Wenn die Bedüsung (ich leide da gerade drunter;-)))), siehe anderer Thread..) gleich ist, sollte es kaum Stress geben.
Ist es aber so, dass Du mit einer kleineren Bedüsung fährst, so kommt es zu einer Gemischabmagerung, die Dein Motor nicht so toll findet - im Extremfall kann er dadurch ernsthaft Schaden nehmen (Durchgebrannte Kolbenböden)....
Wenn das Teil eine grössere Bedüsung (Hautdüse) hat, so verbrauchst Du zuviel Sprit und der Wagen läuft zu fett, das nervt nur, wenn trotzt magerstem Standgas immer noch eine Überfettung vorherrscht, weil die Kiste Dir dann absäuft.
Gerade bei Solex gibt es eine derart verwirrende Typen und Untertypenvielfalt, so dass ich an Deiner Stelle zusehen würde, ab Du den Originalvergaser nicht wieder an den Start bekommst.
Dazu einige Fragen und Anmerkungen.
1. Wenn Du einen befriedigenden Standlauf mit dem alten Vergaser hinbekommst, ohne dass das Ding in der Leerlaufdrehzahl variiert oder schüttelt, kannst Du fast davon ausgehen, dass die Drosselklappenlager fitt sind und keine Nebenluft durch sie gezogen wird.
Du kannst das ganz grob mal ausprobieren, in dem Du den Vergaser von der Brücke nimmst und mit einer dauerelastischen Dichtpaste (wenig verwenden) die Drosselklappenwellenlager abdichtest (auf beiden Seiten).
Jetzt die ganze Geschichte wieder auf die Brücke montieren und am Tester checken, ob CO2 einstellbat ist.
Bedenke, dass ist ein Testprocedere, das bedeutet dass nach einigen Drosselklappenbewegungen die Dichtmasse nicht mehr vernünftig schliesst, aber zum Testen reicht das.
Du musst etwas warten, bis die Dichtmasse augehärtet ist, ansonsten zieht es die Masse beim ersten Gasstoss in den Ansaugtrakt(nicht schlimm...), aushärten meint hier, das Zeug wird dann elastisch, ein wenig wie Gummi.
Ist dieser Versuch nicht von Erfolg gekrönt, das bedeutet es lässt sich immer noch kein CO2 korrekt einstellen, dann kannst Du die Masse beim anschliessenden Zerlegen des Vergasers gnz leicht mit Drosselklappenreiniger von Liqui Molly in ihre Bestandteile zersätzen.
Wars das aber, so müsstest Du Die Drosselklappenachse(n) neu lagern, ich habe das bereits 2 Mal hinter mich gebracht, es ist eine sau-scheiss Arbeit!!!!
Besser ist hier ein fitter neuer alter Vergaser.
Aber die meissten Werkstätten tippen erstmal auf die Lager und es stimmt nur in den wenigsten Fällen.
Was jetzt kommt ist auch Arbeit, aber eine gemütliche.
Du suchst Dir ein SAUBERES Plätzchen und eine Reihe von kleinen Behältnissen, eine Digiknipse, einen Permanentmarker, Werkzeug, welches sauber ist und ne grössere und ne kleine lösungsmittelbeständige Schale.
Aus dem Lackierbereich kaufst Du min. 1L Industrienitroverdünnung im Kannister.
Du hast in jedem Fall einen kompletten Reperatursatz zu Deinem Originalvergaser von Ruddies oder Warncke am Mann.
Nun reisst Du das Ding von der Ansaugbrücke und schaust Dir bei der Gelegenheit gleich mal die Ansaugbrückendichtung an, wenn hier Nebenlüftchen gzogen werden, so ist das für eine korrekte CO2 Einstellung ebenfalls kontraproduktiv - am besten gleich eine neue Dichtung drauf!!!!
So nun coole Mucke in den Player und los gehts:
1. Du machst Fotos vom zusammengebauetn Vergaser, besonders alle Schraubstangen, diese markierst Du mit ner kleinen Schlüsserfeile oder ähnlichem (achtung nicht die Gewinde ruinieren), Später, wenn Du alles wieder zusammengebaut hast wirst Du Dich dafür lieben, dass Du die Positionen der Kaltstartautomatik Gewindestange oder auch der ganzen Gestängemimik markiert hast....
2. Du önnest den Vergaserdeckel und schaust Dir die Deckeldichtung genau an, falls diese noch an einem Stück ist und nicht bereits in ihre Bestandteile zerfällt.
Sind in der Deckeldichtung Einkerbungen zu sehen, die nicht gleichmässig rundum laufen, so ist der Deckel nicht mehr plan - dazu später mehr.
