13 Lenkung
Inhalt
Arbeitspositionen
**
Enthalten in Position 13 116 8
** Enthalten in Position 13 543
ALLGEMEINES
Das Fahrzeug ist mit einer
Zahnstangenlenkung ausgerüstet. Unterhalb des Lenkrades befindet sich ein
Pralltopf aus Wellrohr, der sich bei einem starken Aufprall
zusammenschiebt, wodurch der Fahrer vor schweren Verletzungen geschützt
wird.
Bei bestimmten Modellen ist eine Lenkhilfe als Wunschausstattung
erhältlich.
Folgende Einstellungen sind
möglich:
-
Zahnstangenlenkung -
Gleitstein/Ritzellagervorspannung
-
Vorspur (siehe
Gruppe 14)
 |
Abb.1 Lenkung
komplett
A = Vorspureinstellung
B = Einstellung der Verbindungswelle
C = Gleitsteineinstellung
D = Ritzellagervorspannung einstellen |
FUNKTIONSBESCHREIBUNG
Die Bewegung des Lenkrades
werden durch die Lenkspindel über eine Verbindungswelle und ein Ritzel
auf die Zahnstange übertragen. Ein geringfügiges Längsspiel der
Lenkspindel ist aufgrund der federbelasteten Lenkspindellager zulässig.
Die Verbindungswelle ist mit einem Kreutzgelenk und einem flexiblen
Segmentgelenk versehen.
Im Werk wird das
Zahnstangengehäuse mit Hypoid-Öl der Viskositätsklasse SAE 90 gefüllt;
in der Regel ist keine weitere Schmierung erforderlich. Auf keinen Fall
Zahnstangengehäuse ganz voll Öl füllen, weil sich dadurch ein Druck
aufbaut, der die Gummimanschetten am Gehäuse zum Reißen oder Platzen
bringen könnte.
Diese Art von Lenkung sieht
nur zwei Einstellungen vor:
a) Gleitstein
einstellen
b) Ritzellagervorspannung einstellen
Beide Einstellarbeiten
werden vorgenommen, indem nach Ausbau der Lenkung die Stärke eines
Scheibenpaketes unter einem Flanschdeckel verändert wird.
Die Spurstangen können für
die Spureinstellung in der Länge verändert werden. Eine Veränderung von
Sturz oder Spreizung ist nicht möglich. Der Einschlagwinkel wird durch
einen im Zahnstangengehäuse vorhandenen Einschlag links und rechts
begrenzt. Die Anschläge können nicht verstellt werden.
Achtung! Bei
aufgebocktem Fahrzeug mit freihängenden Vorderrädern darf die Lenkung
auf keinen Fall an den Rädern schnell von Anschlag zu Anschlag gedreht
werden. Dies kann infolge eines Druckaufbaus in der Lenkung zum Reißen
oder Platzen der Gummimanschetten am Zahnstangengehäuse führen.
PRÜFUNG UND EINSTELLUNG
In regelmäßigen
Wartungsintervallen sind Lenkgestänge, Faltbälge und Kugelgelenk-
Staubmanschetten auf Beschädigung und Verschleiß zu überprüfen und
ggf. fehlerhafte Teile auszuwechseln.
Bei Fahrzeugen mit
Lenkhilfe, Ölstand im Lenkhilfe-Vorratsbehälter kontrollieren und, falls
erforderlich, vorgeschriebenes Spezial-Öl nachfüllen.
SPEZIALWERKZEUGE
Englische
Ausführung |
Europäische
Ausführung |
Deutsche
Ausführung |
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Werkzeug-Bezeichnung |
13-003-01
(P-3111) |
 |
13-003-01
(G2-3657-A) |
|
Kugelköpfe-Lenkung, Zapfenschlüssel |
13-003-02
(P-3111) |
 |
13-003-02
(G2-3657-B) |
|
Kugelköpfe-Lenkung, Hakenschlüssel |
13-004
(P-4030-7) |
 |
13-004
(GK-3576-A) |
|
Lenkritzeleinstellung, Spezialnuss |
13-006
(G2-3006) |
 |
13-006
(G2-3006) |
|
Spurstangenendstücke - Abzieher |
15-041
(P-4131) |
 |
15-041
(547-D) |
|
Drehmomentlehre |
15-008
|
Messblock |
15-046
(SM-991-1A) |
 |
15-046
(4201) |
|
Messuhr mit mm Einteilung |
ARBEITSPOSITIONEN
|
13 113 3
LENKUNG EINSTELLEN |
|
ERFORDERLICHE
SPEZIALWERKZEUGE
Messuhr
.....................................................
Messblock ..................................................
Drehmomentlehre ......................................
Spezialnuss ................................................ |
15-046
15-008
15-041
13-004 |
|
|
- Lenkgetriebe in einen
Schraubstock spannen.
- Gleitsteindeckel abschrauben,
Ausgleichscheiben, Dichtung und Druckfeder entfernen.
- Ritzellagerdeckel abschrauben,
Ausgleichscheiben und Dichtung entfernen.
Ritzellagervorspannung
einstellen
- Ausgleichscheibenpaket auf das
Ritzellager legen und Ritzellagerdeckel fest anschrauben.
Anschließend Befestigungsschrauben soweit lösen, bis der
Deckel das Scheibenpaket gerade noch berührt.
Ausgleichscheibenpaket aus mindestens drei Ausgleichscheiben
zusammensetzen. Die am Ritzellagerdeckel liegende
Ausgleichscheibe muss eine Stärke von 2,35 mm haben. Durch
Festziehen des Ritzellagerdeckels vor dem Messvorgang werden
die Ausgleichscheiben zusammengepresst, um eventuell
dazwischen vorhandenes Fett oder Öl herauszuquetschen.
- Spaltmaß zwischen
Ritzellagergehäuse und Deckel messen, Abb.2.
Spaltmaß mit Fühlerlehre an jeder
Schraube messen, es soll 0,28 mm
bis 0,33 mm betragen.
- Vorgänge 4 und 5 wiederholen,
bis das richtige Spaltmaß vorhanden ist.
Beispiel zum Ermitteln der
Ausgleichscheiben:
In Vorgang 4 montiertes Scheibenpaket
besteht aus
Ausgleichscheibe 1 = 2,35 mm stark
Ausgleichscheibe 2 = 0,15 mm stark
Ausgleichscheibe 3 = 0,20 mm stark
In Vorgang 5 gemessenes Spaltmaß = 0,35 mm ist um 0,02 bis
0,07 mm größer als das vorgeschriebene. Das
Scheibenpaket muss also um soviel dünner werden. Zum
Beispiel ist die 0,20 mm starke Ausgleichscheibe gegen eine
0,15 mm starke auszutauschen, wodurch die Scheibenpaketstärke
um 0,05 mm kleiner wird.
Einzusetzendes Scheibenpaket aus
Ausgleichscheibe 1 = 2,35 mm stark
Ausgleichscheibe 2 = 0,15 mm stark
Ausgleichscheibe 3 = 0,15 mm stark
- Ritzellagerdeckel entfernen
und Dichtung auflegen, Abb.3.
Anschließend Deckel wieder ansetzen, Schraubengewinde mit
Dichtmasse streichen und Schrauben mit einem Drehmoment von
8,1 bis 10,9 Nm (0,83-1,1 kpm) fest eindrehen.
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Abb. 2
Spaltmaß messen (Dichtung nicht
montiert)

