LENKHILFE


13B Lenkhilfe

Inhalt

Arbeitspositionen

 

ALLGEMEINES

Im folgenden Text wird die neue Lenkhilfe mit axialem Steuerventil (mehrteiliges Steuergehäuse) beschrieben, Abb.1. Die Rollenpumpe mit integriertem - wie auch die Rollenpumpe mit getrennt am Stehblech montiertem Vorratsbehälter kommt je nach Modell zum Einsatz.

Das bisherige Lenkhilfssystem mit radialem Steuerventil (einteiliges Steuergehäuse) finden Sie im Granada Werkstatt-Handbuch.
 

 
Abb.1   Lenkhilfssystem bei 3,0 Ltr. V6-Motor (Rechtslenker dargestellt), sowie Ölpumpe mit
           integriertem Vorratsbehälter bei 2,0/2,3 Ltr- V6-Motoren
               A = Ölvorratsbehälter
                  B = Ölpumpe
                     C = Steuergehäuse
                        D = Zahnstangengehäuse

 

FUNKTIONSBESCHREIBUNG

Das Hydrauliköl wird von der Pumpe aus dem Vorratsbehälter gesaugt und unter Druck durch das Steuerventil gepumpt. Bei Bewegung des Lenkrades wird der Fluss des Hydrauliköls durch das Steuerventil zu einer Seite des Servokolbens (auf der Zahnstange) unterbrochen, der Druck wirkt aber auf der Gegenseite unterstützend zur Lenkkraft.

Das durch die Bewegung des Zahnstangenkolbens verdrängte Hydrauliköl fließt über das Steuerventil in den Vorratsbehälter zurück.

 

Axiales Steuerventil (Abb.2)

Das Hydrauliköl fließt durch die Einlassöffnung A zum Steuerventil. Bei Drehung des Lenkrades z.B. nach rechts, bewegt sich das Steuerventil (axial) nach oben, Ic. Dann fließt das Hydrauliköl nur noch aus der Öffnung C, an die linke Seite des Kolbens auf der Zahnstange und setzt diesen unter Druck. Das durch die Bewegung des Kolbens verdrängte Hydrauliköl fließt zur Öffnung D, durch Steuerventil, aus der Auslassöffnung B in den Vorratsbehälter zurück.

Wird das Lenkrad nach links bewegt, verläuft der Hydraulikölfluss entgegengesetzt, Ia. Dann fließt das Hydrauliköl nur noch aus der Öffnung D, am Steuerventil, an die rechte Seite des Kolbens.

Wenn die Ritzelwelle steht, d.h. das Lenkrad nicht bewegt wird, neutralisiert sich das Steuerventil, Ib. Dabei wirkt auf beiden Seiten des Zahnstangen-Kolbens der gleiche Druck.

 
Abb.2   Hydraulikölfluss durch Steuerventil und Zahnstangengehäuse
            I - Schematischer Schnitt des Steuerventils
               a = Zahnstangenbewegung von rechts nach links
                  b = Neutrale Stellung (keine Zahnstangenbewegung)
                     c = Zahnstangenbewegung von links nach rechts
                        A = Unter Druck stehendes Hydrauliköl von der Pumpe
                           B = Rücklauf in den Vorratsbehälter
                              C = Hydraulikölfluss zur linken Seite der Zahnstange
                                 D = Hydraulikölfluss zur rechten Seite der Zahnstange
            II - Schnitt Steuerventil/Zahnstangengehäuse
                  (Zahnstangenbewegung von links nach rechts)

 

PRÜFUNG UND EINSTELLUNG

Bei regelmäßigen Inspektionen sollten folgende Teile der Lenkhilfe auf Undichtigkeiten und Beschädigungen überprüft und, falls erforderlich, eingestellt werden.
  1. Hydraulikölstand im Vorratsbehälter prüfen.
     
    2,0/2,3 Ltr. V6-Motore
     
    Einfüllkappe des Behälters, Abb.3, entfernen, Messstab mit einem fusselfreien Tuch abwischen und Einfüllkappe wieder aufsetzen. Erneut Einfüllkappe entfernen und Ölstand mit dem Messstab überprüfen. Falls erforderlich, bis zur MAX-Markierung mit Hydrauliköl (Spezifikation siehe Technische Daten) nachfüllen.
     
    3,0 Ltr. V6-Motor
     
    Flügelschraube und Behälterdeckel abnehmen. Ölstand im Behälter überprüfen. Falls erforderlich, bis zur MAX-Markierung auffüllen. Behälterdeckel mit Flügelschraube montieren.
     
  2. Alle Schläuche und Zuleitungen der Lenkhilfe auf Undichtigkeiten überprüfen. Falls erforderlich, undichte Anschlüsse auf die vorgeschriebenen Anzugsdrehmomente (siehe Technische Daten) nachziehen.
     
  3. Spannung des Keilriemens der Pumpe Lenkhilfe prüfen bzw. Einstellung.
     
    Beachte: Keilriemen der Pumpe soweit spannen, dass das Gesamtspiel des Keilriemens in der Mitte der längsten Spannweite 13 mm beträgt.
     
    Befestigungsschrauben der Umlenkrolle (beim 3,0 Ltr. Motor) bzw. des Pumpenverstellsegments (bei den anderen Motoren) lösen und Keilriemen vorschriftsmäßig spannen, Befestigungsschrauben festziehen.
     
     
     

        Abb. 3   Pumpe mit integriertem Vorratsbehälter
                     und Messstab (2,0/2,3 Ltr. V6-Motor)
 
 
 
 
 
 

        Abb. 4   Auffüllen des Vorratsbehälters
                     (3,0 Ltr. V6-Motor)
 
 

        Abb. 5   Schrauben der Umlenkrolle anziehen
 

 

FEHLERSUCHTABELLE

 
A Geräusche
 
Zuerst sollte beachtet werden,
dass die Pumpe nicht vollkommen
geräuschlos arbeitet. Einige
Geräusche bemerkt man, wenn das
Fahrzeug mit laufendem Motor steht,
insbesondere wenn die Räder
blockiert sind. Die Geräusche der
Lenkhilfe können mit denen der
Lichtmaschine und der Wasser-
pumpe verwechselt werden. Die
Ursache kann dadurch festgestellt
werden, indem man den ent-
sprechenden Keilriemen entfernt.
 
