22B Transistor-Zündsystem
Inhalt
Arbeitspositionen
ALLGEMEINES
Das Zündsystem des Capri
2,8 Injection ist mit einem kontaktlosen Zündverteiler ausgestattet.
Weitere zum System gehörige Teile sind die Hochspannungs-Zündkabel
herkömmlicher Ausführung, eine Hochleistungs-Zündspule und
handelsübliche Zündkerzen.
Als Zusatzaggregat ist in
dieser Zündanlage ein elektronisches Steuergerät eingebaut, das zwischen
Zündverteiler und Zündspule in den Niederspannungskreis geschaltet ist.
Periodische Überprüfungen
sind durchzuführen an den Zündkerzen (Elektrodenabstand) und an der
Zündeinstellung. Die Einstellung des Schließwinkels wird über die
elektronische Steuerung kontrolliert. Der Winkel ist von der Motordrehzahl
abhängig und kann deshalb auf keine Grundeinstellung eingerichtet werden.
Wie bei herkömmlichen
Zündsystemen beeinflusst auch die Zündeinstellung der kontaktlosen
Zündanlage die Leistungsfähigkeit des Motors, den Kraftstoffverbrauch
und die Emissionswerte in wesentlichem Maße. Deshalb müssen unbedingt
die richtigen Reparatur- und Einstellverfahren unter Einhaltung der unter
"Technische Daten"
vorgeschriebenen Werte angewandt werden.

Abb.1
V6-Zündsystem (Benzineinspritzung)
Die
einzelnen Aggregate der Transistor-Zündanlage werden im folgenden noch
beschrieben
Zündspule
Die verwendete Zündspule hat
eine höhere Leistung, als die der konventionellen Zündsysteme.
Die Zündspule befindet sich am linken Stehblech, Abb.2.
Die Spule besteht aus zwei konzentrischen Kupferdrahtwicklungen,
die gegen Überhitzung in Wachs eingetaucht sind. Unter normalen
Bedingungen arbeitet die Spule mit einem Primärstrom von 5,5
Ampere. In der Hochspannungswicklung wird die Spannung auf etwa
30.000 Volt herauftransformiert.
Um sicherzustellen, dass die Hochspannungs-Zündspulen als solche
erkannt werden, sind sie sowohl in der Erstausrüstung wie auch
als Ersatzteil mit einem roten Aufkleber versehen.
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Abb.2 Einbaulage der Zündspule
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Zündverteiler
Beim Zündverteiler, Abb.3,
handelt es sich um einen kontaktlosen Verteiler, in dem statt der
konventionellen Unterbrecherkontakte und des Kondensators ein auf
der Verteilerwelle sitzender Verteileranker und ein Impulsgeber
eingebaut sind. Die Funktion ist im Abschnitt "Funktion"
detailliert beschrieben.
Der Verteiler wird über ein schrägverzahntes Antriebsritzel von
der Nockenwelle mit der halben Motordrehzahl angetrieben. Die
Verteilerwelle dreht sich dabei im Uhrzeigersinn (von oben
gesehen).
Die Verstellung des Zündzeitpunktes erfolgt auf die gleiche Weise
wie bei einer konventionellen Zündung, d.h. durch Fliehgewichte
und einen Unterdruckversteller. Siehe auch Gruppe
22 im Capri-Werkstatthandbuch.
Der kontaktlose Verteiler ist an der roten
Verteilerkappe zu erkennen. Wartungsarbeiten können nur an
der Verteilerkappe und am Verteilerläufer ausgeführt werden.
Der Zündverteiler des EINSPRITZMOTORS hat einen Drehzahlbegrenzer
im Verteilerläufer, Abb.3, der die Motordrehzahl auf 6100 1/min
± 100 1/min begrenzt.
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Abb.3 Kontaktloser Zündverteiler und
Verteilerläufer mit Drehzahlbegrenzer
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Elektronisches Steuergerät
Das elektronische Steuergerät
ist eine geschlossene Einheit, die neben der Zündspule angebaut
ist. Es besteht aus zwei hauptsächlichen Bauteilen, dem Gehäuse
aus Metall und den Elektronikteilen, wie integrierten Schaltungen,
Transistoren und dergleichen. Die Elektronikteile sind zum Schutze
vor Vibrationen in Sand gebettet und mit Epoxydharz vergossen.
Beachte: Das kontaktlose Zündsystem hat keinen
Vorschaltwiderstand. Die Funktion übernimmt das Steuergerät.
Die Arbeitsweise des Steuergerätes ist im Abschnitt "Funktion"
detailliert beschrieben.
Zwei Spezial-Mehrfachstecker verbinden das Steuergerät mit dem
Hauptkabelstrang, Abb.5. Diese Spezialstecker werden auf andere
Art als übliche Mehrfachstecker getrennt.
Zwischen den beiden Steckerteilen befindet sich eine
Neoprendichtung und die Stecker sind zum Schutz gegen Feuchtigkeit
mit Fett gefüllt. Beim Anschließen der Stecker muss zum
Herstellen der elektrischen Verbindung ein hoher Widerstand
überwunden werden.
Das Steuergerät ist direkt mit dem Zündverteiler geerdet, um die
Auswirkungen elektrischer Störungseinflüsse, die zu einer
Beschädigung der Schaltungen im Steuergerät führen könnten,
möglichst auszuschließen.
Bei Betriebsstörungen von V6-Motoren nur die Anschlüsse des
Steuergerätes überprüfen. Das Steuergerät selbst nicht
auswechseln, bevor alle anderen Möglichkeiten untersucht wurden.
Das Prüfverfahren für das Steuergerät ist in Arbeitsposition
22 111 ausführlich beschrieben.
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Abb.4 Einbaulage des elektronischen
Steuergerätes