Abb. 3 A
= Dichtung
B = 2,35 mm starke Ausgleichscheibe
C = Ausgleichscheiben
entsprechender Stärke
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Gleitstein
einstellen
- Messuhr mit Messblock
zusammensetzen und auf Null stellen, Abb.4.
Messuhr 15-046 und Messblock 15-008 auf einer Planfläche,
z.B. einer geschliffenen Glasscheibe oder einer Anreißplatte
aufstellen. Sicherstellen, dass der Taststift der Messuhr die
Platte berührt, dann Messuhr auf Null stellen.
- Messblock auf Gleitstein
setzen und Zahnstange von Anschlag zu Anschlag fahren, bis die
höchste Stellung des Gleitsteins festgestellt wird. Messuhr
ablesen, Abb.5.
Der Messblock muss auf dem Gleitstein festgehalten werden.
Der Messuhr-Taststift muss die Anlagefläche des
Gleitsteindeckels berühren. Beim Schieben der Zahnstange von
Anschlag zu Anschlag (durch Drehen des Ritzels) den höchsten
Ausschlag des Messuhrzeigers aus der Nullstellung ablesen.
- Ausgleichscheibenpaket und
Dichtung zusammensetzen.
Die Dicke des Scheibenpakets einschl. Dichtung muss dem in
Vorgang 9 abgelesenen Wert um 0,05 mm bis 0,15 mm größer
sein. Beim Ermitteln der erforderlichen Scheibenpaketdicke
muss genauestens gemessen werden, da ein zu dickes oder zu
dünnes Scheibenpaket zu Schwergängigkeit bzw.
Schlaggeräuschen in der Lenkung führt.
- Druckfeder einsetzen,
Scheibenpaket, Dichtung und Gleitsteindeckel aufsetzen, Abb.6.
Dichtung muss an der Anlagefläche am Zahnstangengehäuse
anliegen. Schrauben mit Dichtmasse einsetzen und mit einem
Drehmoment von 8,3 bis 11 Nm (0,83-1,1 kpm) festziehen.
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Abb. 4
Nullstellung der Messuhr
A = Messuhr 15-046
B = Messblock 15-008