 
Zu niedriger Hydraulikölstand
 
 
Hydraulikölstand bis zur MAX-
Markierung im Vorratsbehälter
auffüllen
 
Keilriemenspannung zu gering
 
 
Keilriemen vorschriftsmäßig spannen
bzw. bei Beschädigung auswechseln
 
Riemenscheibe der Pumpe lose
bzw. beschädigt
 
 
Riemenscheibe anziehen bzw.
erneuern
 
Verschmutzte Leitungen
 
 
Leitungen reinigen
 
Pumpengeräusche
 
 
Defektes Steuerventil, oder
verschlissene Einzelteile erneuern
 
B Ausfall der Lenkhilfe
 
 
Keilriemenspannung zu gering
 
 
Keilriemen vorschriftsmäßig spannen
bzw. bei Beschädigung auswechseln
 
Zuleitungen verstopft
 
 
Leitungen reinigen
 
Zu niedriger Hydraulikölstand
 
 
Hydraulikölstand bis zur MAX-
Markierung im Vorratsbehälter
auffüllen
 
Luft im hydraulischen System
 
 
Siehe unter Arbeitsposition 13 416 1
 
Zu niedriger Öldruck
 
 
Siehe unter Arbeitsposition 13 413 1
 
C Einseitiges Ziehen der
    Lenkung

 
 
Falscher Reifendruck
 
 
Reifendruck korrigieren sowie auf
ungleichmäßigen Reifenverschleiß
achten
 
Lenkung oder Vorderachsauf-
hängung beschädigt
 
 
Verschlissene oder beschädigte
Teile erneuern
 
Druckleitung beschädigt
 
 
Leitung erneuern
 
Falsche Einstellung des
Steuerventils
 
 
Siehe unter Arbeitsposition 13 116 8
 
D Schlechte Selbstzentrierung
 
 
Rücklaufleitung verstopft
 
 
Leitung reinigen
 
Steuerventil hängt
 
 
Siehe unter Arbeitsposition 13 116 8
 
Starres Verhalten der Zahnstange
 
 
Mögliche Ursache: Beschädigter
Servokolben bzw. Dichtringe, siehe
unter Arbeitsposition 13 116 8
 
E Undichtigkeiten
 
Ölaustritt am oberen Teil des
Steuergehäuses
 
 
Defekter O-Ring oder Dichtring im
Steuergehäusedeckel
 
Ölaustritt zwischen Steuer- und
Ritzelgehäuse
 
 
Defekten O-Ring oder Dichtung
erneuern
 
Öleintritt in das Ritzelgehäuse und
Faltenbälge (Zahnstange)
 
 
Defekte Dichtringe im Ritzelgehäuse,
defekte Zahnstangendichtringe oder
O-Ringe am inneren Zahnstangen-
gehäuse erneuern,
siehe Arbeitsposition 13 116 8
 

 

SPEZIALWERKZEUGE
 

Englische
Ausführung
Europäische
Ausführung
Deutsche
Ausführung
   Werkzeug-Bezeichnung

13-001-01
   Zapfenschlüssel, Spurstangen-Kugelkopf

13-001-02
   Hakenschlüssel, Spurstangen-Kugelkopf

13-006
   Abzieher-Spurstangenendstücke

13-007
   Drucktestgerät-Lenkhilfe

15-008
   Messblock

15-046
   Messuhr mit mm-Einteilung

 

Das Drucktestgerät für die Lenkhilfe in Abb.6 wird zur Einstellung des Steuerventils (Arbeitsposition 13 116 8) und für die Druckprüfung (Arbeitsposition 13 413 1) benötigt.
 
 
 

        Abb. 6   Anschluss des Drucktestgerätes
                    während der Druckprüfung
 

ARBEITSPOSITIONEN


13 116   LENKUNG AUS- UND EINBAUEN 

ERFORDERLICHE SPEZIALWERKZEUGE
 
Abzieher Spurstangenendstücke ..................  13-006

 
 

Ausbauen
  1. Motorhaube öffnen, Kotflügelschoner auflegen und Batterie abklemmen
     
  2. Fahrzeug vorne anheben und aufbocken. Motor-Spritzabdeckung, falls vorhanden, ausbauen.
     
  3. Druckleitung, A in Abb.7, und Rücklaufleitung am Steuergehäuse abschrauben und Hydrauliköl auslaufen lassen.
    Um Verschmutzung zu vermeiden, Leitungsenden und Bohrungen am Steuergehäuse mit Verschlussstopfen verschließen.
     
  4. Untere Klemmschrauben der Lenkzwischenwelle lösen, Abb.8.
     
  5. Splinte entfernen und Kronenmuttern der Spurstangenendstücke nur einige Gänge lösen. Spurstangenendstücke mit Spezialwerkzeug 13-006 aus den Spurstangenhebeln pressen und Kronenmuttern entfernen.
     
     
     
     
     
     
  6. Befestigungsschrauben (2) der Lenkung, Abb.9, entsplinten, Muttern entfernen und Lenkung komplett herausheben.
     
  7. Spurstangenendstücke und Kontermuttern abschrauben (Umdrehungen für den Wiedereinbau zählen).
     

Einbauen

  1. Kontermuttern und Spurstangenendstücke entsprechend den beim Ausbau gezählten Umdrehungen aufschrauben.
     

        Abb. 7   Lage der Zuleitungen am Steuergehäuse
                    A = Druckleitung von der Pumpe
                       B = Zuleitung zur rechten Seite der
                             Zahnstange
                          C = Zuleitung zur linken Seite der
                                 Zahnstange
                                 (Rücklaufleitung zum
                                  Vorratsbehälter nicht sichtbar)

 

        Abb. 8   Untere Klemmschraube der 
                    Lenkzwischenwelle
 

        Abb. 9   Befestigungsschrauben der Lenkung
 

  1. Lenkung komplett in Einbaulage bringen, dabei den Flansch der Lenkzwischenwelle über die Vielkeilverzahnung der Ritzelwelle schieben.
    Darauf achten, dass die Abflachung auf der Ritzelwelle parallel mit dem Schraubenloch der Klemmschraube liegt.
    Lenkung vorschriftsmäßig befestigen und mit neuen Splinten sichern.
     
  2. Lenkzwischenwelle spannungsfrei ausrichten und Klemmschraube von Hand beidrehen.
     
  3. Spurstangenendstücke in die Spurstangenhebel einsetzen. Kronenmuttern aufschrauben und befestigen und mit neuen Splinten sichern.
     
  4. Verschlussstopfen entfernen. Druck- und Rücklaufleitung am Steuergehäuse mit vorgeschriebenem Drehmoment anziehen.
     
  5. Motor-Spritzabdeckung, falls vorhanden, montieren.
     
  6. Fahrzeug anheben, Unterstellböcke entfernen und Fahrzeug ablassen. Klemmschraube der Lenkzwischenwelle vorschriftsmäßig anziehen.
     
  7. Batterie anschließen. Hydraulikölstand im Vorratsbehälter ggf. bis zur MAX-Markierung auffüllen, Abb.1.
     
     
     
  8. Lenkhilfssystem entlüften, siehe Arbeitsposition 13 416 1.
     
  9. Kotflügelschoner entfernen, Motorhaube schließen.
     
  10. Vorspur prüfen, anschließend Kontermuttern der Spurstangenendstücke befestigen. Spurstangenendstück dabei im mittleren Schwenkbereich halten. Stellung der Lenkradspeichen kontrollieren.
     