Abb.5 Mehrfachstecker (2) vom Steuergerät
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Hochspannungs-Zündkabel
Die bei der kontaktlosen
Zündanlage verwendeten Zündkabel sind aus dem gleichen Material
hergestellt wie die Kabel bei OHC- und Kent-Modellen, allerdings
mit verbesserter Isolation an der Zündspule und der
Verteilerkappe. Die Kabel stecken tiefer in den Anschlüssen an
Verteilerkappe und Zündspule.
Abb.6 zeigt die Zylinderreihenfolge.
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Abb.6 Zylinderreihenfolge der
V6-Motoren
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Vorschaltwiderstand
Der Vorschaltwiderstand befindet
sich am linken Stehblech unmittelbar unter der Zündspule, Abb.7.
Verglichen mit dem üblichen Zündsystem hat der
Vorschaltwiderstand einen geringeren Widerstandswert, damit im
Normalbetrieb eine etwas höhere Spannung an der Zündspule liegt,
nämlich 8 Volt gegenüber 7 Volt beim üblichen Zündsystem. Der
Vorschaltwiderstand ist leicht an dem Kabel mit blauer
Kunststoffbeschichtung zu erkennen.
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Abb.7 Einbaulage des Vorschaltwiderstandes
am linken Stehblech
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FUNKTION
Zündverteiler
Der Zündverteiler hat 3
Aufgaben:
- Abgeben von Impulsen an das
elektronische Steuergerät, das die Zündung auslöst.
Der elektrische Impuls zum Steuergerät wird von einem
magnetischen Impulsgebersystem erzeugt, das einen elektrischen
Impuls zum genau richtigen Zeitpunkt des Motor-Arbeitszyklus
abgibt. Dieser Impuls entsteht dann, wenn die Ankerpole des
Verteilerankers richtungsgleich zu den Polen des Stators
stehen, Abb.8. Die Funktion ist nachfolgend beschrieben.
- Anpassung des
Impulszeitpunktes an Motordrehzahl und Belastung.
Die Zündverstellung erfolgt auf die gleiche Weise wie bei den
herkömmlichen Zündanlagen, Abb.9. Für die Funktion der
Zündverstellung wird auf Gruppe 22 des
Capri-Werkstatt-Handbuches verwiesen, in der sowohl die
Fliehkraftverstellung als auch die Unterdruckverstellung
ausführlich beschrieben sind.
- Die Verteilung des
Zündspannung auf die einzelnen Zündkerzen, Abb.10.
Die Zündspannung wird von der Zündspule dem Verteiler über
den Zentralanschluss in der Verteilerkappe zugeführt. Dieser
Anschluss ist verbunden mit einer federnden Kohle-Elektrode im
Inneren der Kappe. Von hier aus wird die Spannung über den
Verteilerläufer und den Zündkabeln zu den einzelnen
Zündkerzen geführt.
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Abb.8 Impulsgebersystem
A = Stator
B = Arm des Verteilerankers

Abb.9 Zündverteiler - Verstellsystem
(herkömmlicher Verteiler mit
Unterbrecherkontakt gezeigt)
A = Mechanisches Verstellsystem
B = Unterdruck Verstellsystem

Abb.10 Schema des Zündstromkreises
A = Zündspule
B = Zentralanschluss Verteilerkappe
C = Verteilerläufer
D = Zündkerze
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Impulsgebersystem
Das Impulsgebersystem besteht aus
drei Hauptteilen:
- Verteileranker
Der Verteileranker sitzt auf der Verteilerwelle und ist mit
einem Sicherungsring gegen axiales Verschieben gesichert,
Abb.11. Er hat entsprechend der Zylinderanzahl sechs Ankerpole
und wird über ein schrägverzahntes Antriebsritzel von der
Nockenwelle des Motors mit der halben Motordrehzahl
angetrieben.
- Dauermagnet
Der ringförmige Magnet ist unten am Stator mit Nieten
befestigt und ist Teil der oberen Polplatte, Abb.12.
Die besondere Eigenschaft des Magneten besteht darin, dass
sich der Nord- und Südpol nicht wie gewöhnlich an den Enden
des Magneten befinden, sondern an seiner oberen bzw. unteren
Fläche.
Abb.13 zeigt die Pol- und Kraftlinienanordnung eines
konventionellen Magneten und im Unterschied dazu den
Dauermagneten des kontaktlosen Zündverteilers. Zu ersehen ist
auch, wie die magnetische Kraft bzw. der Fluss verändert
wird.
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Abb.11 Verteileranker auf Verteilerwelle
A = Verteileranker
B = Statorpol

Abb.12 Schnittdarstellung durch
Impulsgebersystem
A = Verteileranker
B = Statorpol
C = Magnet
D = Grundplatte
E = Magnetspule
F = Verteilerwelle
G = Unterdruckmembrane

Abb.13 Dauermagnete mit ihren Kraftfeldern
A = Herkömmlicher Dauermagnet
mit Magnetpolen an den Enden
B = Dauermagnet des kontaktlosen
Verteilers mit Polen an Ober-
und Unterseite
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- Magnetspule
Die Magnetspule sitzt auf der Grundplatte und ist mit drei
Schrauben befestigt, Abb.14. Die Spule besteht aus einer
fortlaufenden Wicklung und ist durch die Spulenenden mit dem
Steuergerät verbunden. Jeder Wechsel im magnetischen
Kraftfeld induziert einen Stromfluss in der Spule.
Impulserzeugung
Die drei Bauelemente des Impulsgebersystems arbeiten wie folgt
zusammen:
Der Dauermagnet mit
Verteilergrundplatte, Stator und Verteileranker bildet zusammen
einen magnetischen Kreis.
Aufgrund der Polanordnung, Abb.13,
wird der Statorpol zum Nordpol und der Verteileranker (der
magnetisch mit der Grundplatte gekoppelt ist) zum Südpol, Abb.15.
Zur Vereinfachung der Wirkungsweise
kann man sich das System als eine Anordnung von U-Magneten
vorstellen, so wie in Abb.15 dargestellt. Hier geht der
magnetische Fluss vom Nordpol zum Südpol.
Die zwischen den Polen anliegende
magnetische Feldstärke hängt von zwei Faktoren ab: zum einen von
der Stärke des Magneten und zum anderen, von der Größe des
Luftspaltes zwischen den Polen. Je kleiner der Luftspalt, desto
stärker das Magnetfeld. Bei den kontaktlosen Zündverteilern
verursacht die Drehung des Verteilerankers eine Veränderung der
Spaltbreite zwischen ungefähr 1 mm (wenn sich Verteilerankerpol
und Statorpol genau gegenüberstehen) und bis zu 10 mm, wenn sich
der Verteilerankerarm zwischen zwei Statorpolen befindet.
Hierdurch schwankt die magnetische Feldstärke und erreicht ihren
Höchstwert, wenn sich Verteilerankerpol und Statorpol genau
gegenüberstehen. DIES IST DER ZEITPUNKT DER IMPULSAUSLÖSUNG.
Wie festgestellt, wechselt die
Stärke des magnetischen Durchflusses ständig. Diese Veränderung
wird in einen elektrischen Impuls umgewandelt.
Dies wird mit Hilfe einer einfachen Spule erreicht, die auf die
Veränderung der Magnetfeldstärke anspricht, Abb.16. Die
Veränderung der Feldstärke bewirkt das Entstehen einer
wechselnden Spannung an den Spulenklemmen.
Auf diese Wechselspannung spricht das Steuergerät an, das dann
den Zündfunken auslöst.
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Abb.14 Schematische Darstellung der
Magnetspule
A = Magnetspule (gibt Impuls weiter)
B = Leitungsverbindung zum
Steuergerät