Abb. 5 Höchste
Stellung des Gleitsteins
ermitteln

Abb. 6 A
= Ausgleichscheiben
B = Dichtung
C = Druckfeder
D = Gleitstein
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- Das zum Drehen des Ritzels
erforderliche Drehmoment messen, Abb.7.
Drehmomentlehre 15-042 und Spezialnuss 13-004 verwenden. Das
vorgeschriebene Ritzeldrehmoment beträgt 1,1 bis 2,0 Nm (11,5
- 20,7 kpcm). Liegt das gemessene Drehmoment außerhalb dieses
Bereiches, so ist die Dicke des Ausgleichscheibenpakets, wie
oben beschrieben, nochmals zu prüfen bzw. das Lenkgetriebe
auf fehlerhafte Teile (wie feste Lager, Schmierstoffmangel
usw.) zu kontrollieren.
- Lenkgetriebe aus dem
Schraubstock ausspannen.
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Abb. 7
Ritzeldrehmoment messen
A = Drehmomentlehre 15-041
B = Spezialnuss 13-004
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13 116 8
LENKGETRIEBE ZERLEGEN UND ZUSAMMENBAUEN |
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ERFORDERLICHE
SPEZIALWERKZEUGE
Zapfenschlüssel,
Kugelköpfe - Lenkung .....
Hakenschlüssel, Kugelköpfe - Lenkung ......
Spezialnuss ............................................
Drehmomentlehre ................................... |
13-001-01
13-003-02
13-004
15-041 |
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Zerlegen
- Beide Faltbälge entfernen und
Lenkgetriebe-Öl ablassen.
Die werkseitig montierten Befestigungsdrähte dürfen nicht
wieder verwendet werden. Faltbälge stets mit neuen
Schraubschellen befestigen!
- Lenkgetriebe in einen
Schraubstock spannen.
- Sicherungsstift von
Kontermutter und Spurstangen - Kugelkopfgehäuse ausbohren,
Abb.8.
Sicherungsstifte zunächst ankörnen. Ø des zu
verwendenden Bohrers: 4 mm. Nicht zu tief bohren!
- Spurstangen,
Kugelkopfgehäuse, Kontermuttern, Kugelpfannen, Stützteller
und Druckfedern entfernen.
Kugelkopfgehäuse mit Zapfenschlüssel 13-001-01
festhalten. Kontermutter mit Hakenschlüssel 13-003-02 lösen,
Abb.9.
- Gleitsteindeckel,
Ausgleichscheibenpaket, Dichtung, Druckfeder und Gleitstein
entfernen.
- Ritzellagerdeckel,
Ausgleichscheibenpaket, Dichtung und unteres Ritzellager
entfernen.
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Abb.
8 Sicherungsstift - Spurstangen -
Kugelkopfgehäuse ausbohren

Abb. 9
Spurstange abbauen
A = Hakenschlüssel 13-003-02
B = Zapfenschlüssel 13-001-01
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- Ritzeldichtring herausheben,
Abb.10.
- Ritzel aus dem Gehäuse
entfernen.
Ritzelschaft vor Herausschieben des Ritzels von Schmutz und
Lackresten reinigen, damit der Schaft leicht durch das obere
Ritzellager herausgeführt werden kann.
- Zahnstange herausziehen.
- Oberes Ritzellager aus dem
Gehäuse entnehmen. Unterlegscheibe entfernen.
- Alle Teile reinigen und auf
Verschleiß oder Beschädigung überprüfen.
Führungsbuchse der Zahnstange (im anderen Ende des
Zahnstangengehäuses) ebenfalls auf Verschleiß oder
Beschädigung überprüfen. Buchse ggf. erneuern.
Die Führungsbuchse ist nicht herauszunehmen, sofern kein
Verschleiß oder Schaden festgestellt wird.
Zusammenbauen
- Unterlegscheibe und oberes
Ritzellager in das Ritzelgehäuse einsetzen, Abb.11.
- Zahnstange in das
Zahnstangengehäuse einführen.
- Ritzel in das Gehäuse
einführen.
Das Einführen des Ritzels darf nur bei Mittelstellung der
Zahnstange im Gehäuse erfolgen. Dabei muss die Abflachung des
Ritzelschafts nach einführen des Ritzels zur rechten
Fahrzeugseite zeigen, Abb.12. Dies gilt sowohl für
Linkslenker als auch Rechtslenker-Ausführungen.
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Abb.10
Herausheben des Dichtringes