     
     

        Abb.10   Anschlussleitung am Steuergehäuse
                     A = Druckleitung von der Pumpe
                        B = Zuleitung zur rechten Seite der
                              Zahnstange
                           C = Zuleitung zur linken Seite der
                                 Zahnstange
                                 (Rücklaufleitung zum
                                 Vorratsbehälter nicht sichtbar)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

        Abb.11   Auffüllen der Vorratsbehälters
 


13 116 8   LENKGETRIEBE ZERLEGEN UND ZUSAMMENBAUEN

ERFORDERLICHE SPEZIALWERKZEUGE
 
Zapfenschlüssel Spurst.-Kugelkopfgehäuse 
Hakenschlüssel Spurst.-Kugelkopfgehäuse .
Drucktestgerät Lenkhilfe ..........................
Messblock ...............................................
 13-001-01
 13-001-02
 13-007
 15-008

 
 

Zerlegen
  1. Lenkung mit dem Befestigungsauge in einen Schraubstock spannen (Schutzbacken verwenden).
     
     
     
     
  2. Spurstangenendstücke und Kontermuttern abschrauben (Umdrehungen für den Wiederaufbau zählen), Abb.12.
     
     
     
  3. Beide Faltenbälge der Zahnstange abnehmen und Öl ablassen.
     
     
     
     
     
  4. Sicherungsstift aus dem linken und rechten Kugelkopfgehäuse mit einem 4 mm Bohrer ausbohren, darauf achten, dass keine Bohrspäne in das Zahnstangengehäuse gelangen.
     
     
     
  5. Spurstangen zerlegen, Abb.13. Mit Spezialwerkzeug 13-001-01 und 13-001-02 Kugelkopfgehäuse und Kontermuttern lösen.
     
     
     
  6. Leitungen am Steuergehäuse. Abb.14, und Zahnstangengehäuse lösen.
     

        Abb.12   Spurstangenendstück lösen
 

        Abb.13   Spurstange zerlegt
                     A = Kugelkopfgehäuse
                        B = Spurstange
                           C = Kugelpfanne
                              D = Beilagscheibe
                                 E = Druckfeder
                                    F = Kontermutter

 

        Abb.14   Lösen der Leitungen am Steuergehäuse
 

  1. Gleitsteindeckel, Dichtung, Ausgleichscheibenpaket, Druckfeder, Gleitstein und Dichtring entfernen, Abb.15.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  2. Deckel und Dichtung des Ritzellagers vom Ritzelgehäuse abschrauben, Abb.16A. Distanzring und Lagerlaufring entfernen.
     
  3. Kontermutter Ritzellager entsichern und lösen, Abb.16B, dabei Ritzelwelle festhalten. Ritzelwellen-Verzahnung vor Beschädigung schützen.
     
     
     
     
     
     
     
     
  4. Schrauben (3) vom Steuergehäusedeckel lösen. Deckel (mit montiertem O-Ring und Führungslager) sowie Druckfeder entfernen, Abb.17. Falls erforderlich, Führungslager auswechseln. Anschließend Steuergehäuse von der Ritzelwelle abziehen, Zuleitung entfernen.
     
  5. Unteres Lager von Ritzelwelle schrauben, dann Ritzelwelle aus dem Gehäuse ziehen.
     

        Abb.15   A = Gleitstein
                        B = Dichtring
                           C = Feder
                              D = Distanzscheiben
                                 E = Gleitsteindeckel
 

        Abb.16   A = Deckel des Ritzellagers
                        B = Kontermutter mit Sicherungsblech
 

        Abb.17   Entfernen des Steuergehäusedeckels
                     mit Führungslager und Druckfeder
 

  1. Lagerlaufring aus dem Ritzelgehäuse herausnehmen.
     
    Beachte: Das Ausbauen der Lagerlaufringe ist nur dann erforderlich, wenn das Leger erneuert werden muss.
     
  2. Sprengring (B, Abb.18), entfernen und Steuerventil C, vom Ritzel ziehen.
     
     
     
     
     
     
     
  3. Arretierschraube vom Stützgehäuse, Abb.19, entfernen. Das Ritzelgehäuse ist mit einem einsteckbaren Arretierstift versehen. Um dieses herauszunehmen, muss die Blindschraube entfernt und das Gehäuse dementsprechend gedreht werden. Bei Schwergängigkeit auf die entgegengesetzte Seite mit einem Gummihammer auf das Ritzelgehäuse leicht klopfen.
     
  4. Stütz- und Ritzelgehäuse mit einem Gummihammer vom Verbindungsrohr abklopfen. Die Überströmleitung wird dabei freigelegt.
     
  5. Beide Endgehäuse abnehmen.
     
  6. Zahnstange komplett mit Führungsbuchse aus dem Verbindungsrohr ziehen, Abb.20. Dabei wird die Zahnstange auch aus dem inneren Gehäuse gelöst. Zahnstangenführungsbuchse mit Dichtringen von der Zahnstange abziehen.
     
  7. Inneres Gehäuse aus dem Verbindungsrohr herausnehmen.
     
  8. Zahnstange und Ritzelzähne auf Beschädigungen und Lager auf Riefenbildung hin untersuchen und, falls erforderlich, erneuern.
     
    Beachte: Bei Beschädigungen am Steuerventil bzw. Steuergehäuse müssen diese komplett erneuert werden.
     

        Abb.18   A = Ritzelwelle
                        B = Sprengring
                           C = Steuerventil
 

        Abb.19   Arretierschraube am Stützgehäuse
 
 
 
 
 
 

        Abb.20   Abziehen der
                     Zahnstangenführungsbuchse
 

Zusammenbauen
 
Vor dem Zusammenbauen alle Teile gründlich reinigen, auf Beschädigungen überprüfen und mit Hydrauliköl benetzen, sowie neue Dichtungen verwenden.

 
  1. Zunächst Einzelteile in folgender Reihenfolge auf die Zahnstange vormontieren:
    Sprengring, Stahlring, Dichtring, Kunststoffring und zweiten Stahlring aufschieben, Abb.21.
    Um Beschädigungen der Dichtringe an der Zahnstange zu vermeiden, sind die Zahnstangenzähne mit Klebeband bzw. dünnem Papier zu umwickeln, Abb.22.
    Klebeband bzw. Papier wieder entfernen.
     
  2. Anschließend inneres Gehäuse auf die Zahnstange schieben.
     
  3. Die beiden neuen O-Ringe in das Ritzelgehäuse montieren.
     
  4. Stahlscheibe auf das innere Gehäuse schieben und Führungssprengring in die Nut einsetzen. Dann inneres Gehäuse mit Zahnstange in das Ritzelgehäuse einführen.
     
