2300 GT zum Oberhaupt der

    Modellfamilie auf, die mit scharfer Nockenwelle, Doppelrohrauspuff und Modifikationen an

    Zündung und Vergaser satte 125 PS servierte – ein ziemlich heißer Ofen, der im

    prestigeträchtigen Sprint sportwagenwürdige 9,8 Sekunden und ein maximales

    Marschtempo von 190 km/h vorweisen konnte.

    Sportlicher Anspruch und automatisches Schalten waren kein Widerspruch

    Sportlicher Anspruch und automatisches Schalten stellte für Ford schon damals keinen

    Widerspruch dar. Als Alternative zum serienmäßigen Viergang-Handschalter offerierte der

    Hersteller für alle Modellversionen mit Ausnahme des 1300ers ein automatisches

    Dreistufengetriebe. Die Fahrwerkstechnik samt McPherson-Federbein-Vorderachse und

    starrer Hinterachse an Halb-Elliptik-Längsblattfedern hatten die Entwickler fast unverändert

    von Capri‘s bravem Bruder übernommen, dem Ford Taunus.

    Zudem gerierte sich der Ford Capri schon damals als Europäer modernerem Zuschnitts.

    Gebaut wurde er nämlich nicht nur im Ford-Stammwerk Köln-Niehl, wo das Unternehmen 86

    Millionen DM in neue Produktionsanlagen investiert hatte, sondern auch im englischen

    Halewood, wo ihm Motoren aus dem britischen Ford-Programm eingepflanzt wurden.

    1973 war das erfolgreichste Jahr der gesamten Capri-Historie

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    In kürzester Zeit stürmte das Auto mit den Kölschen Wurzeln die Herzen seiner Zielgruppe,

    denn schon zur Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt/M. des Jahres 1969

    konnte Ford vermelden: Inzwischen sind in Köln rund 75.000 Capris gebaut worden. Und

    obwohl die Produktion dieses Modells seit Januar ständig erhöht wurde, gelang es nicht, mit

    der ungewöhnlich lebhaften Nachfrage Schritt zu halten.

    Und das sollte so bleiben. Bis zum Ende ihrer fünfjährigen Laufzeit sorgte die erste Ford

    Capri-Generation nämlich nicht nur für Fahrvergnügen, sie schuf auch ein imposantes

    Zahlenwerk: 784.000 Einheiten waren von 1969 bis einschließlich 1973 in Deutschland

    gebaut worden, 244.000 davon fanden auf dem Heimatmarkt einen Abnehmer. 1973, das

    letzte Jahr im Modellzyklus von Generation I, wurde zum erfolgreichsten der Ford Capri-

    Historie überhaupt: im August 1973 rollte das 1.000.000ste Exemplar vom Band.

    Bis dahin waren aber noch diverse Modifikationen und Modellpflegemaßnahmen in die Serie

    eingeflossen. Auch durch das Motorenprogramm war noch einmal frischer Wind geweht. Die

    V4-Motoren wurden durch 1,3- und 1,6-Liter-Reihenvierzylinder mit 55 und 72 PS

    beziehungsweise 88 PS aus dem Ford Taunus-Programm ersetzt, während der 140 PS

    starke 3,0-Liter-V6, der sich bereits im Granada und Consul GT bewährt hatte, nun auch für

    die deutschen Capri-Modelle verfügbar war.

    DER Capri schlechthin: der 1970 vorgestellte 2600 RS

    Das halbe Jahrhundert ist voll: Vor 50 Jahren zeigte der

    Ford Capri, was ein wahrer Volkssportler ist

    • Ford Capri I (1969 bis 1973): „Außergewöhnliches Fahrzeug für gewöhnlichen Markt“

    • Ford Capri II (1974 bis 1977): Zeitgemäße Fortsetzung der Idee vom sportlichen

    Alltagscoupé

    • Ford Capri III (1978 bis 1986): Serienmodell auf Basis der Studie „Modular

    Aerodynamic“

    • Ford Capri im Motorsport: der perfekteste Renntourenwagen seiner Zeit

    KÖLN, 20. Februar 2019 – 50 Jahre Ford Capri: Diese Baureihe hat es geschafft, im

    Verlauf von fünf Jahrzehnten ohne Verlust von Anmut und Spannkraft vom populären

    Alltagssportwagen für Jedermann zum begehrten Klassiker zu reifen. Das lag vor allem an

    der Art Magie, die entsteht, wenn Einfachheit und Schönheit sich zu etwas Greif- und

    Begreifbarem verbinden und einem Objekt Seele und Charakter verleihen. Das ist das Holz,

    aus dem der Capri geschnitzt ist. Mit seinen betörenden Formen weckte er Begehrlichkeiten

    und Träume, die sich auch nach dem Aufwachen noch erfüllen ließen. Träume mit

    Bodenhaftung eben. Nachfolgend die wichtigsten Stationen aus dem „Leben“ eines

    Publikumslieblings.

    Bilder sowie eine Langfassung dieses Pressetextes mit unter anderem zwei zusätzlichen

    Kapiteln („Schlagzeilen und Überschriften“ sowie „Slogans und Werbesprüche“, jeweils

    bezogen auf alle drei Ford Capri-Generationen) sowie mit einer umfangreichen Ford Capri-

    Modell-Chronologie sind über diesen Link abrufbar:

    https://media.ford.com/content/fordme…jahrhundertist-

    voll--vor-50-jahren-zeigte-der-ford-ca.html

    *****

    Ford Capri I (1969 - 1973)

    „Ein außergewöhnliches Fahrzeug für einen gewöhnlichen Markt“ …

    … So lautete die Überschrift einer Pressemitteilung, mit der die Medien auf die erste Capri-

    Generation eingestimmt wurden: Form, Größe und Fahrleistungen dieses Wagens

    vereinigen sich zu einem neuartigen Begriff der Sportlichkeit. Denn der Capri ist weder ein

    Kompromiss zwischen Sportwagen und Familienwagen, noch ist er eine abgewandelte

    Limousine. Er ist, vereinfacht ausgedrückt, ein mittelgroßes Fastback-Coupé von äußerst

    ansprechender, sportlicher Form. Dabei ist er, gemessen an Sportwagen-Standards,

    überaus geräumig – er bietet Platz für vier Personen und ihr Gepäck – und hat dennoch

    viele der Eigenschaften, die einen echten Sportwagen auszeichnen. Bis auf den Preis.

    Wer hat´s „erfunden“? Der US-Designer Philip T. Clark, Schöpfer auch des Mustang

    - 2 -

    ALSO IS BIN MIT MEINER Lenkung da hin gefahren habe alles mit denen besprochen mir den Betrieb mal angeschaut und ca 3 Wochen später wurde mir meine Lenkung gesendet .. Teil eingebaut alles Prima ..

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