Abb.15 Entstehen des magnetischen Feldes
A = Verteileranker
B = Statorpol
C = Magnet
D = Grundplatte
E = Einfacher U-förmiger Magnet

Abb.16 Mit dem Steuergerät verbundenes
Impulsgebersystem
A = Verteileranker
B = Statorpol
C = Magnet
D = Leitungsverbindung zum
Steuergerät
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Elektronisches Steuergerät
Das elektronische Steuergerät
führt folgende Funktionen aus:
- Es spricht auf den
Auslöse-Impuls vom Zündverteiler an und verstärkt seine
Spannung. Die vom Verteiler übertragene Spannung reicht nicht
aus, um den im Steuergerät integrierten Endtransistor in
Funktion zu bringen. Deshalb muss die Spannung verstärkt
werden.
- Es bewirkt die Unterbrechung
der Spannung im Primärkreis der Zündspule nach Eingang des
verstärkten Auslöse-Impulses aus dem Verteiler.
Nach dem Zusammenbrechen des elektromagnetischen Feldes in der
Primärwicklung der Zündspule wird in die Sekundärwicklung
ein Hochspannungsstrom induziert, der an die Zündkerzen
abgegeben wird.
- Es schaltet den
Primärstromkreis zum genau richtigen Zeitpunkt innerhalb der
Zündfolge wieder ein. Mit wieder angelegtem Primärkreis
stabilisiert sich der Strom in der Spule. Damit wird der
Schließwinkel des Motors festgelegt. Das Steuergerät ist in
der Lage, den Schließwinkel laufend den veränderten
Motordrehzahlen anzupassen, was ein wesentlicher Vorteil im
Vergleich zu herkömmlichen Zündsystemen ist.
- Zusätzliche Verstärkung der
Impulsspannung während des Anlassvorgangs.
Während des Startvorganges ist die Motordrehzahl
verhältnismäßig niedrig. Somit ist die Spannung in die
Spule des Verteilers proportional niedriger als beim laufenden
Motor. Deshalb ist im elektronische Steuergerät eine separate
Schaltung eingebaut, um die Impulsspannung während des
Startvorganges zusätzlich zu erhöhen. Wenn der Motor läuft,
muss die Impulsspannung wieder niedriger sein, da sonst
Fehlsteuerungen durch das Steuergerät ausgelöst werden
könnten. Bei niedriger Drehzahl und beim Startvorgang ist der
Schließwinkel kleiner. Deshalb darf der Schließwinkel nicht
unter einer Motordrehzahl von 2000 1/min geprüft werden.
Betriebsfunktion
Das Steuergerät wird über ein
Zuleitungskabel gespeist, das mit dem Zündschloss verbunden ist.
Sobald sich der Verteilerankerarm zwischen zwei Statorpolen
befindet, schaltet sich das Steuergerät ein. Hierdurch fließt
Strom aus der Batterie über das Zündschloss in die
Primärwicklung der Zündspule (Plus-Anschluss). Aus der
Zündspule (Minus-Anschluss) fließt der Strom durch das
Steuergerät über den Zündverteiler an Masse.

Abb.17 Schematische Darstellung der kontaktlosen
Zündanlage (Stromfluss zwischen zwei Entladungen)
A = Verteileranker zwischen zwei Statorpolen
B = Steuergerät (Anschlüsse mit Zahlen gekennzeichnet)
C = Zündschlüssel in Betriebsstellung
D = Batterie
E = Drehzahlmesser
F = Primärkreis der Zündspule in Betriebsstellung
G = Verteilerkappe
H = Verteilerläufer
J = Zündkerze
K = Ringförmige Magnetspule
Wenn ein Verteilerankerpol einem
Statorpol direkt gegenübersteht, schlägt die in der Magnetspule
induzierte Spannung von positiv nach negativ um. Dieser Umschlag
steuert einen Transistor im Steuergerät, der den Primärkreis der
Zündspule ausschaltet. Das Magnetfeld in der Zündspule bricht
zusammen, und die an den Zündkerzen erforderliche Zündspannung
wird erzeugt.
Nach einer bestimmten Zeit, die abhängig von der Frequenz der
Auslöse-Impulse (d.h. von der Motordrehzahl) ist, schaltet sich
das Steuergerät sowie der Primärstrom wieder ein und die
Zündspule kann sich für den nächsten Zyklus erneut aufladen.
Bei Stillstand des Motors fließt kein Strom durch die Zündspule.