     
     
     
  5. Die vormontierten O-Ringe und Stahlringe (auf der Zahnstange) jetzt in das innere Gehäuse schieben, Abb.23, und mit neuem Sprengring sichern.
     
  6. Zuerst O-Ring, dann Nylonring auf die Kolbennut der Zahnstange aufziehen.
    Um eine Beschädigung während des Zusammenbauens zu vermeiden, müssen vorher beide Ringe mit Hydrauliköl benetzt werden.
     
  7. Verbindungsrohr über die Zahnstange schieben (dabei Kolbenring so weit wie erforderlich zusammendrücken) und bis zum Anschlag in das Ritzelgehäuse einführen. Anschließend Verbindungsrohr zur Arretierbohrung ausrichten und Arretierstift einsetzen. Blindschraube montieren.
     

        Abb.21   Montagefolge von Dicht- und
                     Sprengringen
                     A = Zahnstange
                        B = Zahnstangenführungslager
                           C = Inneres Gehäuse
 
 

        Abb.22   Dichtringe über die Zahnstange
                     schieben
 

        Abb.23   Dicht- und Stahlringe in das innere
                     Gehäuse einsetzen
 

  1. Nylonring und O-Ring auf die Zahnstangen-Führungsbüchse vorsichtig aufziehen. Anschließend Büchse in das Verbindungsrohr schieben und Arretierbohrungen zueinander ausrichten.
     
  2. Innere O-Ringe der Zahnstangen-Führungsbüchse montieren (zuerst O-Ring, dann Kunststoffring).
     
  3. Große Stahlscheibe einsetzen und beide O-Ringe mit Hydrauliköl benetzt, in das Stützgehäuse montieren, Abb.24.
     
  4. Dichtungen von der Überstromleitung in beide Gehäuseteile einführen und Überströmleitung in das Ritzelgehäuse schieben.
     
  5. Stützgehäuse montieren und dabei gleichzeitig Überströmleitung einführen. Darauf achten, dass die Arretierbohrungen sich decken.
     
  6. Arretierschraube, Abb.25, mit neuer Aluminium-Scheibe festziehen.
     
     
     
     
     
  7. Steuerventil auf die Ritzelwelle schieben und mit Sprengring sichern, Abb.26.
     
    Beachte: Der Sprengring, B, muss in der unteren Nut des Steuerventils, C, sitzen.
     
  8. Ritzelwelle in das Gehäuse schieben, und zwar so, dass die Abflachung auf der Ritzelwelle nach rechts zeigt, da sonst die Ausrichtung des Lenkrades beeinträchtigt wird.
     
    Beachte: Vor Einbau der Ritzelwelle, Zahnstange ausmitteln!
     

        Abb.24   O-Ringe und Stahlscheibe vom
                     Stützgehäuse
 
 
 
 
 

        Abb.25   Arretierschraube am Stützgehäuse
 

        Abb.26   Steuerventil zerlegt
                     A = Ritzelwelle
                        B = Sprengring
                           C = Steuerventil
 

  1. Vorläufiges Einstellen des Steuerventils
     
    Ritzellager auf die Ritzelwelle schrauben, Abb.27. Bei hochgezogener Ritzelwelle, Ritzellager so einstellen, dass der Abstand, A, Abb.28, 41 bis 42 mm beträgt. Dies bringt das Steuerventil in eine verhältnismäßig neutrale Position.
    Vorübergehend Sicherungszahnscheibe und Kontermutter montieren, aber noch nicht sichern.
     
     
     
     
     
     
     
  2. Ritzellagervorspannung einstellen
     
    Lagerlaufring und Distanzring einführen. Deckel am Ritzelgehäuse vorschriftsmäßig anziehen. Mit einer Fühlerlehre den Abstand zwischen Deckel und Gehäuse in der Mitte zwischen beiden Halteschrauben ermitteln.
     

        Abb.27   Einbau des Ritzellagers
 

        Abb.28   Einstellen des Ritzellagers
                     Abstand A = 41 bis 42 mm
 

  1. Ritzellagerdeckel wieder entfernen und den vorher ermittelten Messwert mit entsprechender Dichtung ausgleichen (Dichtungsauswahl siehe Ersatzteilkatalog).
    Deckel vorschriftsmäßig montieren.
    Abstand A, Abb.28, nochmals überprüfen und, falls erforderlich, korrigieren.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  2. O-Ring, Steuergehäuse, Druckfeder und Steuergehäusedeckel (mit montiertem O-Ring und Führungslager) einsetzen, Abb.30. Schrauben (3) lose ansetzen.
     
  3. Leitungen vom Steuergehäuse/Zahnstangengehäuse vorschriftsmäßig anschließen.
    Schrauben (3) vom Steuergehäusedeckel nun mit vorgeschriebenen Drehmoment festziehen.
     
     
     
     

Gleitstein einstellen

  1. Messuhr 15-046 mit Messblock 15-008 auf einer Planfläche oder einer Anreißplatte aufstellen. Sicherstellen, dass der Taststift der Messuhr die Platte berührt, dann Messuhr auf Null stellen.
     
  2. Gleitstein einsetzen und ganz herunterdrücken. Messblock auf den Gleitstein setzen und Ritzelwelle von Anschlag zu Anschlag drehen, bis der größte Ausschlag des Messuhrzeigers aus der Nullstellung festgestellt wird. Messuhr ablesen, Abb.31, und diesen Wert notieren.
     
    Ausgleichscheibenpaket dem Messwert entsprechend zusammensetzen. Die Dicke des Scheibenpaketes muss den ermittelten Wert um 0,025 ... 0,125 mm überschreiten. Beim Ermitteln der erforderlichen Scheibenpaketdicke muss genauestens gemessen werden, da ein zu dickes oder zu dünnes Scheibenpaket zu Schwergängigkeit bzw. Lagergeräuschen in der Lenkung Führt.
    Druckfeder, O-Ring, Scheibenpaket und Gleitsteindeckel vorschriftsmäßig montieren, Abb.32.
     
     
     
     
     
     
  3. Spurstangen mit den in Abb.33 gezeigten Einzelteilen montieren. Spurstangenkugelkopf, Kugelpfanne und Kugelkopfgehäuse müssen vor dem Zusammensetzen mit dem vorgeschriebenen Schmiermittel eingefettet werden (siehe Technische Daten).
     

        Abb.29   Einzelteile des Ritzellagers
                     A = Ritzelwelle
                        B = Ritzellager
                           C = Lagerring
                              D = Distanzring
                                 E = Sicherungszahnscheibe
                                    F = Kontermutter
                                       G = Ritzeldeckel
 

        Abb.30   Steuergehäuse, Druckfeder und
                     Steuergehäusedeckel (mit montiertem
                     O-Ring und Führungslager) einbauen.
 

