RÄDER/REIFEN


11 Räder/Reifen

Inhalt

Arbeitspositionen

 

ALLGEMEINES

Räder

Für den Capri werden drei Radausführungen verwendet.

Bei Fahrzeugen mit der L-Ausführung gelangen standardmäßig aus Stahlblech gepresste Felgen mit belüfteter Radschüssel zum Einbau, Abb.1 (A). Die auf Wünsch erhältlichen Radzierringe werden durch die Radkappen gehalten.

Stahl-Sportfelgen werden beim GT-Modell serienmäßig, bei der L-Ausstattung auf Wunsch eingebaut, Abb.1 (B).

Der Capri "Ghia" wird mit gegossenen Leichtmetallfelgen bestückt, Abb.1 (C).

Zum Zentrieren aller Radausführungen dient der Radnabenzapfen. Die Felgen werden durch Muttern mit konischem Sitz befestigt, während die Befestigung der Leichtmetallfelgen mittels Stufenmuttern erfolgt.

Reifen

Alle Capri-Fahrzeuge, außer denen deutscher Produktion mit 1,3 Ltr. OHV I4 Motor, die serienmäßige Diagonalreifen umfassen, werden standardmäßig mit Gürtelreifen ausgerüstet.

 

PRÜFUNG UND EINSTELLUNG

Pflege der Räder und Reifen

Räder

Die für den "Ghia" verwendeten, aus Leichtmetall gegossenen Felgen werden zur Aufbringung einer Karosserieschutzbeschichtung einem speziellen Verfahren unterzogen. Beim Reifenwechsel darauf achten, dass diese Beschichtung nicht beschädigt wird. Ebenfalls zur Vermeidung von Beschädigungen sind ausschließlich die mit Spezialklammer befestigten "FORD" Auswuchtgewichte zu gebrauchen. Diese wurden besonders für die Leichtmetallfelgen entwickelt und können über die Ersatzteilabteilung bezogen werden.

Reifen

Aus Sicherheitsgründen müssen die vorgeschriebenen Reifendrücke stets eingehalten werden.

Ist das Reifenprofil auf eine Profiltiefe von 1 mm abgenützt, muss der Reifen erneuert werden.

Vorschriftsmäßig aufgefüllte Gürtelreifen täuschen einen zu niedrigen Reifendruck vor und dürfen daher keineswegs mit einem höheren Reifendruck als dem jeweils vorgeschriebenen gefahren werden.

Um Beschädigungen an der Reifenwulst zu vermeiden, wenn Reifen auf Sicherheitsfelgen montiert werden, ist der Reifen nur über die schmalste Felgenschulter ab- und aufzuziehen.

Vor dem Aufziehen neuer, schlauchloser Reifen sollte das Ventil erneuert werden. Konstruktionsmäßig hält zwar das Reifenventil ebenso lange aus, wie die Lebensdauer des Reifens, jedoch tritt anschließend eine Ermüdung des Gummiventilkörpers ein, wonach das Ventil undicht werden kann.

Der rote Farbpunkt auf der Schulter von Michelin-Gürtelreifen muss bei der Montage nach außen zeigen!
 

Reifendruck

Die in den Technischen Daten angegebenen Reifendrücke sind nur für kalte Reifen gültig. Der Zustand eines kalten Reifens ergibt sich, nachdem das Fahrzeug eine Stunde lang gestanden hat. Niemals Luft aus einem warmgefahrenen Reifen ablassen, um den Reifendruck zu berichtigen, da dieser infolge der Lufterwärmung und -ausdehnung im warmen Reifen höher liegt als im kalten.
 

Reifenverschleiß

Wird ungleichmäßige Reifenabnützung festgestellt, Radlager und Kugelgelenke der Radaufhängungen auf übermäßiges Spiel prüfen, sowie Vorderradstellung (Achsgeometrie) kontrollieren.

Ist das Reifenprofil auf eine Profiltiefe von 1 mm abgenützt, muss der Reifen erneuert werden.
 

Räder umwechseln

Unter bestimmten Umständen kann es erforderlich werden, die Räder zur Erhaltung der vollen Reifenlebensdauer umzuwechseln. Siehe hierzu Position 11 221 in dieser Gruppe.
 

SPEZIALWERKZEUGE
 

Englische
Ausführung
Europäische
Ausführung
Deutsche
Ausführung
Werkzeug-Bezeichnung
     
 
   Kein Spezialwerkzeug erforderlich.
 