Abb.18 Schaltkreis der kontaktlosen Zündanlage
(Stromfluss am Anfang des Zündimpulses)
A = Verteilerankerpol dem Statorpol gegenüberstehend
B = Steuergerät ausgeschaltet
C = Zündschlüssel in Betriebsstellung
D = Batterie
E = Drehzahlmesser
F = Primärkreis der Zündspule zusammengebrochen,
dadurch hohe Spannung im Sekundärkreis
G = Verteilerkappe
H = Verteilerläufer
J = Zündkerze
K = Ringförmige Magnetspule stromlos (Kipp-Punkt)
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Kennzeichnung der
Kabelanschlüsse am Steuergerät
Farbcode
Verbindung
A =
Rot
Zündschloss - Dauerstrom
B = Weiß
Zündschloss - Startposition (III)
C = Schwarz Masseanschluss
(geerdet über Zündverteiler)
D = grün
Zündspule
(Minus - Niederspannungsklemme)
E = violett Magnetspule
des Zündverteilers
F = orange Magnetspule des
Zündverteilers
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Abb.19 Kennzeichnung der Anschlüsse
am Steuergerät
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Drehzahlbegrenzer
Der aus einem gefederten Kontakt
und einer Massefahne bestehende Drehzahlmesser ist in den Läufer
des Zündverteilers eingebaut, Abb.20. Wenn sich die Motordrehzahl
dem eingestellten Höchstwert nähert, verschiebt sich der Kontakt
aufgrund der Fliehkraft gegen die Rückstellfeder nach außen, bei
6100 1/min ± 100 1/min erreicht der Kontakt die Massefahne und
schließt die Hochspannung am Verteiler kurz.
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Abb.20 Drehzahlbegrenzer - in Verteiler-
Läufer eingebaut
A = Beweglicher Kontakt
B = Rückstellfeder
C = Massefahne
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PRÜFUNG UND EINSTELLUNG
Folgende Arbeiten in regelmäßigen
Wartungsintervallen (oder nach Notwendigkeit) am Zündsystem
durchführen:
- Zündkerzen reinigen und
Elektrodenabstand einstellen. Falls erforderlich, Zündkerzen
erneuern.
Nach dem Reinigen der Mittelelektrode mit einer Feile
Rechtwinklig abstumpfen und Elektrodenabstand gemäß "Technische
Daten" einstellen.
Kerzen unbedingt von Bearbeitungsrückständen reinigen und
Keramik-Isolator säubern.
Verwendungsfähigkeit der Kerze überprüfen.
Verölte und nasse Kerzen vor dem Reinigen trocknen.
Dichtring auf einwandfreien Zustand überprüfen.
Zündkerzen einschrauben und mit einem Drehmoment von 25 bis
38 Nm (2,5 - 3,8 kpm) anziehen.
- Zündkabel reinigen, auf
festen Sitz und sicheren Anschluss prüfen.
- Verteilerkappe und
Verteilerläufer reinigen, Abb.21.
Kappe und Läufer auf Haarrisse, Beschädigung und
übermäßig starke Abbrandstellen zwischen Läufer und
Anschlüssen in der Verteilerkappe überprüfen.
- Zündspule reinigen, Kabel auf
festen Sitz und sicheren Anschluss überprüfen.
- Filzstück am Verteilernocken
mit zwei Tropfen Motoröl benetzen, Abb.22.
- Zündzeitpunkt überprüfen,
und falls erforderlich, gemäß dem nachfolgend beschriebenen
Vorgang einstellen, Abb.23. Unterdruckleitung (en) abziehen
und verschließen. Kurbelwelle von Hand so weit drehen, bis
die OT-Markierung sichtbar wird. Markierung mit Kreide
deutlich kennzeichnen. Stroboskoplampe gemäß
Herstelleranweisung am Motor anschließen und Motor im
Leerlauf laufen lassen. Zündzeitpunkt überprüfen, siehe Technische
Daten. Zum Einstellen des Zündzeitpunktes Motor
abstellen, Verteiler-Klemmschraube mit Werkzeug 21-079 lösen
und Verteiler entsprechend drehen. Anschließend Schraube der
Befestigungsklemme festziehen und Zündzeitpunkt nochmals
prüfen.
- Fliehkraft und
Unterdruckverstellung des Zündverteilers überprüfen.
Beachte: Zum Überprüfen der Zündverstellung ist eine
Stroboskoplampe mit eingebautem Messgerät für den
Verstellwinkel zu verwenden. Stroboskoplampe am Motor
angeschlossen lassen. Motor anlassen und mit 2000 1/min laufen
lassen. Stroboskoplampe einstellen und Fliehkraftverstellung
ablesen. Unterdruckleitung (en) anschließen und
Gesamtverstellung des Zündverteilers überprüfen. Der
Unterdruckverstellwert ist die Differenz zwischen dem
Fliehkraftverstellwert und dem Gesamtverstellwert. Siehe Technische
Daten.
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Abb.21 Verteilerkappe und Läufer auf
Haarrisse, Beschädigungen und
Abbrandstellen überprüfen

Abb.22 Filz im Verteilernocken mit
Motoröl benetzen
A = Ölkanne
B = Verteilernocken

Abb.23 Zündzeitpunkt einstellen
A = Zündmarkierung
B = OT-Markierung an der
Kurbelwellen-Riemenscheibe
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Wichtiger Hinweis: Der
Schließwinkel hängt allein vom elektronischen Steuergerät ab,
verändert sich ständig entsprechend der Motordrehzahl und kann
deshalb nicht eingestellt werden. Aus diesem Grunde erübrigt es
sich, den Schließwinkel zu überprüfen.
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SICHERHEITSVORKEHRUNGEN BEI
WARTUNGSARBEITEN AM TRANSISTOR-ZÜNDSYSTEM
Bei der Ausführung von
Wartungsarbeiten an Fahrzeugen, die mit kontaktlosen Zündverteilern
ausgerüstet sind und bei denen diese Arbeiten bei laufendem Motor oder
eingeschalteter Zündung vorgenommen werden müssen, sind im Vergleich zu
den herkömmlichen Zündanlagen zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zu
treffen, die aus nachfolgenden Gründen beachtet werden müssen:
Die Zündung liegt um ca. 25% höher als bei Fahrzeugen mit herkömmlichen
Zündsystemen. Es kann beim Ausschalten der Zündung oder wenn der
Zündverteiler einen Stoß bei eingeschalteter Zündung erhält,
Zündspannung an die Kerze abgegeben werden. Dies kann zu einem
elektrischen Schlag führen, wenn man in diesem Moment die Zündkerze
berührt.
SPEZIALWERKZEUGE
21-092-A
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Schlüssel, Klemmschraube - Verteiler
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ALLGEMEINE HINWEISE ZUR
ZÜNDSYSTEM-PRÜFUNG
Für die vollständige Überprüfung
der Zündanlage siehe Position 22 111. Bei
stehendem Motor kann auch ein schneller Zündspannungstest
durchgeführt werden.
Zündspannung prüfen
- Zur Überprüfung des Funkens
am Kerzenstecker wird der Stecker durch einen geeigneten Stift
(Mittelelektrode einer alten Zündkerze, Abb.24) verlängert
und mit einer Isolierzange etwa 5 mm von Masse gehalten,
Abb.25.
- Wenn keine Zündspannung
abgegeben wird, Kerzenkabel von der Zündverteilerkappe lösen
und an Zentralanschluss der Zündspule anschließen, Abb.26.
- Zündspannungstest wie oben
beschrieben wiederholen.
- Wenn immer noch keine
Zündspannung abgegeben wird, siehe folgende Diagnosetabelle.
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Abb.24 Mittelelektrode einer Zündkerze
mit Kappe

Abb.25 Prüfung der Zündspannung am
Zündkabel Nr.1
(Isolierzange verwenden)

Abb.26 Zündspannung mit einem am
Mittelanschluss der Zündspule
angeschlossenen Zündkabel
prüfen (Isolierzange verwenden)
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FEHLERDIAGNOSE