        Abb.31   Gleitsteineinstellung
 
 
 

        Abb.32   Einzelteile des Gleitsteins
                     A = Gleitstein
                        B = O-Ring
                           C = Druckfeder
                              D = Distanzscheiben
                                 E = Gleitsteindeckel
 

        Abb.33   Montagefolge der Spurstange
                     A = Kugelkopfgehäuse
                        B = Spurstange
                           C = Kugelpfanne
                              D = Scheibe
                                 E = Feder
                                    F = Kontermutter
 

  1. Kugelkopfgehäuse mit Kontermutter verschrauben. Kugelkopfvorspannung wie folgt einstellen:
    Zwei Muttern am Ende der Spurstange fest zusammenschrauben. Kugelkopfgehäuse mit Zapfenschlüssel 13-001-01 so weit vorspannen, bis der vorgeschriebene Einstellwert (7 Nm bzw. 0,7 kpm) am Drehmomentschlüssel erreicht wird. Anschließend Kugelkopfgehäuse mit Kontermutter unter Verwendung des Hakenschlüssels 13-001-02 kontern. Danach Kugelkopfvorspannung nochmals überprüfen.
     
  2. Eine 4 mm Bohrung in der Mitte der Trennfuge, Kontermutter-Kugelkopfgehäuse anbringen. Darauf achten, dass keine Bohrspäne in das Zahnstangengehäuse gelangen.
     
    Bohrtiefe: 9 mm
     
    Auch bei Übereinstimmung einer vorhandenen Bohrung muss eine neue Bohrung erfolgen!
     
  3. Sicherungsstift an beiden Kugelkopfgehäusen eintreiben und durch Verstemmen der Stiftbohrung mit einem geeigneten Dorn sichern.
     
  4. Einen Faltbalg aufschieben und mit neuen Klemmschellen befestigen. Darauf achten, dass sich das äußere Ende des Faltbalgs in der dafür vorgesehenen Spurstangennut befindet. Nut vor dem Montieren des Faltbalgs mit etwas Fett schmieren.
    Kleine Klemmschellen erst nach Einbau der Lenkung und nach erfolgter Spureinstellung festziehen.
    Beim Festziehen der Klemmschellen Faltbälge nicht verdrehen. Die Schraubenköpfe müssen nach vorne zeigen.
     
  5. Lenkgetriebe mit vorgeschriebenem Öl füllen (Spezifikation siehe Technische Daten).
    Dabei Zahnstange hin und her schieben, um das Einfüllen zu erleichtern. Vorgeschriebene Einfüllmenge unbedingt einhalten!
     
  6. Zweiten Faltbalg aufschieben und mit Klemmschellen befestigen. Siehe Arbeitsvorgang 46.
     
  7. Kontermuttern und Spurstangenendstücke entsprechend den beim Ausbau gezählten Umdrehungen aufschrauben.
     
  8. Lenkgetriebe aus dem Schraubstock ausspannen und wie unter Arbeitsposition 13 116 Arbeitsvorgang 9 bis 18 beschrieben einbauen.
     

        Abb.34   Kugelkopfvorspannung einstellen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

        Abb.35   Bohrung für den Sicherungsstift bohren
 

  1. Endgültige Vorabeinstellung des Steuerventils
     
    Nach Vorabeinstellung des Steuerventils in Arbeitsvorgang 35, erfolgt nun die endgültige Einstellung nach Einbau der Lenkung wie folgt:
     
    a)
     
    Drucktestgerät, siehe Abb.36, wie in Arbeitsvorgang 13 413 1 beschrieben, anschließen.
    Vorratsbehälter mit Hydrauliköl auffüllen und Lenkhilfssystem wie in Arbeitsvorgang 13 416 1 beschrieben, entlüften.
     
    b)
     
    Motor laufen lassen, bis das Hydrauliköl normale Betriebstemperatur erreicht hat.
     
    c)
     
    Bei laufendem Motor Lenkrad langsam von Anschlag zu Anschlag drehen.
    Bei Lenkradanschlag die Lenkradmutter mit 3,8 Nm (38 kpcm) des Drehmomentschlüssels belasten, Abb.37. Den dann auf dem Drucktestgerät angezeigten Wert ablesen und notieren.
     
    d)
     
    Diese Prüfung bei jedem Anschlag zwei bis dreimal wiederholen. Dabei muss ein Öldruck bis zu 11,2 bar (11,2 kp/cm
    2) erreicht werden.
     
    e)
     
    Eine korrekte Einstellung ist gegeben, wenn der Druckunterschied zwischen jedem Anschlag nicht über 0,85 bar (0,85 kp/cm
    2) liegt. Die Einstellung wird bewirkt durch den inneren Leerlauf des Ritzellagers, das auf die Ritzelwelle geschraubt ist.
    Die Sicherungs-Zahnscheibe, die das Ritzellager sichert, ist nach innen mit einer Nase versehen, Abb.38. Wenn man die Sicherungs-Zahnscheibe herumdreht, kann die Einstellung um 5° verändert werden, dadurch wird ein Differenzdruck von 1,7 bar (1,7 kp/cm
    2) bewirkt.
     
    f)
     
    Nach der Druck-Einstellung, Ritzellager sichern, Kontermutter vorschriftsmäßig aufschrauben und sichern.
     
     
     

        Abb.36   Druckprüfung - Steuerventil
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

        Abb.37   Lenkspindel mit 3,8 Nm (38 kpcm)
                     mittels einem Drehmomentschlüssel
                     auf Anschlag halten
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

        Abb.38   Sicherungs-Zahnscheibe Ritzellager
 


13 264   SPURSTANGE AUS- UND EINBAUEN

ERFORDERLICHE SPEZIALWERKZEUGE
 
Zapfenschlüssel Spurst.-Kugelkopfgehäuse.
Hakenschlüssel Spurst.-Kugelkopfgehäuse .
Abzieher Spurstangenendstücke ...............
13-001-01
13-001-02
13-006

 
 

Ausbauen
  1. Lenkung wie unter Arbeitsposition 13 116 beschrieben, ausbauen.
     
  2. Lenkung mit dem Befestigungsauge in einen Schraubstock spannen (Schutzbacken verwenden).
     
  3. Spurstangenendstücke und Kontermuttern abschrauben (Umdrehungen für den Wiedereinbau zählen), Abb.40.
     
  4. Beide Faltenbälge der Zahnstange abnehmen und Öl ablassen.
     
  5. Sicherungsstift aus dem linken und rechten Kugelkopfgehäuse mit einem 4 mm Bohrer ausbohren, darauf achten, dass keine Bohrspäne in das Zahnstangengehäuse gelangen.
     
  6. Spurstangen zerlegen, Abb.41. Mit Spezialwerkzeug 13-001-01 und 13-001-02 Kugelkopfgehäuse und Kontermuttern lösen.
     

        Abb.39   Befestigungsschrauben der Lenkung
 

        Abb.40   Spurstangenendstück entfernen
 

Einbauen
  1. Spurstangen mit den in Abb.41 gezeigten Einzelteilen montieren. Spurstangenkugelkopf, Kugelpfanne und Kugelkopfgehäuse müssen vor dem Zusammensetzen mit dem vorgeschriebenen Schmiermittel eingefettet werden (siehe Technische Daten).
     
