• So nun mal etwas über das 2. Wichtigste nach dem Capri, das Tanken !

    Jeder braucht Sprit aber wo bekommt man das flüssige Gold am billigsten ?
    Dieser Frage ging ich kritisch nach und habe so einiges dazugelernt.
    Kurze Info: Ich komme aus dem Saarland.
    Ich gehe einem uralten Phänomen nach, das sich an der deutsch-luxemburgischen Grenze fast täglich abspielt. So stehen ganze Autolawinen in dem kleinen Ort Remich (L). Doch was wollen die Vehikel denn nur alle in diesem Ort direkt an der Grenze ?
    Tanken und Zigaretten kaufen ist die Antowrt auf meine an mich selbst gestellte Frage. Nicht, dass ich nicht wüsste, dass man dort billig tanken und Tabakwaren kaufen kann, aber mich wundert eben die Masse der Leute, die fast täglich ins benachbarte Ausland strömt.
    Ich erforsche also dieses Mirakel, zumindest was die Spritpreise betrifft. Und tatsächlich 0,20€ pro Liter zahlen die saarländischen Sparfüchse weniger als in ihrer eigenen Heimat. Doch da stellt sich natürlich sofort die Frage, ob es denn lohnend sei überhaupt einen Weg von nicht selten, je nach Herkunft bedingt, 40km anzutreten. Den Erfolg sollte sicham besten jeder selbst ausrechnen, denn er hängt zum einen von der Entfernung und zum anderen vom Kraftstoffverbrauch sowie der größe des Kraftstofftanks des jeweiligen Fahrzeuges ab. Aber genau dieser letztere Punkt ist wohl keine konstante Größe in den Augen der Tanktouristen. Zum Glück gibt es nämlich Reservekanister, die zwar in Luxemburg generell verboten sind, mit denen sich allerdings die Abnahmemenge des Treibstoffes zum Teil enorm erhöhen lässt. Auch hier ist bei den meisten Billigtankern die Quantität vorrangig.
    Eine Tankstellenangestellte berichtet sogar von einem Traktor, dessen Gülleanhänger als "Reserve"-Kanister dienen sollte. Doch derart dreistes Verhalten wird natürlich sofort bestraft. So zog die Polizei den Gefahrengut-Taktor wenig später aus dem Verkehr. Es sei auch schon vorgekommen, dass ein Motorrad 200 Liter getankt habe, so die Angestllte. Da stellt sich nicht nur für sie die Frage : "Wohin denn ?".
    Pfiffige Sprit-Kunden benutzen aber schon lange nicht mehr den Weg über die nach Remich, um an eine der vielen Tankstellen zu gelangen. Kunden die es eilig haben fahren in den kleinen Ort Schengen (L). Denn viele Gründe sprechen für die Fahrt dorthin. Es gibt sozusagen einen Billig-Benzin-Highway direkt nach Luxemburg. Die A8 von Merzig (Saar) läuft nämlich genau nach Schengen und dann weiter nach Luxemburg Stadt. In Schengen hat man sich natürlich direkt an diese Situation angepasst, nicht, dass man diese Kunden aus Deutschland anziehen möchte, aber man hat eben direkt an die Autobahnausfahrt auf luxemburgischer Seite eine Tankstelle errichtet. Es scheint auch nur Zufall zu sein, dass man dort viele deutsche Kennzeichen beobachten kann.
    In Deutschland ist es erlaubt 20 Liter Benzin in einem dafür vorgesehenen Gefäß mitzufürhren. Allerdings sollte man hierbei auf die Ladungssicherung achten, da man immerhin Gefahrengut transportiert. Ein geeignetes Gefäß ist auch klar definiert. Es muss ein Reservekanister aus Metall oder Kunststoff sein, wobei der Kunststoffkanister nicht älter als 5 Jahre sein darf. Eine doch sehr eigenwillige Interpretation von einem geeigneten Behältnis hatte wohl ein besonders sparwütiger Tanktourist. Laut Ploizei, die öfters Benzinkontrollen an der Grenze durchführt, hatte ein Kleinbus 2000 Liter des Dieselkraftstoffes in ein ohne Deckel und garantiert nicht für Kraftstoff zugelassenes Behältnis gefüllt.
    Da sollte sich doch jeder selbst die Frage stellen :"lohnt der ganze Aufwand überhaupt ?".
    Besonders pfiffige Billig-Tanker rüsten ihren Wagen so um, dass man fast nicht merkt, dass sie Benzin schmuggeln. Aber eben nur fast. Nach einiger Zeit an der Zapfsäule stellt sich auch dem Tankwart die Frage wohin denn das ganze Benzin nur hin gehe. Die Lösung ist, dass ein cleverer Tanktourist den Einfüllstutzen mit einem extra Tank gekoppelt hat und so natürlich ein vielfaches des normalen Kraftstofftankes abzapfen kann.
    Man sollte bei alle diesen Überlegungen aber niemals das Risiko unterschätzen, Gefahrengut bleibt Gefahrengut, auch wenn es 20 Cent pro Liter günstiger ist.
    Und abgesehen von der Gefahrensseite gibt es auch noch die rechtliche Seite, die eine Einfuhr von, wie schon erwähnt, 20 Litern im Kraftstoffkanister erlaubt. Wer mehr tankt muss mit einer Starfe rechnen !


    Soweit der kleine Einblick in die Welt des Spritsparens.

    Gruß
    Pascal

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