Abb.11 Oberes
Ritzellager kompl.

Abb.12 Lage der
Schaftabflachung A bei
Mittelstellung der Zahnstange
(Rechtslenker gezeigt)
|
- Unteres Ritzellager einsetzen,
Ausgleichscheibenpaket und Dichtung aufsetzen und
anschließend Ritzellagerdeckel anschrauben, Abb.13.
Ritzellagervorspannung durch Verändern der
Scheibenpaketstärke einstellen. Einstellung und Zusammenbau,
siehe Position 13 113 3
"Ritzellagervorspannung einstellen".
- Gleitstein und Druckfeder
einsetzen, Ausgleichscheibenpaket einschl. Dichtung aufsetzen
und anschließend Gleitsteindeckel anschrauben, Abb.14.
Gleitstein durch Verändern der Gesamtstärke von
Scheibenpaket und Dichtung einstellen. Einstellung und
Zusammenbau, siehe Position 13 113 3
"Gleitstein einstellen".
- Druckfedern, Stützteller,
Kugelpfannen, Kontermuttern, Kugelkopfgehäuse und Spurstange
anbringen, Abb.15.
Kugelkopf, Kugelpfanne und Kugelkopfgehäuse vor dem
Zusammensetzen mit Hypoid-Öl der Viskositätsklasse SAE 90
schmieren.
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Abb.13 A
= Dichtung
B = 2,35 mm starke Ausgleichscheibe
C = Ausgleichscheiben ent-
sprechender Stärke

Abb.14 A
= Ausgleichscheiben
B = Dichtung
C = Druckfeder
D = Gleitstein

Abb.15 A
= Kugelkopfgehäuse
B = Nylon-Kugelpfanne
C = Stützteller
D = Druckfeder
E = Kontermutter
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- Kugelkopfvorspannung
einstellen und Kugelkopfgehäuse mit Kontermutter sichern.
Kugelkopfvorspannung nach Methode A oder B ermitteln und
einstellen:
Methode A
Zwei Muttern am Ende der Spurstange fest zusammenschrauben.
Spurstange mit Drehmomentlehre 15-041 und Spezialnuss drehen,
Abb.16.
Kugelkopfgehäuse mit Zapfenschlüssel 13-001-01 soweit
festziehen, bis Drehmomentlehre beim Drehen der Spurstange 7
NM (0,7 kpm) anzeigt. Anschließend Kugelkopfgehäuse mit
Kontermutter unter Verwendung des Hakenschlüssels 13-003-02
sichern und Kugelkopfvorspannung nochmals kontrollieren.
Methode B
Zugwaage 512 mittels eines Drahthakens an der Spurstange
anhängen. Haken muss 6 mm vom Außenende der Spurstange
angebracht werden, Abb.17.
Erforderlichen Kraftaufwand zum Schwenken der Spurstange aus
der Fluchtlinie mit Zahnstange messen. Kugelkopfgehäuse mit
Zapfenschlüssel 13-001-01 soweit festziehen, bis Zugwaage 5
anzeigt. Anschließend Kugelkopfgehäuse mit Kontermutter
unter Verwendung des Hakenschlüssels 13-003-02 sichern und
Kugelkopfvorspannung nochmals kontrollieren.
- Eine 4 mm Bohrung in der Mitte
der Trennfuge, Kontermutter - Kugelkopfgehäuse, anbringen.
Bohrtiefe: 9mm
Die Bohrung muss ca. 180° von dem im Kugelkopfgehäuse für
den Zapfenschlüssel vorhandenen Loch versetzt liegen.
Trotz eventueller Übereinstimmung der bestehenden
Bohrungshälften muss stets eine neue Bohrung erfolgen!
- Sicherungsstift an beiden
Kugelkopfgehäusen eintreiben und durch Verstemmen der
Stiftbohrung mit einem geeigneten Dorn sichern.
- Einen Faltbalg aufschieben und
mit Klemmschellen befestigen.
Vor dem Aufschieben der Faltbälge sind diese am KLEINEN
Durchmesser INNEN mit etwas Fett zu schmieren. Der kleine
Durchmesser des Faltbalges muss vor dem Aufsetzen der
Klemmschelle in der Spurstangennut richtig sitzen. Kleine
Klemmschellen erst nach Einbau der Lenkung und nach erfolgter
Spureinstellung festziehen.
Beim Festziehen der Klemmschellen darf der Faltbalg nicht
verwunden sein. Die Schraubenköpfe der Klemmschellen müssen
nach vorne zeigen.
- Lenkgetriebe mit 0,15 Liter
Hypoid-Öl der Viskositätsklasse SAE 90 füllen, Abb.18.
Zahnstange hin und herschieben, um das Einfüllen zu
erleichtern. Füllmenge unbedingt einhalten!
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Abb.16
Kugelkopfvorspannung mit
Drehmomentlehre
15-041 messen