 

ARBEITSPOSITIONEN


11 122   RÄDER AUSWUCHTEN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
Die folgenden Anweisungen geben eine allgemeine Beschreibung zum Auswuchten der Räder. Der Vorgang des Auswuchtens ist jedoch unterschiedlich je nach der Marke des Gerätes. Für Einzelheiten sind die Richtlinien des Herstellers zu beachten.
 
 
Leichtmetallräder
 
Die Befestigung dieser Radausführung am Aufnahmeflansch bzw. Auswuchtgerät darf nur mit den in Abb.2 gezeigten Stufenmuttern mit angerollter Scheibe erfolgen. Konusmuttern dürfen hierzu NICHT verwendet werden. Außerdem sind ausschließlich die mit Spezialklammer befestigten "FORD" -Auswuchtgewichte zu benutzen. Zur Vermeidung eventueller Beschädigungen der Radschutzbeschichtungen wird empfohlen, die Auswuchtgewichte mit einem Kunststoffhammer anzubringen.
 
 
A - Am Fahrzeug
  1. Fahrzeug vorn oder hinten anheben.
  2. Radlager, unteres oder oberes Radgelenk usw. auf übermäßiges Spiel prüfen.
  3. Reifenantreiber in die richtige Lage vor das auszuwuchtende Rad bringen.
    !!! Die Hinterräder werden beim Auswuchten durch den Motor angetrieben.
  4. Alle Auswuchtgewichte entfernen.
  5. Geber möglichst nahe an Radmitte an der Radaufhängung anbringen.
  6. Rad antreiben und gemäß den Vorschriften des Herstellers auswuchten.
  7. Fahrzeug ablassen und Wagenheber entfernen.
  8. Obigen Vorgang an den übrigen Rädern wiederholen.
     
     

B - An der Auswuchtmaschine

  1. Fahrzeug vorn oder hinten anheben und aufbocken. Radkappen falls vorhanden, abnehmen und Räder abbauen.
  2. Alle Auswuchtgewichte entfernen, Rad am Aufnahmeflansch befestigen und Aufnahmeflansch an die Auswuchtmaschine montieren. Reifenventil überprüfen.
    !!! Es muss ein Aufnahmeflansch mit Führungszapfen für die Nabenöffnung der Radschüssel verwendet werden, Abb.4. Abmessungen siehe Technische Daten.
  3. Rad statisch auswuchten, indem man es auspendeln lässt, bis es seinen Schwerpunkt erreicht hat. Anschließend die erforderlichen Gewichte anbringen.
  4. Rad antreiben und gemäß den Richtlinien des Herstellers dynamisch auswuchten.
  5. Falls erforderlich, Rad nochmals statisch auswuchten.
  6. Rad abmontieren und Aufnahmeflansch entfernen.
  7. Vorgänge 2 - 6 zum Auswuchten der übrigen Räder wiederholen.
  8. Räder am Fahrzeug anbauen, Radmuttern anziehen, Unterstellböcke entfernen und Fahrzeug ablassen.
  9. Radmuttern festziehen und Radkappen aufsetzen.
     
     

         Abb. 2   Spez. Befestigungsmutter mit Scheibe
                      A = Scheibe
                         B = Mutter

 







         Abb. 3   Typisches Feinauswuchtgerät am
                      Fahrzeug

 





         Abb. 4   Führungszapfen in Nabenöffnung der
                      Radschüssel (englische Ausführung
                      gezeigt)

 



         Abb. 5   Typische stationäre Auswuchtmaschine
 


11 211   RAD AB- UND ANBAUEN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
Abbauen
 
  1. Radkappe entfernen und Radmuttern lösen.
  2. Fahrzeug anheben und aufbocken.
  3. Radmuttern abschrauben und Rad abnehmen.
     
    Bei Leichtmetallfelgen, Zierkappe in der Nabenöffnung der Radschüssel entfernen. Dazu Federklammern auf der Innenseite zusammendrücken.
     
    !!! Auf keinen Fall Schraubenzieher oder Radmutterschlüssel auf die äußeren, beschichteten Radflächen anlegen, sonst wird dir Schutzschicht beschädigt.
     
     
     

Anbauen

  1. Rad anbauen und Radmuttern aufschrauben.
  2. Unterstellböcke entfernen und Fahrzeug ablassen.
  3. Radmuttern festziehen und Radkappe aufsetzen.
     