  2. Kugelkopfgehäuse mit Kontermutter verschrauben.
     
     
     
     
     

Kugelkopfvorspannung wie folgt einstellen:
 
Zwei Muttern am Ende der Spurstange fest zusammenschrauben. Kugelkopfgehäuse mit Zapfenschlüssel 13-001-01 so weit vorspannen, bis der vorgeschriebene Einstellwert 7 Nm (0,7 kpm) am Drehmomentschlüssel erreicht wird. Anschließend Kugelkopfgehäuse mit Kontermutter unter Verwendung des Hakenschlüssels 13-001-02 kontern. Danach Kugelkopfvorspannung nochmals prüfen.
 

        Abb.41   Montagefolge der Spurstange
                     A = Kugelkopfgehäuse
                        B = Spurstange
                           C = Kugelpfanne
                              D = Scheibe
                                 E = Feder
                                    F = Kontermutter
 

        Abb.42   Kugelkopfvorspannung einstellen
 

  1. Eine 4 mm Bohrung in der Mitte der Trennfuge, Kontermutter-Kugelkopfgehäuse anbringen. Darauf achten, dass keine Bohrspäne in das Zahnstangengehäuse gelangen.
     
    Bohrtiefe: 9 mm
     
    Auch bei einer Übereinstimmung dar vorhandenen Bohrung muss ein neues Loch gebohrt werden!
     
  2. Sicherungsstift an beiden Kugelkopfgehäusen eintreiben und durch Verstemmen der Stiftbohrung mit einem geeigneten Dorn sichern.
     
  3. Einen Faltbalg aufschieben und mit neuen Klemmschellen befestigen. Darauf achten, dass sich das äußere Ende des Faltbalgs in der dafür vorgesehenen Spurstangennut befindet.
    Nut vor dem Montieren des Faltbalgs mit etwas Fett schmieren.
    Kleine Klemmschellen erst nach Einbau der Lenkung und nach erfolgter Spureinstellung festziehen.
    Beim Festziehen der Klemmschellen, Faltbälge nicht verdrehen. Die Schraubenköpfe der Klemmschellen müssen nach vorne zeigen.
     
  4. Lenkgetriebe mit vorgeschriebenem Öl füllen (Spezifikation siehe Technische Daten).
    Dabei Zahnstange hin und herschieben, um das Einfüllen zu erleichtern. Vorgeschriebene Einfüllmenge unbedingt einhalten!
     
  5. Zweiten Faltbalg aufschieben und mit neuen Klemmschellen befestigen. Siehe Arbeitsvorgang 11.
     
  6. Kontermuttern und Spurstangenendstücke entsprechend den beim Ausbau gezählten Umdrehungen aufschrauben.
     
  7. Lenkgetriebe aus dem Schraubstock ausspannen und wie unter Arbeitsposition 13 116, Arbeitsvorgang 9 bis 18 beschrieben, einbauen.
     
     
     

        Abb.43   Bohrung für den Sicherungsstift bohren
 


13 411   LENKHILFE PRÜFEN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 
  1. Motorhaube öffnen und Kotflügelschoner auflegen.
     
  2. Keilriemenspannung der Pumpe Lenkhilfe prüfen, falls erforderlich, spannen.
     
    Beachte: Keilriemen soweit spannen, dass das Gesamtspiel des Keilriemens in der Mitte der längsten Spannweite 13 mm beträgt.
     
     
     
     
  3. Reifendruck prüfen und, falls erforderlich, korrigieren.
     
  4. Hydraulikölstand im Vorratsbehälter prüfen und, falls erforderlich, bis zur MAX-Markierung auffüllen.
     
  5. Motor laufen lassen, bis normale Betriebstemperatur erreicht ist.
     
  6. Leerlauf prüfen, falls erforderlich, korrigieren, siehe Technische Daten Gruppe 23.
     
  7. Zum Prüfen der Hydrauliköltemperatur, Motor mit ca. 1500/min laufen lassen.
    Um das Ansteigen der Temperatur auf etwa 70°C zu beschleunigen, Lenkrad fünfmal (höchstens) langsam von Anschlag zu Anschlag drehen. Das Lenkrad nicht länger als 30 Sekunden am Anschlag halten, da sonst die Pumpe beschädigt werden kann.
    Die Hydrauliköltemperatur wird geprüft, indem man ein Thermometer in den Vorratsbehälter hält.
     
     
     

        Abb.44   Keilriemen spannen
 

        Abb.45   Lenkunterstützung mittels Dreh-
                     momentschlüssel überprüfen
 


13 413 1   ÖLDRUCK LENKHILFE PRÜFEN

ERFORDERLICHE SPEZIALWERKZEUGE
 
Drucktestgerät Lenkhilfe .......................... 13-007

 
 

  1. Motorhaube öffnen und Kotflügelschoner auflegen.
     
  2. Fahrzeug vorne anheben und aufbocken.
     
  3. Motor-Spritzabdeckung, falls vorhanden, ausbauen.
     
  4. Druckleitung von der Pumpe abschrauben.
     
     
     
     
     
  5. Drucktestgerät 13-007, wie in Abb.47 gezeigt, anschließen.
    Dazu den flexiblen Schlauch des Drucktestgeräts an die vorher abgeklemmte Druckleitung und das andere Ende des Drucktestgeräts an die Pumpe anschließen.
    Ventil am Drucktestgerät gegen den Uhrzeigersinn öffnen.
     
  6. Vorratsbehälter auffüllen und Lenkhilfe entlüften, siehe Arbeitsposition 13 416 1.
     
  7. Motor mit ca. 1500/min laufen lassen und Lenkrad fünfmal (höchstens) langsam von Anschlag zu Anschlag drehen, damit die Hydrauliköltemperatur schneller auf etwa 70°C erhöht wird.
    Das Lenkrad nicht länger als 30 Sekunden am Anschlag halten, da sonst die Pumpe beschädigt werden kann.
     
  8. Bei einer Motordrehzahl von etwa 1500/min Lenkrad kurz am Anschlag halten und Wert am Drucktestgerät ablesen (Maximaler Arbeitsdruck 52 bar bzw. 52 kp/cm2). Zeigt das Druckgerät einen Wert unter 52 bar (52 kp/cm2) an, so ist ein Defekt im Lenkhilfesystem.
    Im folgenden Punkt 9 ist festzustellen, ob ein Defekt an der Pumpe oder im übrigen hydraulischen System vorliegt.
     