Abb.17
Kugelkopfvorspannung mit
Zugwaage 512 messen

Abb.18
Einfüllen des Lenkgetriebe-Öls
|
- Zweiten Faltbalg aufschieben
und mit Klemmschellen befestigen, siehe Vorgang 21.
- Das zum Drehen des Ritzels
erforderliche Drehmoment messen, Abb.19.
Drehmomentlehre 15-041 und Spezialnuss 13-004 verwenden.
Das vorgeschriebene Ritzeldrehmoment beträgt 1,1 bis 2,0 Nm
(11,5 - 20,7 kpm). Liegt das gemessene Drehmoment außerhalb
dieses Bereiches, so ist die Dicke der Ausgleichscheibenpakete
zu prüfen bzw. das Lenkgetriebe auf fehlerhafte Teile zu
kontrollieren.
- Lenkgetriebe aus dem
Schraubstock ausspannen.
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Abb.19
Ritzeldrehmoment messen
A = Drehmomentlehre 15-041
B = Spezialnuss 13-004
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13 543
MANTELROHR - LENKUNG AUSWECHSELN |
|
KEIN
SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
|
|
Ausbauen
- Motorhaube öffnen,
Kotflügelschoner auflegen und Batterie abklemmen.
- Verbindungswelle von der
Lenkspindel trennen.
Klemmschrauben oben und unten entfernen. Verbindungswelle
weiter auf den Ritzelschaft leicht aufstoßen. Dadurch löst
sich das Kreuzgelenk von der Lenkspindel.
- Lenkrad abbauen.
Rückstellnocken des Blinkerschalters entfernen.
- Lenksäulenverkleidung
abbauen.
- Untere Abdeckung der
Instrumententafel abbauen.
- Mehrfunktionsschalter vom
Mantelrohr abschrauben, Abb.20.
- Kabelstrang vom
Lenk-Zünd-Startschloss abklemmen.
- Beide Befestigungsschrauben
der Lenksäule entfernen, Abb.21, und Lenksäule komplett
ausbauen. Gummitülle aus der Öffnung der Stirnwand
entnehmen.
- Lenk-Zünd-Startschloss vom
Mantelrohr abbauen.
Abreißschrauben mit einem schmalen Dorn lösen bzw.
Schraubenköpfe ausbohren und Schraubenschäfte mit einer
geeigneten Zange aus der Schlossschelle herausziehen.
- Sprengring, Anlaufscheibe und
Feder aus dem Mantelrohr unten entfernen.
- Lenkspindel und oberes Lager
aus dem Mantelrohr entnehmen.
Lenkspindel unten mit einem Kupfer- oder Lederhammer leicht
anstoßen, um das obere Lenkspindellager aus dem Mantelrohr zu
drücken.
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Abb.20
Befestigungsschrauben
Mehrfunktionsschalter