     
     

11 221   RÄDER UNTEREINANDER AUSWECHSELN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
  1. Radkappen entfernen und Radmuttern aller Räder lösen.
     
  2. Fahrzeug vorn und hinten anheben und aufbocken.
     
  3. Radmuttern abschrauben und Räder abnehmen.
     
  4. Reserverad aus dem Kofferraum nehmen.
     
  5. Räder nach dem abgebildeten Schema wechseln, Abb.6, und Radmuttern aufschrauben.
     
  6. Reserverad im Kofferraum befestigen.
  7. Unterstellböcke entfernen und Fahrzeug ablassen.
     
  8. Radmuttern festziehen und Radkappen aufsetzen.
     
     
     

 

         Abb. 6   Schema zum Auswechseln der Räder
 


11 234 4   SCHEIBENRAD AUSWECHSELN (RAD ABGEBAUT)

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
  1. Luft ablassen und Reifen vom Felgenbett abdrücken.
     
  2. Reifen mit Hilfe eines Montiergerätes abziehen.
     
  3. Neue Felge mit neuem Reifenventil versehen.
     
  4. Reifen mit Hilfe des Montiergerätes aufziehen.
     
  5. Reifen mit vorgeschriebenem Luftdruck füllen.
     
     
     

 

TECHNISCHE DATEN
 

EMPFOHLENER REIFENDRUCK
 

MODELL

 1V Einfachvergaser 
 2V Doppelvergaser 
 

REIFENGRÖSSE Normalbelastung
und Normalgebrauch
(Fußnote 1 + 3)
Volle Belastung
und Normalgebrauch
(Fußnote 2 + 3)
vorn hinten vorn hinten
 1,3 OHV 1V
 1,3 OHV 1V
 1,3 OHV 1V
 1,6 OHC 1V
 1,6 OHC 2V
 2,0 OHC 2V
 2,3 OHV V6 2V
 600 - 13 4 PR
 185/70 HR 13
 165 SR 13
 165 SR 13
 165 SR 13
 165 SR 13
 165 SR 13
1,5
1,4
1,5
1,7
1,7
1,7
1,6
1,7
1,5
1,9
1,9
1,9
1,9
1,9
1,7
2,0
1,9
1,9
1,9
1,9
1,9
2,1
2,0
2,2
2,2
2,2
2,2
2,2
 1,6 OHC 2V
 2,0 OHC 2V
 2,3 OHV V6 2V
 3,0 OHV V6 2V
 185/70 HR 13
 185/70 HR 13
 185/70 HR 13
 185/70 HR 13
1,5
1,5
1,8
1,6
1,6
1,6
1,6
1,6
2,0
2,0
2,0
2,0
2,0
2,0
2,0
2,0

 
   1   Normalbelastung   =   bis 3 Personen
   2   Volle Belastung   
  =   über Normalbelastung bis maximale Belastung
   3   Normalgebrauch  
  =   alle Straßen und Geschwindigkeiten, wo Höchstgeschwindigkeit
                                  
    nicht länger als 1/2 Stunde andauert.

Zuschläge für Dauer-Höchstgeschwindigkeit nach folgender Tabelle:

 SR/HR-Reifen  über 160 km/h für jede weitere 10 km/h zuzüglich 0,1
 HR-Reifen  über 190 km/h bis 210 km/h zuzüglich 0,2

"Dauer-Höchstgeschwindigkeit" trifft zu, wenn 1/2 Stunde oder länger mit 160 km/h auf Gürtelreifen gefahren wird. Zur sicheren Handhabung des Fahrzeuges sind stets die vorgeschriebenen Reifendrücke einzuhalten.

Beachte: Beim Auswuchten an der stationären Auswuchtmaschine muss das Rad durch einen Führungszapfen in der Nabenöffnung der Radschüssel zentriert werden. Ein Zentrieren üblicher Art mittels der Radbolzenlöcher ist unzulässig.

Vorschriftsmäßiger Durchmesser des Führungszapfens: 63,25 - 63,28 mm
Vorstehmaß des Führungszapfens am Aufnahmeflansch: 15 mm

 Anzugsdrehmoment  Nm Nm
 Radmuttern  68,7 ... 87,3 7,0 ... 8,9

Januar 1974

FORD CAPRI - GRUPPE 11