ARBEITSPOSITIONEN
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22 111
Zündsystem prüfen |
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ERFORDERLICHE
PRÜFGERÄTE:
Elektronische
Prüfeinrichtung einschließlich Ohm-Meter, Oszilloskop und
Stroboskoplampe
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Wichtiger Hinweis: Der
Schließwinkel hängt allein vom elektronischen Steuergerät ab
und verändert sich ständig. Daher erübrigt sich eine
Überprüfung des Schließwinkels.
- Motorhaube öffnen und
Kotflügelschoner auflegen.
- Batterie abklemmen.
- Beide Niederspannungskabel
sowie das Zündkabel von der Zündspule abklemmen.
Beim Abklemmen nur am Stecker, nicht am Kabel ziehen, Abb.27.
- Zündkabel von den Zündkerzen
abziehen und Verteilerkappe mit Zündkabeln abnehmen.
- Zündkabelwiderstand wie folgt
überprüfen: Ohmmeter an Zündkabelstecker und am Anschluss
des Verteilerläufers in der Verteilerkappe anschließen.
Widerstand messen, Abb.28. Bei hohem Widerstand, Kabel an
Verteilerkappe zunächst reinigen und Widerstand nochmals
prüfen, bevor das Kabel ausgewechselt wird (siehe Technische
Daten).
- Widerstand der Zündspule wie
folgt überprüfen:
a) Primärkreis, Abb.29.
Ohmmeter zwischen beiden
Niederspannungsklemmen der
Zündspule anschließen, ent-
sprechende Skala am Ohmmeter
einstellen und Widerstand messen,
siehe Technische
Daten.
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Abb.27 Niederspannungskabel von der
Zündspule abklemmen (am
Stecker ziehen, nicht am Kabel)

Abb.28 Widerstand des Zündkabels mit
dem Ohmmeter messen

Abb.29 Widerstandsmessung des Primär-
Kreises der Zündspule (zur Ver-
deutlichung ist die Spule in aus-
gebautem Zustand abgebildet)
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b) Sekundärkreis, Abb.30.
Ohmmeter zwischen Hoch-
spannungsklemme und einer der
beiden Niederspannungsklemmen
der Zündspule anschließen, ent-
sprechende Skala einschalten
und Widerstand ablesen, siehe
Technische Daten.
- Verteilerläufer abnehmen,
reinigen, auf Verschleiß, Haarrisse und starken Abbrand
kontrollieren und wieder montieren.
- Verteilerkappe auf Haarrisse
und deren Anschlusskontakte, insbesondere den mittleren
Kohlekontakt in der Verteilerkappe auf Verschleiß und Abbrand
kontrollieren, Abb.31, reinigen und wieder aufsetzen.
Zündkabel an die Zündkerzen anschließen.
- Prüfgeräte gemäß
Herstelleranweisung am Motor anschließen.
- Batterie anschließen, Motor
anlassen und auf normale Betriebstemperatur warmlaufen lassen.
Beachte: Einige der handelsüblichen Mess- und
Prüfgeräte sind nicht mit Oszilloskopen ausgerüstet; sie
können aber trotzdem die folgenden Prüfungen durchführen.
In solchen Fällen sollte man die Betriebsanleitung des
jeweiligen Herstellers einsehen.
- Zündspulen-Polarität und
Reservespannung prüfen:
a) Zündspulen-Polarität.
Motor mit Leerlaufdrehzahl laufen
lassen und Sekundärbild auf
Oszilloskop einschalten. Zündspulen-
Polarität prüfen, Abb.32.
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Abb.30 Widerstandsmessung des
Sekundärkreises der Zündspule
(zur Verdeutlichung ist die Zündspule
in ausgebautem Zustand gezeigt)

Abb.31 Verteilerkappe und Verteilerläufer
auf Haarrisse, Beschädigungen und
Abbrand überprüfen

Abb.32 Feststellung der Zündspulen-Polarität
A = Polarität richtig
B = Polarität falsch
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b) Zündspulen-Reservespannung
(Endleistung)
Motor mit 1000 1/min laufen
lassen und Sekundärbild so
justieren, dass alle sechs
Zündspannungsausschläge
sichtbar werden. Einen der
Kerzenstecker mit Isolierzange
abziehen. Wie in Abb.33 darge-
stellt, erscheint dann die Zünd-
Spulen-Reservespannung in kV
auf dem Bildschirm, siehe
Technische Daten.
Kerzenstecker wieder aufstecken.
Hinweis: Besonders darauf achten, dass die Isolation des
Kerzensteckers nicht mit der Zange beschädigt wird.
- Zündkerzen-Spannungsbedarf im
Leerlauf und bei Stoßbelastung prüfen.
a) Im Leerlauf
Wenn sich alle Zündkerzen in
einwandfreiem Zustand befinden,
der Spannungsbedarf 9 bis 10 kV
beträgt und alle Zündspannungs-
Ausschläge gleich lang sind,
erscheint ein Oszillogramm wie in
Abb.34 auf dem Bildschirm. Wird
anhand des Oszillogramms ein
Fehler vermutet, so ist dieser
anhand der Unterlagen zu suchen.
b) Bei Stoßbelastung
Motordrehzahl durch plötzliches
Gasgeben auf etwa 3000 1/min
hochfahren, Gaspedal loslassen
und Spannungsbedarf (kV-Werte)
der Zündkerzen ablesen. Bei
Stoßbelastung steigt der
Spannungsbedarf der Zündkerzen
auf einen Höchstwert, der 2/3
der Zündspulen-Reservespannung
nicht überschreiten darf (siehe
Arbeitsgang 11b).
- Zündzeitpunkt und
Zündverstellung prüfen (siehe Arbeitsposition
22 213, Abb.35)
- Prüfgeräte abklemmen.
- Kotflügelschoner entfernen
und Motorhaube schließen.
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Abb.33 Zündspulen-Reservespannung auf
der 30 kV-Skala ablesen

Abb.34 Sekundärbild (6 Zylinder aufgezeigt)