  9. Bei einer Motordrehzahl von etwa 1500/min Ventil am Drucktestgerät langsam schließen.
    Wert ablesen und notieren.
    Bei einem Druck unter 52 bar (52 kp/cm
    2) ist die Pumpe fehlerhaft. Ist der Druck höher, so liegt ein Defekt im Steuerventil, an den Dichtringen im Zahnstangenkolben oder an den Zahnstangendichtungen vor.
    Während dieser Prüfung die Pumpe bei geschlossenem Ventil nicht länger als notwendig arbeiten lassen, da sonst die Pumpe infolge Überhitzung beschädigt wird.
     
  10. Drucktestgerät abklemmen und Druckleitung wieder vorschriftsmäßig anschließen, Abb.48.
     

        Abb.46   Druckleitung von der Pumpe
                     abschrauben

 

        Abb.47   Anschluss des Drucktestgeräts
                     während der Druckprüfung
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

        Abb.48   Druckleitung an die Pumpe anschließen
 

  1. Vorratsbehälter auffüllen und Lenkhilfe entlüften, siehe Arbeitsposition 13 416 1.
     
  2. Motor-Spritzabdeckung, falls vorhanden, montieren.
     
  3. Fahrzeug anheben, Unterstellböcke entfernen und Fahrzeug ablassen.
     
  4. Kotflügelschoner entfernen, Motorhaube schließen.

 
 
 

        Abb.49   Auffüllen des Vorratsbehälters
 


13 416 1   LENKHILFE ENTLÜFTEN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 
  1. Motorhaube öffnen und Kotflügelschoner auflegen.
     
  2. Vorratsbehälter mit Hydrauliköl (Spezifikation siehe Technische Daten) auffüllen.
     
  3. Lenkhilfe wie folgt entlüften:
    Hydrauliköl nach dem Einfüllen ca. 2 Minuten setzen lassen. Motor starten und mit etwa 1500/min laufen lassen, dabei muss laufend Hydrauliköl nachgefüllt werden, wenn der Entlüftungsvorgang nicht endlos werden soll. Lenkrad langsam von Anschlag zu Anschlag drehen, damit die noch in der Leitung vorhandene Luft durch den Vorratsbehälter entweichen kann. Ölspiegel beobachten und sofort Hydrauliköl nachfüllen, bis der Ölspiegel konstant an der oberen Marke bleibt und beim Drehen des Lenkrades keine Luftblasen im Vorratsbehälter mehr aufsteigen.
     
  4. Lenkhilfe auf Undichtigkeiten überprüfen. Leitungsanschlüsse, Faltenbälge an der Lenkungszahnstange, Steuergehäuse und Pumpe.
     
  5. Kotflügelschoner entfernen, Motorhaube schließen.
     
     
     

 


13 424   KEILRIEMEN ÖLPUMPE LENKHILFE AUSWECHSELN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 
  1. Motorhaube öffnen und Kotflügelschoner auflegen.
     
  2. Keilriemen ausbauen.
     
    a)
     
    2,0 und 2,3 Ltr.-Motor:
    Befestigungsschrauben der Pumpe und des Verstellsegments lösen, Pumpe zum Motor hin drücken und Keilriemen entfernen.
     
    b)
     
    3,0 Ltr.-Motor:
    Befestigungsschrauben der Umlenkrolle lösen, Abb.50, Umlenkrolle nach unten drücken und Keilriemen abnehmen.
     

Einbauen

  1. Keilriemen einbauen und spannen.
     
    Beachte: Keilriemen der Pumpe soweit spannen, dass das Gesamtspiel des Keilriemens in der Mitte der längsten Spannweite, 13 mm beträgt.
     
  2. Kotflügelschoner entfernen, Motorhaube schließen.
     
     
     

        Abb.50   Schrauben der Umlenkrolle (Pfeile)
 

 
 
 
 
 
 

        Abb.51   Keilriemen spannen
 


13 434   ÖLPUMPE LENKHILFE AUS- UND EINBAUEN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 
Ausbauen
  1. Motorhaube öffnen, Kotflügelschoner auflegen und Batterie abklemmen.
     
    3,0 Ltr.-Motor:
     
  2. Fahrzeug vorne anheben und aufbocken.
     
  3. Motor-Spritzabdeckung ausbauen.
     
  4. Keilriemen ausbauen.
    Schrauben der Umlenkrolle lösen, Umlenkrolle nach unten drücken und Keilriemen abnehmen.
     
    2,0 und 2,3 Ltr.-Motor:
     
  5. Keilriemen ausbauen.
    Befestigungsschrauben der Pumpe und Verstellsegment lösen, Pumpe nach unten drücken und Keilriemen abnehmen.
     
  6. Druckleitungen abschrauben und Hydrauliköl auslaufen lassen.
     
  7. Pumpe aus der Halterung nehmen und Riemenscheibe von der Pumpe lösen.
     
     
     

Einbauen

  1. Riemenscheibe an Pumpe montieren und mit Schrauben (4) sowie Scheiben sichern, Abb.52.
     

        Abb.52   Riemenscheibe an Pumpe montieren
 

  1. Pumpe an Halterung anbauen.
     
  2. Hydraulikleitungen wieder anschließen und vorschriftsmäßig anziehen.
     
  3. Keilriemen einbauen und spannen.
     
    Beachte: Keilriemen der Pumpe soweit spannen, dass das Gesamtspiel des Keilriemens in der Mitte der längsten Spannweite, 13 mm beträgt. Befestigungsschrauben festziehen.
     
  4. Fahrzeug anheben, Unterstellböcke entfernen und Fahrzeug ablassen (nur bei 3,0 Ltr.-Motor).
     
  5. Vorratsbehälter bis zur MAX-Markierung auffüllen und Batterie anschließen.
     
  6. Lenkhilfe entlüften (siehe Arbeitsposition 13 416 1).
     
  7. Kotflügelschoner entfernen und Motorhaube schließen.
     
     
     

        Abb.53   Pumpen- und Umlenkrollenbefestigung
 
 
 

        Abb.54   Schrauben der Umlenkrolle (Pfeile)
                     beim 3,0 Ltr. V6-Motor
 


13 434 6   DICHTRINGE, ÖLPUMPE LENKHILFE AUSWECHSELN (Ölpumpe ausgebaut)

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 
Pumpe zerlegen:
  1. Pumpe gründlich reinigen, darauf achten, dass kein Schmutz in die Einlass- sowie Auslassöffnungen gelangt.
     
  2. Befestigungsschraube der Keilriemen-Nabe lösen und diese mit einem handelsüblichen Zweiklauenabzieher abziehen. Keil entfernen.
     
  3. Anschlussstück-Pumpenauslass, Abb.56, und Gehäusemantel mit Hilfe eines Dornes lösen. Darauf achten, dass der Gehäusemantel dabei nicht verkantet wird.
     