Unter dem Vergaserdeckel sitz die Schwimmernadel mit einem 13er 6 Kant eingeschraubt - Achtung beim aufschrauben genau die Reihenfolge evtl. Feder und Kupferdichtung registrieren und in einer Skizze festhalten - oder Foto. Diese Schwimmernadel ist als Replacementteil in einem grossen Überholsatzenthalten und wird ebenfalls später getauscht - vergleiche mit zwischen alt und neu sind nicht dumm.
3. Nun blickst Du in der Regel auf einen Schwimmer, der Mittels einer Messingstanfe und einer kleinen Kupfer Feder Lasche in einer Nut geführt wird. Die Federlasche in ein Schälchen, ebenso die Stange und der Schwimmer.
Bei der Gelegenheit schaust Du, ob der Schwimmer noch dicht ist - im Wasser untertauchen und sehen ob Bläschen aufsteigen. Weiterhin schaust Du Dir die Messinglasche an, wo der Schwimmer (ein runder oder eckiger Plastikkörper - früher auch ein Blech glöteter Körper) dran befestigt wir und an dessen Ende die Messingsrtange in einer umgebogenen Hülse geführt wird.
Erkennst Du Biegespuren???? - dann hat jemand bereits am Schwimmerstand manipuliert.
Die Mimik funktioniert so, dass der Schwimmer mit dem Spritstand in der Schwimmerkammer steigt und mit der Rückseite seiner Lasche das Schwimmernadelventil langsam eindrückt, was die weitere Spritzufur stoppt oder mindert, sinkt der Stand wird das Ventll wieder freigegeben und es kann wieder Sprit in die Schwimmerkammerströmen. Den Moment an dem dies passiert kann man in gewissen Grenzen durch Verbiegen der Lasche manipulieren. Ist zuviel Sprit in der Schwimmerkammer (grosser Druck) so läuft im besten Fall der Wagen zu fett oder er säuft gerne mal ab. Ist der Stand zu niedrig genau andersherum - zu mager.
Eigentlich kann man aussen am Vergaser nur den Leerlauf bishin zu sagen wir 2500 Toren beeinflussen, alles andere spielt sich im Vergaser ab.
Hast Du ein Datenblatt zu Deinem Vergaser, kannst Du den Schwimmerstand dort ablesen und überprüfen.
4. In der Schwimmerkammer befinden sich die Hauptdüse(n - bei doppelvergasern), die Beschleunigermimik, die Schwimmerkammerentlüftung und sehr oft im Rand des ganzen Unterteils noch Korrekturdüsen.
Diese Bauen wir nun aus und notieren welche Düse wo sass, auf dem Vorderteil jeder Düse um den Schraubenschlitz finden sich Grössenangaben ....WICHTIG.
Jeder der Düsen wir nun peniebel in Nitro gebadet und vorsichtig gereinigt, bitte keine harten Gegenstände dazu verwenden, wie ne Schlüsselrundfeile, weil das Material weich ist und so der Durchmesser nicht mehr stimmt.
Wir verfahren mit allen Düsen so, auch die ganz kleinen - und immer notieren und Markieren wo sie sassen.
5. Als nächstes öffnen wir seitlich am Vergaser das Beschleunigermembrangehäuse und passen auf die Feder auf, die uns nach der letzten Schraube entgegenspringt (mit der Membrane), machmal ist das so festgebacken, dass wir sanfte Gewalt anwenden müssen, aber niemals mit nem Schraubenzieher in den Spalt zwischen Pumpendeckel und Gehäuse, ist da ne Kitsche drin leckt die Beschleunigerpumpe spaäter und wir bekommen sie nicht mehr vernünftig dicht.....
Mit Drosselklappenreiniger (möglichst mit 2 Schlauchaufsätzen) pusten wir nun die Bohrungen im inneren der Beschleunigerpumpe (Gehäuse) akkurat durch - manchml hat sich eine alte Membrane hier mit kleinen roten Krümeln breit gemacht und blockiert unser Beschleunigerpumpenventil - welches am Ende der Bohrung sitzt und in unserer Schwimmerkammer stationiert ist (in der Regel ein Kugelventil, was mit nem Messing oder Bronzestift verschlossen ist.
6A. Jetzt schauen wir in unseren Lufttrichter und finden dort ebenfalls eine (bei doppelvergaser 2) Luftkorrekturdüsen, wir notieren wioeder Grösse und Position und baden diese ebenfalls in Nitro.
Diese Düsen sind oft stark verschmutzt, da unsere Kurbelwellenentlüftung im Luftfilterkasten endet und Öldämpfe so in der Vergaser gelangen und auf Grund von Hitze hier in den Düsen richtiggehend festbacken.