Abb.35 Zündzeitpunkt überprüfen
A = Zündmarkierung
B = OT-Markierung an der
Kurbelwellen-Riemenscheibe
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22 213
Zündzeitpunkt einstellen |
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ERFORDERLICHES
SPEZIALWERKZEUG UND PRÜFGERÄT:
Schlüssel,
Klemmschraube/Verteiler ..........
Stroboskoplampe .................................... |
21-092-A
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- Motorhaube öffnen und
Kotflügelschoner auflegen.
- Wurde der Zündverteiler aus
irgendeinem Grunde ausgebaut, muss der Zündzeitpunkt wie
folgt grob eingestellt werden, um den Motor anlassen zu
können.
a) Verteilerkappe abnehmen.
b) Riemenscheibe der Kurbelwelle auf
12° vor OT des 1. Zylinders drehen,
Abb.36.
c) Verteilerläufer ausbauen.
d) Mit Spezialwerkzeug 21-092-A
Klemmschraube des Zündverteilers
lösen und Verteiler so drehen bis
die Arme des Verteilerankers und
die Statorpole sich gegenüberstehen,
Abb.37.
Beachte: Der Einstellbereich für den Zündzeitpunkt
liegt im Winkel Z, der 0° bis 14° betragen kann. Linie X-X
ist die Parallele der Motorblock-Rückseite.
e) Verteiler-Befestigungsschraube
anziehen.
f) Verteilerläufer und Verteilerkappe
montieren.
- Zündzeitpunkt prüfen und
einstellen:
Kurbelwelle von Hand soweit drehen, bis die OT-Markierung der
Kurbelwellen- Riemenscheibe sichtbar wird. Markierung mit
Kreide deutlich Kennzeichnen. Stroboskoplampe gemäß
Herstelleranweisung am Motor anschließen, Motor anlassen und
mit Leerlaufdrehzahl laufen lassen. Unterdruckleitung abziehen
und verschließen, Zündzeitpunkt prüfen, siehe Technische
Daten.
Zum Einstellen des Zündzeitpunktes den Motor abstellen. Die
Verteiler- Befestigungsklemme mit Spezialwerkzeug 21-092-A
lösen. Verteiler drehen, um den Zündzeitpunkt zu verstellen,
Abb.38.
Anschließend Klemmschraube anziehen und Zündzeitpunkt
nochmals überprüfen.
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Abb.36 Riemenscheibe der Kurbelwelle
auf 12° vor OT
A = Verteilerläufer zeigt auf Kerbe
am Verteilergehäuse
B = Zündmarkierung auf 12° vor
OT

Abb.37 Arme des Verteilerankers stehen
den Statorpolen gegenüber

Abb.38 Klemmschraube am Zündverteiler
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- Fliehkraft und
Unterdruckverstellung prüfen.
Hinweis: Zur Prüfung der Zündverstellung ist eine
Stroboskoplampe mit Verstellwinkel-Messgerät erforderlich.
Bei noch angeschlossener Stroboskoplampe und verschlossenen
Unterdruckleitungen Motor anlassen und mit 2000 1/min laufen
lassen. Stroboskoplampe einstellen und Fliehkraftverstellung
ablesen. Der Unterdruckverstellwert ist die Differenz zwischen
dem Fliehkraftverstellwert und dem Gesamtverstellwert, siehe Technische
Daten.
Für die Diagnose von Zündproblemen gibt es zwei Verfahren:
A) Mit Verteiler-Prüfgerät.
Wobei die vom jeweiligen Hersteller
angegebenen Prüfverfahren einzu-
halten sind.
Wichtig: Im Abschnitt "Technische
Daten"
sind die Verstellwerte in
Kurbelwellen-Graden angegeben. Die
entsprechenden Verteiler-Grade sind
jeweils die Hälfte der Kurbelwellen-
Grade.
B) Ein wahlweises Verfahren zur Prüfung
der Verstelleigenschaften ist die
Verwendung einer Vakuumpumpe,
Abb.40.
a) Vakuumpumpe direkt an den Zünd-
Verteiler anschließen, Abb.41.
b) Motor anlassen und Leerlaufdrehzahl
auf 1000 1/min einstellen.
c) Stroboskoplampe auf OT der Zünd-
Markierung an der Kurbelwellen-
Riemenscheibe einstellen und
Fliehkraftverstellung ablesen.
d) Unterdruck auf erforderlichen Wert
pumpen, siehe Technische
Daten,
Stroboskoplampe nochmals einstellen
und Gesamtverstellung ablesen.
Hinweis: Der Unterdruckverstellwert
ist die Differenz zwischen dem
Fliehkraftverstellwert und dem
Gesamtverstellwert.
e) Vorgang "d" bei verschiedenen
Unterdruckwerten wiederholen.
f) Vakuumpumpe entfernen und Flieh-
kraftverstellwert bei mehreren
Drehzahlwerten überprüfen.
Hinweis: In den unter "Technische
Daten"
genannten Werten ist die
statische Vorzündung nicht einge-
schlossen.
g) Unterdruckleitungen wieder an-
schließen.
- Spätverstellung prüfen.
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Abb.39 Stroboskoplampe mit Verstell-
Winkel-Messgerät

Abb.40 Vakuumpumpe

Abb.41 Vakuumpumpe an Verteiler
angeschlossen
A = Vakuumpumpe
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22 214
Zündverteiler aus- und
einbauen |
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ERFORDERLICHES
SPEZIALWERKZEUG:
Schlüssel,
Klemmschraube/Verteiler ..........
Stroboskoplampe .................................... |
21-092-A
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Ausbauen
- Motorhaube öffnen und
Kotflügelschoner auflegen.
- Massekabel von der Batterie
abklemmen.
- Zündkerzenstecker abziehen
und Verteilerkappe abnehmen.
- Motor an der
Kurbelwellen-Riemenscheibe auf 12° vor OT drehen,
Verteilerläufer muss über der Kerbe im Verteilergehäuse
stehen, Abb.42.
- Mehrfachstecker abziehen,
Steckverbindung durch Ziehen an den Kabeln trennen, Abb.43.
Hinweis: Die Mehrfachstecker lassen sich
konstruktionsbedingt nicht am Steckergehäuse
auseinanderziehen. Die Anschlüsse der Kabel an dem Stecker
sind stark genug ausgeführt, um sie beim Auseinanderziehen
nicht zu beschädigen.
- Klemmschraube unten am
Verteiler mit Spezialwerkzeug 21-092-A lösen. Verteiler
herausziehen.
Einbauen
- Sicherstellen, dass die
Riemenscheibe der Kurbelwelle auf 12° vor OT des 1.
Zylinders, und der Verteilerläufer über der Kerbe am
Verteilergehäuse steht, Abb.44. Zündverteiler einsetzen.
Beachte: Nach Einbau des Zündverteilers muss der
Verteilerläufer auf Kerbe "A" am Verteilergehäuse
zeigen, Abb.44. Der Einstellbereich für den Zündzeitpunkt
liegt im Winkel Z, der 0° bis 14° betragen kann, Linie X-X
ist die Parallele der Motorblock-Rückseite.
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Abb.42 Riemenscheibe der Kurbelwelle
auf 12° vor OT
A = Verteilerläufer auf Kerbe am
Verteilergehäuse
B = Kurbelwellenriemenscheibe
auf 12° vor OT