  4. Sprengring C, Abb.57, abnehmen und Pumpeneinheit B aus dem Pumpengehäuse A nehmen.
     
    Beachte: Lage der Pumpe zum Pumpengehäuse für den Zusammenbau kennzeichnen.
     
  5. Sprengring an der Vorderseite des Pumpengehäuses entfernen. Mit einem Dorn Lager und Dichtring vom hinteren Ende der Pumpe aus, heraustreiben.
     

Pumpe zusammenbauen

  1. Sitz des Dichtringes im Pumpengehäuse gründlich reinigen.
     
    Beim Zusammenbauen neue Dichtungen verwenden.
     
  2. Außenrand des neuen Dichtringes mit Dichtungsmasse bestreichen und mit der Dichtlippe zum Gehäuseinneren zeigend einpressen.
     
  3. Lager und Sprengring in das Pumpengehäuse montieren.
     
  4. O-Ringe fetten.
     

        Abb.55   Pumpe mit integriertem
                     Vorratsbehälter

 

 
 

        Abb.56   Lösen des Anschlussstückes
                     Pumpenauslass
 
 

        Abb.57   Ausbauen der Pumpeneinheit
                     A = Pumpengehäuse
                        B = Pumpeneinheit
                           C = Sprengring
 

  1. Pumpe in das Gehäuse einsetzen, darauf achten, dass sich die wie in Arbeitsvorgang 4 vorgenommenen Markierungen decken und mit Sprengring sichern.
     
    Beachte: Die Pumpenwelle mit Klebeband umwickeln, damit die Keilnut die Dichtlippe nicht beschädigt.
     
  2. Gehäusemantel, neue O-Ringe und Anschlussstück vorschriftsmäßig montieren.
    Gehäusemantel mit einem Gummihammer vorsichtig aufklopfen.
     
  3. Keilriemen-Nabe und Keil wieder einsetzen. Befestigungsschraube der Nabe vorschriftsmäßig anziehen.
     
     
     

 


13 438   ÖLVORRATSBEHÄLTER LENKHILFE AUS- UND EINBAUEN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 
Ausbauen
  1. Motorhaube öffnen und Kotflügelschoner auflegen.
     
  2. Flügelmutter und Scheibe des Deckels entfernen, Deckel mit Dichtring abnehmen.
     
  3. Zu- und Rücklaufleitung vom Vorratsbehälter abschrauben und Hydrauliköl auslaufen lassen.
     
  4. Die beiden Muttern des vorderen Haltebleches entfernen, Abb.58, und Vorratsbehälter abnehmen, Abb.59.
     

Einbauen

  1. Vorratsbehälter am vorderen Halteblech in Einbaulage bringen und mit zwei Muttern vorschriftsmäßig befestigen.
     
  2. Zu- und Rücklaufleitung an Vorratsbehälter vorschriftsmäßig montieren.
     
  3. Vorratsbehälter mit Hydrauliköl auffüllen, Spezifikation siehe Technische Daten.
     
  4. Deckel aufsetzen und mit Scheibe und Flügelmutter sichern.
     
  5. Lenkhilfe entlüften, siehe Arbeitsposition 13 416 1.
     
  6. Kotflügelschoner abnehmen und Motorhaube schließen.
     

        Abb.58   Vorratsbehälter an der linken
                     Spritzwand

 

 
 
 
 
 
 

        Abb.59   Vorratsbehälter
 


13 442   SCHLÄUCHE LENKHILFE AUSWECHSELN

KEIN SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
 
 
 
Ausbauen
  1. Motorhaube öffnen und Kotflügelschoner auflegen.
     
  2. Fahrzeug vorne anheben und aufbocken.
     
  3. Jede Leitung abwechselnd an beiden Enden lösen. Hydrauliköl aus Leitungen und System ablassen.
     
     
     

Einbauen

  1. Neue Leitungen in Einbaulage bringen und vorschriftsmäßig befestigen. Darauf achten, dass die Leitungsanschlüsse nicht beschädigt werden.
     
  2. Halteklammern der Leitungen und Plastikbänder erneuern.
     
  3. Vorratsbehälter mit Hydrauliköl auffüllen, Spezifikation siehe Technische Daten.
     
  4. Lenkhilfe entlüften, siehe Arbeitsposition 13 416 1.
     
  5. Fahrzeug anheben, Unterstellböcke entfernen und Fahrzeug ablassen.
     
  6. Kotflügelschoner abnehmen und Motorhaube schließen.
     
     
     
 

TECHNISCHE DATEN

 Typ
 Lenkradumdrehungen (Anschl. zu Anschl.)
 Lenkübersetzung (insgesamt)
 Einstellung des Ritzellagers
 Einstellung des Zahnstangen-Gleitsteins
 Schmiermittel Lenkung
 Schmiermittel Lenkhilfe
 Füllmenge Lenkhilfe (gesamte Anlage)
 
 Keilriemenspannung Lenkung Pumpe
 
 Zahnstangenlenkung mit Lenkhilfe 
 3,25
 16,80 : 1
 durch einstellbares Lager
 durch Ausgleichscheiben
 0,2 Ltr. SSM2C-9001-AA SAE 40
 Spezialöl ESWM-2C-33E oder SQM-2C9007-AA
 2,2 Ltr. (bei getrenntem Vorratsbehälter)
 0,5 Ltr. (mit integriertem Vorratsbehälter)
 13 mm Gesamtspiel, an der längsten
 Riemenspannweite gemessen
 
 Anzugsdrehmomente
 
 Klemmschraube Lenkspindel
 Arretierschraube Stützgehäuse
 Ritzellagerdeckel (1)
 Ritzellagerdeckel (2)
 Steuergehäusedeckel an Ritzelgehäuse
 Gleitsteindeckel
 Druckschläuche
 Zu- und Rücklaufleitung
 Riemenscheibe an Pumpe
 Lenkung am Motorträger
 Kontermutter Ritzellager
 Vorratsbehälter
 
 
 16,3 ... 20,4 Nm      1,6 ... 2,0 kpm
 12,5 ... 15,8 Nm      1,3 ... 1,6 kpm
 12,0 ... 16,0 Nm      1,2 ... 1,6 kpm
 16,3 ... 20,3 Nm      1,6 ... 2,0 kpm
 16,3 ... 20,3 Nm      1,6 ... 2,0 kpm
 16,3 ... 20,3 Nm      1,6 ... 2,0 kpm
 26,0 ... 31,0 Nm      2,6 ... 3,1 kpm
 16,4 ... 20,5 Nm      1,6 ... 2,1 kpm
 20,0 ... 26,0 Nm      2,0 ... 2,6 kpm
 70,0 ... 90,0 Nm      7,0 ... 9,0 kpm
 00,0 ... 0,15 Nm      0,0 ... 1,5 kpm
 20,0 ... 24,0 Nm      2,0 ... 2,4 kpm

Dezember 1976

FORD CAPRI - GRUPPE 13B