Abb.21
Befestigungsschrauben Lenksäule
|
- Unteres Lenkspindellager aus
dem Mantelrohr entnehmen.
Lager mit Lenkspindel heraustreiben.
Einbauen
- Lenkspindel in das Mantelrohr
einführen. Unteres Spindellager, Feder, Anlaufscheibe und
Sprengring anbringen, Abb.22.
Unteres Lager, mit kleinem Durchmesser zum Mantelrohr
gerichtet, auf die Lenkspindel schieben. Feder und
Anlaufscheibe ebenfalls aufschieben und Sprengring in die
Lenkspindelnut einrasten lassen. Anschließend Lenkspindel
soweit einschieben, bis das Leger am Anschlag anliegt.
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- Oberes Lenkspindellager in das
Mantelrohr einpressen.
- Lenk-Zünd-Startschloss am
Mantelrohr anbringen und neue Abreißschrauben bis zum
Abreißen der Köpfe festziehen.
- Rückstellnocken des
Blinkerschalters auf die Lenkspindel schieben und Lenkrad
anbauen.
Lenkspindel durch das Lenk-Zünd-Start-
Schloss im Mantelrohr verriegeln und Lenkrad in
Geradeausfahrtstellung befestigen.
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Abb.1 Lenksäule
komplett
A = Gummitülle
B = Mantelrohr
C = Rückstellring, Blinkerschalter
D = Oberes Lenkspindellager
E = Lenkspindel
F = Unteres Lenkspindellager
G = Anlaufscheibe
H = Druckfeder, Lager
J = Anlaufscheibe
K = Sprengring
|
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- Gummitülle zur Abdichtung des
Mantelrohrs in die Stirnwandöffnung einsetzen.
- Lenksäule in Einbaulage
bringen und beide Befestigungsschrauben festziehen.
- Kabelstrang am
Lenk-Zünd-Startschloss anschließen.
- Mehrfunktionsschalter am
Mantelrohr anschrauben.
- Untere Abdeckung der
Instrumententafel anbauen.
- Verbindungswelle an
Lenkspindel befestigen.
Bei Geradeausfahrtstellung der Lenkung sowie verriegelter
Lenkspindel die Verbindungswelle auf die Lenkspindelverzahnung
schieben. Obere Klemmschraube einsetzen und festziehen. Untere
Klemmschraube einsetzen, flexibles Segmentgelenk ausrichten
und Klemmschraube festziehen, Abb.23.
- Falls erforderlich,
Lenkradspeiche ausrichten.
Lenkradmutter unbedingt vor Einsetzen des Lenkrademblems
festziehen.
- Batterie anschließen,
Kotflügelschoner entfernen und Motorhaube schließen.
|

Abb.23
Verbindungswelle
|
TECHNISCHE DATEN
Lenkung ohne Lenkhilfe
Typ
Zahnstangenhub (Anschlag zu Anschlag)
Lenkradumdrehungen (Anschl. zu Anschl.)
Zähnezahl Ritzel (schräg verzahnt)
Schmierstoff Füllmenge
Schmierstoff
Lenkanschläge
Einstellung des Lenkgetriebes durch |
Zahnstangenlenkung
129 mm
3,36
5
0,15 Ltr.
Hochdruckgetriebe-Öl SAE 90
in Lenkung eingebaut
Ausgleichscheiben |
|
Ritzellagervorspannung
Ausgleichscheiben:
71EB-3K544-AA
71EB-3K544-BA
71EB-3K544-CA
71EB-3K544-DA (stets einzubauen) |
Stahl 0,127 mm
Stahl 0,178 mm
Stahl 0,254 mm
Stahl 2,286 mm |
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Gleitstein
Ausgleichscheiben:
3024E-3K544-J
3024E-3K544-K
3024E-3K544-L
3024E-3K544-M
3024E-3K544-N |
Stahl 0,051 mm
Stahl 0,127 mm
Stahl 0,254 mm
Stahl 0,381 mm
Stahl 0,508 mm |
|
Dichtungen:
Ritzellagerdeckel
Gleitsteindeckel |
3024E-3581-B
3024E-3581-C |
|
Anzugsdrehmomente:
Spurstangenhebel an Federbein
Lenkgetriebe an Querträger
Spurstangenendstück > Spurstangenhebel
Verbindungswelle an Ritzelschaft
Verbindungswelle an Lenkspindel
Lenkradmutter
Mantelrohr an Pedalträger |
41 ... 47 Nm (4,1 ... 4,7 kpm)
21 ... 25 Nm (2,1 ... 2,5 kpm)
25 ... 30 Nm (2,5 ... 3,0 kpm)
17 ... 21 Nm (1,7 ... 2,1 kpm)
23 ... 30 Nm (2,3 ... 3,0 kpm)
28 ... 35 Nm (2,8 ... 3,5 kpm)
17 ... 20 Nm (1,7 ... 2,1 kpm) |
|