6B. Leerlaufgemischschraube und CO2 Schraube rausdrehen - notieren, wieviel Umdrehungen!!!! (So hast Du ne grobe Voreinstellung später)
Auch hier alle dahinterliegenden Kanäle mit Drosselklappenreiniger durchpusten.
Die Spitzen der Einstellschrauben untersuchen, sind sie stumpf oder abgeknickt - NEU!!!!
Wir Pusten auch alle Anschlüsse für die Unterdruckschläuche von Automatik, Bremskraftverstärker, Zündverstellung anständig durch (Achtung sind auch manchmal auf der im Wagen verbliebenen Ansaugbrücke)
7.
Jetzt baden wir den Vergaserdeckel und das Unterteil ausreichend lange in Nitro und schauen befriedigt zu, wie aus glasklarer Verdünnung eine dreckige Brühe wird.
Dieses Bad kippen wir nun weg und starten erneut mit einem 2. Bad - vorher den Vergaserdeckel und das Unterteil sauberwischen.
8. Wenn wir so den gröbsten Schmitz entfernt haben, pusten wir nun Drosselklappenreiniger in jeden Gusskanal des Vergasers (da wo vorher die Düsen drauf waren). Danach wird alles nochmal gründlich abgewischt.
Bitte nicht mit Papierrollen zusammengedreht in die Düsenkanäle, wenn was vom Papiet hängen bleibt ist das ganz schlecht.
9. Jetzt legen wir ein Stück 400erter Nasspapier auf eine absolut plane Fläche und ziehen die Vergaserdeckelauflage ab - bitte dabei vorsichtig sein. Bitte nicht mit ner Feile!!!!!!!!!!
10 Alle Düsen wieder an ihren Platz schrauben und gefühlvoll festziehen.
11. Neue Beschleunigermembrane einsetzen und auch das Pumpengehäuse schliessen.
12. Schwimmer montieren und Schwimmernadel eindrehen und festziehen
13. Deckeldichtung auflegen und genau schauen, dass keine Düse verdeckt wird (auch die Schwimmerkammerbelüftung muss leicht und frei zu bewegen sein - klemmt hier was, gangbar machen)
14. Deckel gefühlvoll festziehen.
Das ganze Ding auf die neue Brückendichtung aufsetzen und festschrauben.
15. Spritschlauch dran, evtl neues Spritfiltereinsetzen (nun ist alles sauber und ein verdrecktes Spritfilter hat 1. weniger Durchlass und 2. filtert es nicht vernünftig - ich emfehle die Glasfilter von Motormobil)
16. Alle Anschlüsse montieren und dabei auf Dichtigkeit prüfen - poröse Schläuche ersetzen - NEBENLUFT!!!!
17. Wenn man schon mal dabei ist sollte man andieser Stelle mal den Ventildeckel abnehmen und die Entlüftungsmimik reinigen - ist sie aus Stahlwolle, sitzt dort Ölschlamm und das ganze funzt nicht richtig - kostet auch Leistung.
18 Frischen Luffieinsatz montieren.
19. Karre orgeln bis er kommt und grob voreinstellen.
20 Zum Boschdienst fahren und an den Tester hängen und genau einstellen
In 99 von 100 Fällen geht jetzt alles vom Feinsten.
In dem einen Prozent haben wir es in der Regel mit folgenden Problemen zu tun:
1. Falsche Bedüsung (kann ich ein Lied von singen...)
2. Schwimmerstand stimmt nicht
3. Vergaserdeckel nicht mehr zu planen
4. Einstellschrauben (Nadeln) sind defekt
5. Nebenluft über Bremskraftverstärker!!!! oder andere Aggregate.
Ich habe mir hier das Thema Startautomatik geschenkt, da gibt es soooo viele Patente....
Das ganze dauert, wenn man es zum ersten Mal macht etwa einen halben Tag, der Effekt ist allerdings beachtlich!!!!!
Die meissten AT Vergaser von ebay sind ebenfalls nicht neu und dementsprechend haben die auch ihre Macken.
Einen Vergaser kann man nur sehr begrenzt in montiertem Zustand überholen!!!!
Am schlimmsten sind Fummelvergaser, wo schon der ein oder andere Hobbytuner am Werke war - diese Dinger sind zum Auswachsen!!!!
Es ist in der Regel aller Fälle so, dass eine Veränderung am Vergaser nur eine Teildisziplin verbessert und 10 andere Disziplinen werden schlechter!!!!
Wer einen Vergaser optimieren will. sollte beim entgraten der Kanäle und Trichter anfangen, aber nicht bei der Bedüsung....
So ich hoffe da war was für Dich dabei
Liebe Grüsse
Ekki