Abb.43 Verteiler-Mehrfachstecker trennen
(nur an den Kabeln ziehen)

Abb.44 Zündverteiler einbauen
A = Kerbe, auf die der Verteiler-
läufer nach dem Einbau
zeigen muss
B = Markierung, auf die der Ver-
teilerläufer vor dem Einbau
zeigen muss
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- Zündverteiler so weit drehen,
bis dass die Arme des Verteilerankers den Statorpolen
gegenüberstehen, Abb.45.
- Klemmschraube am
Zündverteiler festziehen.
- Verteilerkappe säubern und
aufsetzen.
- Zündkabel aufstecken.
- Mehrfachstecker mit
vorgeschriebenem Fett füllen, siehe Technische
Daten, und zusammenstecken.
- Massekabel an Batterie
anklemmen.
- Zündzeitpunkt prüfen und
einstellen, siehe Arbeitsposition 22 213.
Befestigungsschrauben festziehen.
- Kotflügelschoner entfernen
und Motorhaube schließen.
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Abb.45 Zündverteiler mit eingebautem
Verteileranker fluchten
A = Arm des Verteilerankers
B = Statorpol
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22 284
Zündverteilerkappe
auswechseln |
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KEIN
SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
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Ausbauen
- Motorhaube öffnen und
Kotflügelschoner auflegen.
- Massekabel von der Batterie
abklemmen.
- Zündkabel von den Zündkerzen
und der Zündspule abziehen, Verteilerkappe mit Zündkabeln
abnehmen.
- Zündkabel von der
Verteilerkappe abziehen.
Beachte: Beim Abziehen der Kabel nur am Stecker, nicht
am Kabel ziehen, Abb.46.
Einbauen
- Zündkabel in der richtigen
Reihenfolge anschließen, wie in Abb.47 gezeigt,
(Zündfolge 1 4 2 5 3 6).
- Verteilerkappe aufsetzen,
Clipse festspannen und Zündkabel an Zündkerzen und
Zündspule anschließen.
- Massekabel der Batterie
anklemmen.
- Kotflügelschoner entfernen
und Motorhaube schließen.
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Abb.46 Zündkabel von Verteilerkappe
abziehen (am Stecker, nicht am
Kabel ziehen)

Abb.47 Verteilerkappeninnenseite
Der Pfeil zeigt auf die Verteiler-
Kappen-Arretierung
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22 292
Steuergerät aus- und
einbauen |
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KEIN
SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
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Ausbauen
- Motorhaube öffnen und
Kotflügelschoner auflegen.
- Massekabel von Batterie
abklemmen.
- Beide
Kabelstrang-Mehrfachstecker durch Ziehen an den Kabeln lösen,
Abb.48.
Beachte: Mehrfachstecker sind Spezialstecker, die sich
durch Ziehen am Gehäuse nicht lösen lassen. Damit sie beim
Abziehen nicht beschädigt werden, sind die Kabelanschlüsse
verstärkt worden.
- Steuergerät vom linken
Stehblech abbauen (3 Schrauben), Abb.49.
Einbauen
- Steuergerät ansetzen und
befestigen.
- Beide Mehrfachstecker mit
vorgeschriebenem Fett füllen und anschließen.
- Massekabel der Batterie
anschließen.
- Kotflügelschoner entfernen
und Motorhaube schließen.
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Abb.48 Mehrfachstecker - Steuergerät
abziehen

Abb.49 Befestigungsschrauben Steuergerät
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22 411
Zündspule prüfen |
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ERFORDERLICHE
PRÜFGERÄTE:
Ohmmeter
Oszilloskop
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- Motorhaube öffnen,
Kotflügelschoner auflegen und Massekabel von der Batterie
abklemmen.
- Beide Niederspannungskabel und
das Hochspannungskabel von der Zündspule abklemmen.
- Widerstand der Zündspule
messen, siehe Technische Daten.
a) Primärkreis
Ohmmeter zwischen den beiden
Niederspannungs-Klemmen der
Zündspule anschließen.
Entsprechende Skala am Ohmmeter
einstellen und Widerstand messen,
Abb.50.
b) Sekundärkreis
Ohmmeter zwischen Hochspannungs-
Klemme und einer der beiden anderen
Klemmen der Zündspule anschließen,
entsprechende Skala einstellen und
Widerstand messen, Abb.51.
- Prüfgerät abklemmen und
Kabel an Zündspule anschließen.
- Massekabel an Batterie
anklemmen.
- Zündspulen-Polarität und
Reserve- Spannung prüfen.
a) Polarität
Oszilloskop nach Anweisung des
Herstellers am Motor anschließen.
Primärbild einschalten. Motor
anlassen und Zündspulen-Polarität
prüfen, Abb.52.
b) Reserve-Spannung
Motor mit 1000 1/min laufen lassen
und Sekundärbild einschalten. Einen
Kerzenstecker mit Isolierzange
abziehen. Wie in Abb.53 gezeigt,
erscheint dann die Zündspulen-
Reservespannung in kV auf dem
Bildschirm, siehe Technische
Daten.
Beachte: Besonders darauf achten, dass die Isolation
des Steckers nicht beschädigt wird.
- Zündkabel wieder aufstecken
und Oszilloskop abklemmen.
- Kotflügelschoner entfernen
und Motorhaube schließen.
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Abb.50 Widerstandsmessung des
Primärkreises der Zündspule
(zur Verdeutlichung ist die
Zündspule in ausgebautem
Zustand gezeigt)

Abb.51 Widerstandsmessung des Sekundär-
Kreises der Zündspule
(zur Verdeutlichung ist die Zünd-
Spule im ausgebauten Zustand
gezeigt)

Abb.52 Prüfung der Zündspulen-Polarität
A = Polarität richtig
B = Polarität falsch

Abb.53 Zündspulen-Reservespannung
(von der 30 kV Skala abzulesen)
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22 414
Zündspule aus- und
einbauen |
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KEIN
SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
|
|
Ausbauen
- Motorhaube öffnen und
Kotflügelschoner auflegen.
- Massekabel der Batterie
abklemmen.
Beachte: Um das Niederspannungskabel zu lösen, am
Stecker ziehen, nicht am Kabel, Abb.54.
- Zündspule mit Halteband
abmontieren (2 Schrauben).
- Halteband von der Zündspule
abnehmen.
Einbauen
- Halteband an der Zündspule
montieren.
- Zündspule in Einbaulage
bringen und mit zwei Schrauben befestigen. Hoch- und
Niederspannungskabel anschließen. Die Plusklemme ist mit dem
Kabelstrang zu verbinden, die Minusklemme mit dem
Zündverteiler.
- Massekabel der Batterie
anklemmen.
- Motor anlassen und auf
einwandfreien Rundlauf überprüfen.
- Kotflügelschoner entfernen
und Motorhaube schließen.
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Abb.54 Niederspannungskabel von der
Zündspule lösen (am Stecker
ziehen, nicht am Kabel)

Abb.55 Zündspule einbauen
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22 451
Zündkabel auf Durchgang
prüfen (alle) |
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ERFORDERLICHES
PRÜFGERÄT:
Ohmmeter
|
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- Motorhaube öffnen und
Kotflügelschoner auflegen. Massekabel der Batterie abklemmen.
- Zündkerzenstecker abziehen
und Zündkabel von Zündspule abklemmen.
- Verteilerkappe komplett mit
Zündkabeln abnehmen.
- Ohmmeter an Zündkabelstecker
und entsprechenden Anschlusskontakt der Verteilerkappe
anschließen und Widerstand messen, Abb.56, siehe Technische
Daten. Bei hohem Widerstand zuerst Kabelanschluss an
Verteilerkappe reinigen und Widerstand nochmals prüfen, bevor
das Kabel erneuert wird.
- Verteilerkappe reinigen und
aufsetzen, dann Zündkabel aufstecken.
- Massekabel der Batterie
anklemmen.
- Kotflügelschoner entfernen
und Motorhaube schließen.
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Abb.56 Zündkabel auf Durchgang prüfen
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22 481 1
Zündkerzen prüfen
(Zündkerzen ausgebaut) |
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KEIN
SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
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Zündkerzen in den vorgeschriebenen
Wartungsintervallen sowie bei Beanstandungen ausbauen und auf
Abbrand, Beschädigung, Zustand (verrußt, verölt usw.) prüfen.
Zündkerzen mit einem Sandstrahlgerät reinigen. Danach
Mittelelektrode mit einer Feile rechtwinklig abstumpfen und
Elektrodenabstand gemäß den Technischen
Daten einstellen.
Kerzen unbedingt von Sandresten reinigen, Keramikisolator
säubern.
Verölte oder nasse Kerzen vor dem Reinigen trocknen.
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22 484
Zündkerzen aus- und
einbauen |
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KEIN
SPEZIALWERKZEUG ERFORDERLICH
|
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Ausbauen
- Motorhaube öffnen und
Kotflügelschoner auflegen.
- Massekabel von der Batterie
abklemmen.
- Zündkerzenstecker abziehen
und Zündkerzen aus dem Zylinderkopf herausschrauben (immer am
Zündkerzenstecker, nie am Zündkabel ziehen), Abb.57.
Einbauen
- Sicherstellen, dass die
Dichtringe noch in gutem Zustand sind. Zündkerzen
einschrauben und mit 25 bis 38 Nm (2,5 bis 3,8 kpm)
festziehen.
- Zündkabel aufstecken.
- Massekabel der Batterie
anklemmen.
- Kotflügelschoner entfernen
und Motorhaube schließen.
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Abb.57 Zündkerzenstecker abziehen
(immer am Stecker, nie am
Kabel ziehen)
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TECHNISCHE DATEN
ZÜNDSPULE
Typ
Leistung
Leistung
Primärkreis-Widerstand
Sekundärkreis-Widerstand
|
Niederspannungsspule zur Verwendung mit 1,1 Ohm-Widerstandskabel
40 kV (Minimum) - Messstand-Verhältnisse bei offenem Stromkreis
(auf Prüfstand)
28 kV (Minimum) - Messstand-Verhältnisse bei offenem Stromkreis
(im Fahrzeug)
0,75 - 0,85 Ohm
5000 - 6000 Ohm
|
ZÜNDKERZEN
Typ (alle V6-Motoren)
Elektrodenabstand
|
Motorcraft AGR 22 C
0,60 mm
|
ZÜNDVERTEILER
Typ
Zündverstellung
Antrieb
Drehrichtung
|
kontaktlos
mechanisch und über Unterdruck
über schrägverzahntes Antriebsritzel von der Nockenwelle
im Uhrzeigersinn (von oben gesehen)
|
STATISCHE
VORZÜNDUNG
Alle Länder
Schließwinkel
Axialspiel der Verteilerwelle
Fettfüllung der Mehrfachstecker
|
(Grundeinstellung)
12° vor OT
wird über das Steuergerät eingestellt und braucht nicht
überprüft werden
0,6 - 1,05 mm
ESBM-1C158-A (Lithiumfett)
|
ZÜNDKABEL
Widerstand
|
maximal 30000 Ohm je Meter Kabel
|
Vorverstellung des
Zündzeitpunktes
Beachte: Alle in den folgenden
Tabellen genannten Zahlen sind an der Kurbelwelle gemessene
Vorverstellwerte und schließen die statische Vorzündung nicht ein.
BOSCH
Verstellung bei 2000 1/min
(unbelastete Motordrehzahl)
|
Mechanische
Verstellung |
Unterdruckverstellung |
Gesamtverstellung |
2,8 Ltr. V6 (Benzineinspritzung)
Schalt- und Automatikgetriebe
( 78TF-12100-AA )
|
13,0°
bis 17,0° |
8,0°
bis 12,0° |
21,0°
bis 29,0° |
Verstellbereich des
Zündverteilers
BOSCH
2,8 Ltr. V6
(Benzin-Einspritzung) Farbcode: Blau/Rot
78TF-12100-GA
Mechanisch |
Unterdruck |
Motordrehzahl |
Verstellung in Grad
(Kurbelwelle)
|
Unterdruck
mm Hg (mbar) |
Verstellung in Grad
(Kurbelwelle)
|
500 und darunter
600
1000
1200
1500
2000
2500
3000
4000
4400
|
0°
-1,0° ... +1,0°
-2,0° ... +1,0°
1,0° ... +5,0°
7,5° ... 11,5°
13,0° ... 17,0°
15,0° ... 19,0°
16,5° ... 20,5°
20,0° ... 24,0°
19,5° ... 25,5°
|
76 (3,0)
102 (4,0)
127 (5,0)
152 (6,0)
178 (7,0)
190 (7,5)
und darüber |
0°
-1,0° ... +1,5°
-0,5° ... +4,5°
+3,0° ... +8,5°
6,5° ... 12,0°
8,0° ... 12,0° |
|